Irgendwas stimmt in unserem Land nicht ganz ...

[alburdy 0]

@ jombo:

Dein Kommentar gefällt mir mal richtig gut, es echt zutreffend und räumt mal mit dem ganzen Gesäusel auf. Auch wenn sich da ein "ZITAT(werauchimmer) auf mich bezieht.

Aber das kann ich ab, wer kräftig auf den Tisch haut, bei den bin ich nachsichtig.

Bearbeitet 31. Juli 2008 von alburdy

[-=Punkbuster=- 166]

Das eigentliche Problem ist doch, dass ihr hier genauso um die wichtigen Dinge herumredet, wie die Politiker. Das Thema heißt: "Irgendwas stimmt in unserem Land nicht ganz" und ihr lasst euch hier in ausschweifenden Theorien aus. Ich hatte das schon einmal an anderer Stelle bemerkt: die überwiegende Mehrhheit der Bevölkerung besteht aus Menschen wie Underdog und mir, denen solche Diskussionen einfach Meilen zu weit an der Realität vorbeigeht. Die Menschen hier haben immer weniger Geld in der Tasche, Benzin wird – wenn man einmal vom aktuellen Rückgang des Ölpreises absieht – bald zur Luxusware und es entwickelt sich ein Arm-Reich-Gefälle, wie man es sonst nur aus dem Ausland kennt.

Viele Menschen in Deutschland stehen vor dem ernsthaften Problem, ihre Rechnungen für Strom und Gas nicht mehr bezahlen zu können. Es ist eine zunehmende Tendenz zu Gewalt zu beobachten. Bei den Jugendlichen, die zudem einen Hang zum Komasaufen an den Tag legen, und auch bei den Erwachsenen. Wie viele tote Babys gab es dieses Jahr noch mal? Wie viele Familiendramen habt ihr in den letzten Monaten in der Zeitung gelesen? Und ihr diskutiert hier in seitenlangen Absätzen über theoretische Problemstellungen und den Einsatz am Hindukusch. Was hilft das dem kleinen Mann? (Edit) Was hift das dem Bürger, der sich ähnliche Fragen stellt. Ich bekomme auf der Arbeit am Tag 100 Mails zu den genannten Themen aus ganz Deutschland.

Kümmert euch doch einmal um die Fragestellung, wie der Bürger dort draußen eure komplexe Welt der Probleme und Fachbegriffe verstehen soll. Auf die Beantwortung der Frage bin ich gespannt. Wie wäre es mal mit ein bisschen mehr On-Topic? Was sind die Probleme dieses Landes und was sind die Lösungsansätze? Und damit meine ich nicht eine theoretische Diskussion über das Staatssystem, sondern praktische Beispiele und Verknüpfungen mit Dingen abseits eurer Fachbücher

[Gast Account_gelöscht]

Kümmert euch doch einmal um die Fragestellung, wie der Bürger dort draußen eure komplexe Welt der Probleme und Fachbegriffe verstehen soll. Auf die Beantwortung der Frage bin ich gespannt.

das kann sich wohl nicht auf mich beziehen. ich bin, wie in einem anderen thread bereits erwähnt, der typ auf der couch und habe seit jahren leider kein buch mehr gelesen (bzw. lesen können). auch verzichte ich mehr oder weniger absichtlich auf ``fachbegriffe``.

desweiteren enthält dein post vernuenftige als auch äußerst fatale ansaetze. werde heute nacht darauf eingehen, muss jetzt weg.

Bearbeitet 31. Juli 2008 von Account_gelöscht

[ProfAbsurdis 76]

Na endlich mal wieder was zum Thema!

Wundern sollte man sich über die ganzen Auswüchse dieser (ich schreibe mit Absicht nicht 'unsere) Gesellschaft nicht, da alles zumindest auf den zweiten Blick recht logisch erscheint:

Als Durchschnittsschüler hast du sogut wie keine Zukunftsaussichten, wozu soll man sich dann in der Schule etwas Mühe geben? Is doch eh für`n Ar... . Lieber Party machen bis zum Umfallen, ich lebe heute und die Zukunft für mich ist mehr als düster.

Und dass man bei soviel Heuchelei der Politiker ( meiner Meinung nach, die unnützeste Berufsgruppe überhaupt) einfach agressiv wird, kann ich mir lebhaft vorstellen.

Diese Woche hab ich im radio gehört, irgend so ein Fatzke hat der ärmeren Bevölkerung den Tip gegeben, wenn sie sich die heizkosten nicht mehr leisten könnten, doch einfach einen dicken Pullover anzuziehen.

Gehts noch??? Macht das ja nicht, sonst kommt 2011 die Pulli-Steuer!

Genauso die Sache mit den Babys: Erstens mal trauen sich heutzutage nur noch Wahnsinnige (ich gehör dazu) zu, überhaupt Kinder zu haben. Versucht mal mit einer Horde solcher kleinen Terroristen eine Wohnung zu finden, die:

A: bezahlbar

B: ein Kindergeeignetes Umfeld hat

C: nicht in einer von vornherein als assozial abgestempelten Gegend liegt .

Wenn man dann sagen wir mal, schon drei hat und das vierte stellt sich ein, kann ich mir vorstellen, dass manche Leute völlig irrational reagieren ( sprich Kindstötung etc.).

Wenn man sich noch vorstellt, ein Teenager erwartet Nachwuchs, ist für diesen die Zukunft schon verbaut. heutzutage braucht man junge, dynamische Mitarbeiter, die sich für keine Drecksarbeit zu schade sind und die auch mal 12 bis 13 Stunden am Stück ihren unterbezahlten Job machen. Wenn da Kinder da sind, kannst du selbst solche Jobs als normal gebildeter deutscher Michel vergessen.

Die verk... Politiker sollen sich endlich einen Ruck mit dem Bürgergeld geben, dass diese imense Existenzangst von den Leuten genommen wird. Das wäre ein Segen für dieses Land und auch der einzige Weg aus dieser Misere heraus. Alles andere ist wieder nur Flickschusterei, was in 2/3 Jahren wieder nichts nützt.

Sorry, jetzt ist mein Post auch so sch...lang geworden!

[alburdy 0]

Was die Realität damit sagen will ist: "Die fetten Jahre sind vorbei !!!"

Die Tendenz wird sicherlich beibehandelten, dass alles teurer wird. Was wir tun können, ist entweder uns zurück lehnen und uns das Kasperletheater in Land, Bund und international ergötzlich anglotzen bis halt der nächste Zyklenwechsel ansteht und schauen inwiefern es sich positiv auf Mensch u. Gesellschaft auswirkt.

Aber wenn man sich ansieht, wie der Aufschwung dieses mal massiv unten ankam, kann man sich auch das Warten sparen.

Steigender Lebensstandard, Ökologie, Arm-Reich-Gefälle, innerfamiliäre Tragödien können immer verschiedenste Gründe haben, aber Dreh- u. Angelpunkt ist und bleibt nunmal die Wirtschaft .

Andererseits heißt das Thema doch: "Irgendwas stimmt in unserem Land nicht ganz" und ist damit auch eher allgemein gehalten. Und so gut wie die oben genannten Themen dort reinpassen, verhält es sich auch mit außenpolitischen Themen die Deutschland also unser Land betreffen.

Aber klar, wir können es ja kürzer halten wie üblich: Ich mach dann mal den Anfang.

1.) Die Lebenserhaltungskosten drücken ganze Familien hinunter und zerreißen unseren Mittelstand, das ist eine Schande und als Lösungsansatz bietet sich an für mehr Steuererleichterung zu sorgen.

2.) Wenn die arbeitene Bevölkerung entlastet wird und für sozial Schwache mehr Beschäftigung geschaffen wird, dann stabilisiert das auch das "Arm-Reich-Gefälle".

3.) Ökologisch betrachtet müssen wir uns wohl längerfristiger auf höhere Energiekosten einrichten, energienachhaltiger unsere Wohnräume ausstatten und bei Heizkosten sparen z.B. durch das Tragen v. dickeren Pullis, anstatt bis zum Anschlag heitzen.

4.) Bei den familiären Defiziten muss viell. der Staat, sprich Kinder- u. Jugendfürsorge mit mehr Kompetenzen ausgestattet werden, um rechtzeitig einzugreifen. Viel ist jedoch schon getan, wenn für wirtschaftl. Stabilität gesorgt wäre.

5.) Um uns vor ausländischen Energieversorger unabhängig zu machen, stehen wir vor der Wahl entweder mehr Atomkraft, mehr innländische Kohle oder mit anderen Ölexportierenden Ländern zu kooperieren( z.B. Irak ect.).

6.) Auch der Staat muss sich die Frage stellen, ob er weiterhin die Schulden abbauen oder ins Sozialsystem mehr investieren will.

7.) Generell müssen wir alle die Ärmel hochkrempeln und den Gürtel enger schnallen. Ein Ruck muss durchs Land gehn.

Man kann mit Sicherheit die "theoretische Diskussion über das Staatssystem" außen vor halten, obwohl ich nicht weiß inwiefern die Frage nach der Legitimität der BW in Afganistan die Systemfrage aufwirft.

Bei der sozialen Frage sieht das schon wieder anders aus. Es ist doch zwangsläufig, dass die Systemfrage bei unzweideutiger Abkehr von der "sozialen Marktwirtschaft" bzw. Sozialstaatabbau gestellt wird.

Es wäre schlimm, wenn dabei diese Frage außen vorgelassen würde, nur weil diese Konsequenz ein radikales Umdenken benötigt.

Bei den oben angeführten 7 Punkte Plan erscheint es mir doch, dass genau dort die typischen Politikerplattitüden durchklingen. Interessanter sind viell. doch eher die Grundsatzfragestellungen.

Aber sagt mal wie ihr das so seht. Wir leben ja halt im Pluralismus.

CU, alburdy.

Bearbeitet 31. Juli 2008 von alburdy

[ProfAbsurdis 76]

2.) Wenn die arbeitene Bevölkerung entlastet wird und für sozial Schwache mehr Beschäftigung geschaffen wird, dann stabilisiert das auch das "Arm-Reich-Gefälle".

Wenn ich sehe, dass eine Verkäuferin in Vollzeit 700 Euronen Netto bekommt und davon noch Miete und Energie abgehen. Ein Auto braucht die Dame auch noch, damit sie ja recht flexibel und dynamisch daherkommt, frage ich mich, was will man da arbeitstechnisch entlasten? meinst du, der Frau hilft es, wenn sie "gigantische" 5% mehr bekommt?

Nur ein Beispiel, abér ein Reales.

[Fette Katze 0]

Wenn ich sehe, dass eine Verkäuferin in Vollzeit 700 Euronen Netto bekommt und davon noch Miete und Energie abgehen. Ein Auto braucht die Dame auch noch, damit sie ja recht flexibel und dynamisch daherkommt, frage ich mich, was will man da arbeitstechnisch entlasten? meinst du, der Frau hilft es, wenn sie "gigantische" 5% mehr bekommt?

Nur ein Beispiel, abér ein Reales.

wie wäre es für den anfang eine vernünftige bus/straßenbahn/zug verbindung? gäbe es eine vernünftige und auch überdachte infrastruktur kann man auch auf ein auto verzichten.

dann brauch man auch nicht rumheulen wegen umweltzonen usw. die eh nur schwachsinn sind, da 70% von dem guten feinstaub in einer Innenstadt von den Straßenbahnen kommt.

€:typo

Bearbeitet 31. Juli 2008 von Fette Katze

[-=Punkbuster=- 166]

Das mit der Wirtschaft ist ein interessanter Punkt. An der Finanzierung scheitert ja leider so manche interessante Idee. Und vielleicht kommt man wirklich nicht um eine Grundsatzdebatte herum, denn mit dem 7-Punkte-Plan hast Du, Alburdy, schon irgendwie recht. Nur scheitert die Gesellschaft doch heute schon an solchen grundsätzlichen Fragen. Jeder Mensch im arbeitsfähigen Alter, den ich kenne, hat etwas am Steuersystemauszusetzen. Die meisten Politiker ebenfalls. In dem Punkt sind sich alle einig doch das System ist so komplex und so stark mit anderen Bereichen verzahnt, dass sich keiner herantraut. Dazu versteht das System kein normal sterblicher mehr in Gänze.

Das ist für mich eines der Hauptprobleme und vielleicht kann ich einen Bogen spannen. Wenn ich mich hinsetze und über "Collateralized Debt Obligations" (CDOs) "Mortgage Backed Securities" (MBS), Residential MBS und deren Auswirkung auf die weltweiten Finanzmärkte schreibe, verstehen das einige Banker und Analysten, aber kein Mensch da draußen. Man kann es aber auch simpel zusammenfassen: die Banken haben sich mit Hypothekenkrediten verspekuliert und als Ergebnis haben wir eine Finanzkrise. Man muss die Dinge transparent machen und so erklären, dass sie jeder versteht, auch wenn die genauen Details dabei nicht immer genannt werden. Und das wird hier wie anderswo oft versäumt: die Dinge beim Namen zu nennen. Wir sind Weltmeister im Umschreiben. Zumindest kommt es mir manchmal so vor.

[ProfAbsurdis 76]

wie wäre es für den anfang eine vernünftige bus/straßenbahn/zug verbindung?

Ländlicher Raum, da kannst du tagelang auf den Bus warten. Und wenn einer fährt, dann garantiert zur denkbar ungünstigsten Zeit.

Bearbeitet 31. Juli 2008 von ProfAbsurdis

[alburdy 0]

@ ProfAbsurdis:

Das mit den 5% Lohnsteigerung sagte ich auch schonmal woanders. Das Dilemma besteht auch darin, dass meist diese 5% allein schon von dem beständigen Wertverfall des Lohnes gefressen werden.

Es muss dennoch weiter gefordert werden. Hilft alles nichts.

@ Fette Katze:

"Feinstaub 70% in der Innenstadt von den Straßenbahnen" versteh ich nicht.

Also bei Uns in Berlin fahren die Dinger inzwischen mit Strom. Bei Euch noch mit Verbrennungsmotoren?

Sind die eigentlich jemals mit Sprit gefahren?

Ansonsten sind öffentliche Verkehrsmittel immer gut, oder halt mit Fahrrad usw.

Klar im Kleinen kann man immer was machen, ist oftmals nur ineffektiv.

Mir wird derzeit eh ein wenig viel Streß um Öko gemacht. Hab mir sagen lassen, dass der derzeitige weltweite Emissionausstoß schon einen Einfluss hat, jedoch im Großen könne man das übertriebenermaßen vergleichen: " Ein Mensch sitzt im Raum und furtzt."

Was heißen soll, ruhig Blut ... die Erde hat sich nunmal in den Jahrmillionen immer mal wieder drastig verändert, muss nicht Grund für Panikmache sein. Das es derzeit sich verstärkt darstellt durch die Existenz Mensch ist klar, aber das hält die schon aus.

@ -=Punkbuster=-:

Oh, Financial Times , Wall Street Journal bzw. Wirstchaftswoche gelesen, wie!!!

Nun ja, bei verkürztem Darstellen bleiben Details nunmal auf der Strecke. Ist auch völlig ausreichend den springenden Punkt zu kitzeln und Hypothekenkrise zu sagen. Weiss auch jeder was mit anzufangen.

Ansonsten, touché ....

Bearbeitet 31. Juli 2008 von alburdy

[Sven 134]

Das Problem ist doch, daß von diesen ganzen Think Tanks, also den "grauen Eminenzen" im Hintergerund immer wieder lanciert wird, daß der Staat sich aus allen Dingen zurückziehen soll und nur noch die bestehende Ordnung verteidigen soll. Alles andere, was bisher als öffentlich und gemeinfinanziert wurde, hat gefälligst der Bürger selbst zu bezahlen. Also: amerikanische Verhältnisse der 20-er und frühen 30-er Jahre. Und solange diese Leute (Bertelsmann) noch was zu sagen haben, sieht es schlecht aus.

@alburdy: Darmstadt hat eine Museums-Dampfstraßenbahn und so was gabs früher wirklich!

[Fette Katze 0]

@ Fette Katze:

"Feinstaub 70% in der Innenstadt von den Straßenbahnen" versteh ich nicht.

Also bei Uns in Berlin fahren die Dinger inzwischen mit Strom. Bei Euch noch mit Verbrennungsmotoren?

Sind die eigentlich jemals mit Sprit gefahren?

nope, aber beim Bremsen entsteht Feinstaub... was 1 Straßenbahn täglich an Feinstaub raushaut beim bremsen schaff ich mit meinem Auto nicht in einem Monat

[NooK 0]

An Bremsen?

Wenn ein Elefant furzt is das mehr Feinstaub wie wenn ne Bahn bremst.

[meinereiner 156]

bin ja auch aus der ländlichen gegend, bei uns kostet der bus in die stadt die rund 7 km entfernt ist 2,xx €. Mal ganz ehrlich für 7 km über 2 € zu zahlen und dann noch so bescheidene fahrzeiten zu haben ist einfach nicht tragbar. Für kinder usw schön und recht aber für berufstätige unbrauchbar. WEnn ich frühschicht hab mus sich ca um 5:20 im betrieb sein und um 6 gehts dann los. Der erste bus der fährt, fährt aber erst um halb 7. Einkaufen usw geht doch auch nicht klar mit bus oder bahn. Sagen wir mal 2 erwachsene, 2 kinder und ein 1 hund. Wer da nicht jeden tag einfkaufen fahren will braucht ein auto, man kann ich nicht die ganzen tüten quer durch die stadt, tragen. Soviel hände hat man ja garnicht. In größeren städten mit s und u-bahn ist es vielleicht eher möglich. Ich muss sagen da ist es eigentlich auch ganz angenehm sich mit sowas zu bewegen weil man doch schneller ist. Nur auf dem land ziehen keine öffentlichen verkehrsmittel.

[Bommel 0]

Stimmt wohl, aber man muss fairerweise erwähnen das es für Dauernutzer ja Monats oder Jahreskarten gibt, und da kommt man bei weitem nicht auf 2,xx€ pro Fahrt. Bleibt aber das Problem der Fahrzeiten.