Warum sind die Straßen nicht voll Elekroautos?

[Bommel 0]

Moment, erstens rede ich nicht unbedingt von einem Elektroauto (die stehen in der Entwicklung noch extrem weit zurück im Vergleich zum technischen Entwicklungsstand der Verbrennungsmotoren, da die extrem schweren Akkus (bei relativ geringer Ladung) noch in den Kinderschuhen stecken.

Würden sie zu vernünftigen Preisen ein Auto mit ca. 600-700kg Leergewicht und nem modernen kleinem Motor bauen (was ohne Probleme und ohne Hightechmaterialien (wie beim 3l Lupo) machbar wäre), dann würde so ein Auto entweder den Markt sättigen, oder die Leute würden lieber bei ihren 1 1/2 Tonnen schweren fahrenden Wohnzimmern bleiben.

Damit will ich sagen, das die Hersteller so ein Auto nicht anbieten, da sie befürchten das der Markt entweder schnell übersättigt wäre oder das Produkt ein Ladenhüter wird.

@Sigah

Wenn ich mein jetziges Auto weiterverwende, dann fallen keine Energiekosten für die Herstellung meines neuen an! Und ein neues Auto für einen riesen Batzen Kohle zu kaufen, obwohl sich da eigentlich nur geringfügig was für mich bei ändert, macht einfach keinen Sinn. Und bei jedem Neuwagen müssten halt auch die CO2 Werte mit eingerechnet werden die zu seiner Herstellung nötig waren, und nicht nur sagen "plopp" ein neues Auto und damit erspare ich der Umwelt durch den reinen Energieverbrauch, der benötigt wird um es zu fahren, jetzt so und so viel CO2.

Bearbeitet 13. Dezember 2008 von Bommel

[sigah 650]

Der VW Lupo 3L war doch ziemlich teuer und es war nur schwer möglich den Anschaffungpreis zu amortisieren und das bei damaligen Spritpreisen.

Und bei Elektroautos müsste man ja auf nichts verzichten, bei sparsamen 3l-Autos allerdings schon.

€: Der CO2-Verbrauch bei der Herstellung sind doch unvermeidlich. Bei jedem Auto, ob sparsam, elektrisch oder sonstwas.

Und die Höhe wird sich wahrscheinlich nicht riesig unterscheiden. Und der "CO2-Herstellungverbrauch" ist wirklich das letzte was mich bei einem Neuwagen interessiert.

Und was meinst du mit "Marktsättigung" (hab da das Gefühl wir reden aneinander vorbei)?

Dass sich niemand mehr ein Auto kauft, wenn er einen erworben hat?

Wenn ja: Es wird sich jawohl keiner sofort ein sparsames oder elektrischen Auto kaufen, man muss ja auch noch sparen und wenn die letzten ihr Wägelchen gekauft haben, brauchen die ersten doch wieder ein neues, oder etwa nicht?

Wenn nein: Erklärs mir

€: oder wäre, dass dann eine Marktübersättigung oder so (bin VWL-technisch nicht sonderlich bewandert)

Bearbeitet 13. Dezember 2008 von sigah

[Bommel 0]

Elektroautos sind aber wegen in Kleinserie produzierter "Spezialtechnik" sehr teuer. Der 3l Lupo war ein Griff ins Klo weil er nicht durchs weglassen von überflüssigem Schnickschnack leichter gemacht wurde, sondern weil sehr teure Materialien verwendet wurden (Magnesiumfelgen z.B.).

Wenn man den ganzen Kram a la ABS, ESP, Airbag, Klimaanlage usw. weglassen würde, wäre der Wagen schon erheblich leichter und auch um einiges billiger, da man diese Teile nicht auch noch herstellen/bezahlen müsste!

Ergo, zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen, er wäre leichter (-> geringer Spirtverbrauch!) und wesentlich billiger!

Es geht darum das sie sich die Herstellung für neue sparsame Wagen sparen können, und dadurch auch wieder ne Menge Energie/Erdöl gespart würde. Warum immer gleich ein neues Auto wenn man das alte locker reparieren kann.

Bearbeitet 13. Dezember 2008 von Bommel

[sigah 650]

Du hattest ja oben den Lupo als Beispiel angeführt, deshalb hab ich den nochmal aufgegriffen.

Und wenn man all das weglässt, nimmt ja nicht nur der Komfort, sondern auch die Sicherheit ab (und ABS gibt einem nicht nur subjektiv Sicherheit).

Und der Verbraucher (das schliesst mich) ein möchte schon ein wenig Schnick-Schnack und unötige Spielereien. Vorallem wenn sie der Sicherheit dienen.

Und ABS, ESP und Airbag wegzulassen ist ja schon fast unverantwortlich.

Dann bin ich zwar verreckt, aber immerhin der Tank ist noch fast voll.

Und ja Elektroautos sind heute noch sehr teuer (aufgrund Kleinserienproduktion, teurer Akkus, etc.). Aber es ist der Schritt in die richtige Richtung und wenn etwas Massenproduziert wird sinkt ja oft der Preis.

Bearbeitet 13. Dezember 2008 von sigah

[Bommel 0]

Und ABS, ESP und Airbag wegzulassen ist ja schon fast unverantwortlich.

Verantwortungsbewusstes Fahren macht die Strassen sicherer, aber nicht ESP, ABS und Airbags. Es gibt zuviele, die sich durch diese Technik in einer falschen Sicherheit wiegen, und dementsprechend sorglos fahren sie dann auch. Dabei ist ihnen oft nichtmal die genaue Wirkungsweise bewusst, es gibt ja genug die mit nem Sprengsatz (Airbag) im Lenkrad/Amaturenbrett rumfahren, ohne sich aber anzuschnallen!

"Mir kann ja nix passieren, mein Auto hat ja allerlei Fahrhilfen und Sicherheitsvorkehrungen!" Das ist ein nicht zu unterschätzender psychologischer Effekt.

Vor 20 Jahren sind 90% der Leute noch wunderbar ohne diesen "Schnickschnack" ausgekommen, und heute kommen auch noch recht viele ohne sie aus!

[Inge_Koschmidder 0]

Weiter oben gab es einige Angaben zu den Kosten und zur Erzeugung, diese muss

ich mal richtigstellen.

Behauptung: Elektroenergie ist günstiger Benzin

Behauptung: Mit 3 Solarmodulen auf dem Dach kann man 100km weit fahren.

Wir nehmen mal an, das E-Auto hat einen Motor mit 40PS=30kW und es fährt eine

Stunde lang herum und kommt 60km weit. Da der Motor nicht immer mit Vollast läuft,

gehe ich von der halben Leistung aus, also 15kW für eine Stunde = 15 Kilowattstunden.

Der aktuelle Strompreis liegt bei knapp 20 Cent pro Kilowattstunde (steigend!).

Eine Stunde Fahrt (60km) kosten also 20Cent * 15kWh = 3 Euro.

Mein Auto verbraucht für die gleiche Strecke etwa 3 Liter Diesel = 3 Euro.

Solarzellen erzeugen pro m2 etwa 200W. Wenn 10 Stunden lang die Sonne scheint,

wurden also 2kW von einem Solarmodul erzeugt. Um die oben geforderten 15kWh

zu erzeugen, benötigt man also 7,5m2 Solarfläche und 10 Stunden volle Sonne.

Die wolkenlose Sonnenscheindauer liegt aber unter 5 Stunden, wodurch sich die

benötigte Fläche verdoppelt auf 15m2. Es ist noch wichtig zu wissen, das ein m2

über 1000 EURO kostet, und noch dazu ein Grundstück benötigt.

Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin ein absoluter Befürworter alternativer Antriebe.

Ich wollte nur die ein oder andere 'Milchmädchenrechnung' ins rechte Licht rücken.

Grüße

Inge

Bearbeitet 13. Dezember 2008 von Inge_Koschmidder

[sigah 650]

@ Bommel:

Vor 20 Jahren war es auch unsicherer auf den Straßen. 2008 war die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland so niedrig wie noch nie. Natürlich fährt man sorgloser, wenn man weiß, dass man Sicherheitspakete im Fahrzeug hat, aber denoch nimmt die Zahl der Verkehrstoten stetig ab und das bei erhöhtem Verkersaufkommen. Und Menschen die unverschuldet in einen schweren Unfall verwickelt sind kann man ja nicht vorwerfen, dass sie nicht vorsichtig genug gefahren sind.

@ Underdog:

Ja von diesen "Fahreigenschaften" hatte ich auch gelesen konnte es aber nicht mehr finden.

Und sonst stimme ich dir eigentlich überall zu. ^^

Bearbeitet 13. Dezember 2008 von sigah

[Bommel 0]

@Bommel:

Naja, so kann man aber auch nicht denken. Würde man das tun, sässen wir jetzt noch in ner Pferdekutsche.;>

Klar kann ich das!

Ich sage ja auch nicht das diese Dinge verboten werden müssten, sondern lediglich das es Luxus ist den man nicht unbedingt braucht. Und die Mobilität wäre dadurch auch nicht im geringsten eingeschränkt, in einer Pferdekutsche allerdings schon erheblich!

[sigah 650]

@ Inge:

Ich habe nur zitiert.

"Tesla plant das Angebot eines in Größe und Preis angepassten Solarzellen-Feldes von Solarcity. Es kann am Dach eines Hauses oder als Carport installiert werden und wird verwendet, um den Roadster wiederaufzuladen. Das System würde genügend Energie produzieren, um 50 Meilen (80 km) am Tag zu fahren, ohne das Stromnetz zu benötigen."

Und das ist ein Sportwagen und kein kleines Auto. Ich meine irgendwo von 3 Solarkollektoren gelesen zu haben, aber das kann ich auch in einen falschen Zusammenhang gebracht haben. Also kann sein, dass du Recht hast.

Und der Supersportwagen "Lightning GT" mit einer Beschleunigung von 0 auf 100km/h in unter 4 Sekunden und über 650PS verbraucht gerade einmal 9,67 kWh/100 km. Das wäre, wenn ich es in deine Rechnung einfüge weniger als 2€ für 100km (!)

Bearbeitet 13. Dezember 2008 von sigah

[Osis 0]

Das größte Sicherheitsrisiko ist der Mensch, seine "Ausfallwahrscheinlichkeit" ist quasi unkalkulierbar (Drogen, Emotionen, Krankheiten, etc.)

Aber zurück zum Thema: Daimler hat sich Evonik gekrallt für die Batterienherstellun für Smart, die A&B Klasse...

[wolfi 8]

Ich bin gespannt wie das Pilotprojekt von BMW (Mini E) in den USA läuft. Hat super Fahrleistungen und dazu noch ein alltagstaugliches und alt bekanntes Design, was sicherlich eine große Rolle bei der Akzeptanz finden wird. Diese bisherigen reinen Elektroflitzer waren doch immer zu abgespaced um wirklich Käufer zu begeistern, jetzt muss nur noch am Preis gedreht werden..