Keldysh 557 Melden Geschrieben 23. März 2011 (bearbeitet) Originalquelle: http://www.gfstrahlenschutz.de/pm110323.htm Die Ergebnisse der Gammadosisrate liegen zwischen 2 und 160 µSv pro Stunde im Vergleich zum natürlichen Hintergrund von rund 0,1 µSv/h (Nebenbei - in Berlin liegt der natürliche Hintergrund bei 0,07 µSv/h). Haben wir nicht die ganze Zeit in Millisievert gemessen und die Katastrophendosis liegt bei 250 oder 200 Milli(!)sievert? Man darf mit den Einheiten nicht ducheinander kommen: 1Sv (Sievert) = 1000 mSv (Millisievert) = 1000000 µSv (Mikrosievert) Zur weiteren Verwirrung kommt hinzu, dass einige Werte wie z.B. die von mir bereist zitierte Lebensrettungsdosis (100 mSv) und die Katastophendosis (250 mSv) Dosen und nicht Intensitäten sind. Zum Teil werden aber auch Intensitäten in verschiedenen Zeiträumen angegeben (pro Stunden/ Jahresdosis) Das ist schon zulässig. Nicht jeder der 100 Km/h auf der Autobahn schnell fährt, fährt auch eine Stunde lang; und 0,1 Km/s ist viiiiiel schneller. Man muss den Zeitbezug richtig beachten. Mir scheint als ob sich verschieden Quelle sich wirklich alle Mühe geben das gemeine Volk zu verwirren. Bearbeitet 23. März 2011 von Keldysh
Buggy McDermit 165 Melden Geschrieben 23. März 2011 (bearbeitet) Hier gibt es das ganze Interview mit Pflugbeil beim Deutschlandradio @Keldysh Du mußt bei diesen Werten aber unbedingt berücksichtigen das diese mehr nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten aufgestellt werden. Bestes Beispiel das ich kenne ist der Lärmschutz für Arbeitnehmer. Der zulässige Dezibelwert für Dauerlärm in Deutschland wurde erst 2006 gesenkt und ist nach Auffassung von "Experten" (also Ohrenärzte etc.) immer noch zu hoch wurde aber aus kostengründen erstmal so festgesetzt. Lärmschwerhörigkeit gehört in der Europäischen Union zu den am häufigsten gemeldeten Berufskrankheiten. Edit: Typo Bearbeitet 23. März 2011 von Buggy McDermit
Underdog 4373 Melden Geschrieben 24. März 2011 (bearbeitet) Hm, gibt ja momentan nur noch relativ wenige Nachrichten zu Fukushima. Bisher meist ein schlechtes Zeichen. Aber was lese ich da wieder auf der N24 Seite: Sie hätten in radioaktiv belastetem Wasser gestanden, sagte Regierungssprecher Yukio Edano. Ihre Verbrennungen zogen sich die Männer vermutlich durch sogenannte Beta-Strahlen zu, wie Kyodo unter Berufung auf den AKW-Betreiber Tepco berichtete... ...Laut Atomsicherheitsbehörde NISA sollen die Arbeiter einer Strahlendosis von rund 170 oder 180 Millisievert ausgesetzt gewesen sein. Das liegt über dem Grenzwert des Betreibers Tepco. Schwere Gesundheitsschäden trugen die Arbeiter anscheinend nicht davon: Sie litten nicht an Übelkeit oder Schmerzen, berichtete Kyodo unter Berufung auf Tepco. Dies wären Symptome, die auf eine Strahlenerkrankung hinweisen würden. Insgesamt haben laut Kyodo jetzt 17 Arbeiter eine Strahlenbelastung von mehr als 100 Millisievert erlitten... Diese Helfer arbeiten also direkt neben den offenen Reaktoren, dann stehen sie noch in verstrahltem Wasser und TEPCO ist der Meinung das sie nicht ersthaft geschädigt wurden/werden?...Kennt jemand das Video http://www.youtube.com/watch?v=IKqXu-5jw60? Nicht das TEPCO oder die Regierung es nicht besser wüssten, aber diese Beschwichtigungstaktik ist doch mehr als befremdlich, um es mal vornehm auszudrücken. Ich bin kein Kernphysiker und beurteile die Bilder nur als Laie...aber wenn von allen Arbeitern die bisher in Fukushima tätig sind in 5-10 Jahren auch nur noch ein einziger am Leben ist wäre ich doch sehr überrascht. Bearbeitet 24. März 2011 von Underdog
Hero-of-War 46 Melden Geschrieben 24. März 2011 Naja, im Reaktor selbst ist ja immer noch ein Unterschied zu im Umkreis des AKWs^^ Und das dort eine Menge an Problemen sind ist ja auch klar^^
kahunasta 0 Melden Geschrieben 24. März 2011 Die Tepco kommt mir so wie so seltsam vor. Jeder Idiot kann im Internet nachlesen was solche "Verbrennungen" bedeuten. Alleine schon das Wort Verbrennung ist der Hammer. Die Haut reagiert auf ionisierende Strahlung (im Wesentlichen sind das meist Elektronen- oder Photonen, also Beta- oder Gammastrahlung) ab einer gewissen Dosis mit einer mehr oder minder ausgeprägten Rötung (Hauterythem). Diese Reaktion ist -wenig überraschend- Dosisabhängig und individuell durchaus unterschiedlich ausgeprägt. Der Grund ist u.a. eine Reizung / Schädigung (zunächst) der empfindlichsten Zellbestandteile (Mitochondrien, Zellkern, DNS, RNS ...), was zunächst die Funktionsfähigkeit, aber auch das Überleben der Zelle selbst beeinträchtigen kann. Der an der Haut beobachtbare Effekt ähnelt durchaus dem einer Bestrahlung mit UV-Strahlung. Je nach Dosis sind die meisten dieser Zellschädigungen reversibel oder (bei höherer Dosis) für die Zelle letal. Laut Atomsicherheitsbehörde NISA sollen die Arbeiter einer Strahlendosis von rund 170 oder 180 Millisievert ausgesetzt gewesen sein. Das liegt über dem Grenzwert des Betreibers Tepco. Schwere Gesundheitsschäden trugen die Arbeiter anscheinend nicht davon.. Ja klaro
Hero-of-War 46 Melden Geschrieben 25. März 2011 Letztendlich glaube ich weder den Nachrichten noch Tepco... mal sehen, wie das ganze am Ende aussieht^^
Buggy McDermit 165 Melden Geschrieben 25. März 2011 (bearbeitet) http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,753058,00.html Tepco gab den verstrahlten Arbeitern eine Mitschuld an ihren Verletzungen. Die Männer hätten Strahlenzähler bei sich getragen, den ausgelösten Alarm aber ignoriert, teilte Tepco am Freitag mit. Die eingesetzten Ingenieure würden nun erneut über die Gefahren informiert. SUPERSCHLECHT ! Ein Tepco-Ingenieur der sich nicht mal ansatzweise mit Strahlung auskennt ?! Die Gerüchte über die Wegwerfarbeitern scheinen zuzutreffen... Edit: Die verzweifelten Bemühungen um eine Verhinderung des Super-Gaus beim AKW Fukushima I haben einen neuerlichen Rückschlag erlitten. Die Arbeiten an den Reaktoren 1 und 2 mussten abgebrochen werden, die die Nachrichtenagentur Kyodo heute mitteilte. Im Untergeschoss der beiden Reaktorgebäude soll sich radioaktives Wasser befinden. Das strahlende Wasser sei im Untergeschoss der Turbinenräume an den Reaktoren 1 und 2 gefunden worden. Solche Funde hatte es am Vortag auch bei Reaktor 3 gegeben. Wie stark die Radioaktivität sei, werde noch geprüft. Auch woher das radioaktive Wasser genau kommt, ist bisher unklar. Nein, wie kommt da denn jetzt dieses Wasser rein ? Also, mal im Ernst was für Tröten sind da am Werk ? Edit2: Ein Vertreter der japanischen Atomaufsicht sagt, die Radioaktivität im Wasser von Block 3 könnte auf Versuche zurückzuführen sein, den Reaktor zu kühlen. Ach was Bearbeitet 25. März 2011 von Buggy McDermit
Buggy McDermit 165 Melden Geschrieben 25. März 2011 Mal paar Interview-"Highlights" der letzten 24Stunden nachdem Pflugbeil schon von "heißen Flecken in einer Liga mit Tschernobyl" sprach. In den USA warnte der ehemalige Reaktorsicherheitschef des Konzerns General Electric, dass sich bei der Kühlung mit Meerwasser große Mengen Salz ansammelten. Dies könne die Brennstäbe verkrusten und damit die Wasserkühlung blockieren, sagte Richard Lahey der Zeitung „New York Times“. Lahey schätzte, dass sich im Reaktorblock 1 etwa 26 Tonnen Salz angesammelt haben könnten, in den größeren Blöcken 2 und 3 sogar jeweils 45 Tonnen. General Electric hat das grundlegende Design der Siedewasserreaktoren in Fukushima entwickelt. Durch die Kühlung mit Meerwasser sammelt sich Salz in den Reaktoren, das blockiert die weitere Kühlung zusätzlich“, so ein Sprecher des Helmholtz-Zentrums. Allein in den Reaktorblöcken 1, 2 und 3 haben sich 120 Tonnen Salz abgelagert. Die Gegend ist bereits völlig verstrahlt! Betroffen sind Meer, Boden, Trinkwasser. Reinhard Lennartz (64), Strahlenschutzbeauftragter am Forschungszentrum Jülich: „Das Gebiet wird mehrere Jahre unbewohnbar sein!“ Die Einbetonierung ist unmöglich! „Die Blöcke müssen noch Jahre gekühlt werden, sie zu verschütten, wäre zu gefährlich“, erklärt Atomforscher Joachim Knebel (48) vom Karlsruher Institut für Technologie. Quellen: Handelsblatt, WDR/ARD, Springer..., Spiegel
CamelNele 8 Melden Geschrieben 25. März 2011 Die Nachrichten berichten : Reaktorkern in Reaktor 3 möglicherweise beschädigt Hätte man das gedacht ? Echt ? Es ist zum heulen.
Buggy McDermit 165 Melden Geschrieben 25. März 2011 Nein. Viele Leute halten die IAEA für die oberste Atomaufsicht, für so eine Art Verfassungsgericht in Atomfragen. Das ist natürlich falsch. Die IAEA nennt sich zwar International Atomic Energy Agency, sie ist aber eine autonome wissenschaftlich-technische Organisation. Sie ist auch keine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, sondern hat mit diesen lediglich ein Abkommen, nach dem sie die UN beraten soll. Wer, was, warum und wieviele ist die IAEA eigentlich. Ein Gespräch über die Geschichte einer unbeirrbaren Organisation mit dem Politikwissenschaftler (Schwerpunkt Atom-, Klimaschutz- und Elektrizitätspolitik) Lutz Mez. @Camelnele
NordicViking 0 Melden Geschrieben 25. März 2011 Radioaktives JOD in der BRD!! http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel...-japan-freitag/ PS: Könnten wir den THREAT-Titel bitte einmal ändern in: Erdbeben und AKW-Unglück in Japan Danke, Admins!
SirJohnny 5 Melden Geschrieben 25. März 2011 (bearbeitet) Alter, du geichst ja der Bildzeitung bei deiner ständigen politischen Meinungsmache... Ich wollte mal eben eine gute Informationsquelle durchgeben! http://www.tabibito.de/japan_blog/blogs/index.php Der Blogger hier lebt seit vielen Jahren in Japan und hat dort auch Frau und Kinder. Spricht perfekt Japanisch und ist immer bestens über japanische und auch deutsche Nachrichten Informiert. Ich lese den Blog sehr häufig, da er sehr kritisch gegenüber der japanischen Regierung und deren Machenschaften ist. Ich muss mich langsam entscheiden was ich mache, da mein seit 4 Monaten geplanter Flieger am 1.4 ab Tokyo zurueck nach Deutschland geht, ich aber momentan noch in Okinawa bin, und man hier echt gar nichts von den ganzen Problemen mitbekommt. Meine Freundin wuerde dann in Tokyo bleiben... ?? Bearbeitet 25. März 2011 von SirJohnny
CamelNele 8 Melden Geschrieben 25. März 2011 (bearbeitet) Naja, SirJohnny, ich würde mal sagen, von Okinawa nach Tokio fliegen, schnell durch den Flughafen huschen und nach D. fliegen sollte Dich nicht umbringen. Kein Wasser trinken, nicht durch den radioaktiven Staub latschen und vor allem, nicht in den grellen Lichtblitz sehen ! Edit: Was dann allerdings aus Deiner Freundin wird, kann ich auch nicht sagen. :| Bearbeitet 25. März 2011 von CamelNele
Keldysh 557 Melden Geschrieben 25. März 2011 Eben gerade auf N24 eine chronologische Zusammenfassung wichtiger Vorgänge: * 15:08 - Röttgen verlangt Information zur Schnellabschaltung der AKWs Isar I * 16:00 - Beim Hauptor in Fukushima werde um den Faktor 10000 erhöhte Messwerte gemessen * 16:04 - Der Formeleinszirkus legt eine Schweigeminute ein Die haben sie doch nocht mehr alle. Vollkommend unzusammenhänge Information ohne jeglichen Bezug und Erklärung zu einer reisserischen Aufzählung verwurstet.
Underdog 4373 Melden Geschrieben 25. März 2011 Auf einmal heißt es jetzt das die Arbeiter einer Strahlung ausgesetzt wurde die 10.000x höher ist als erlaubt, gestern waren sie ja noch laut TEPCO "nicht schwer geschädigt". Die reden sich da einen Stuss zusammen...