GeronimoGer 11 Melden Geschrieben 29. April 2013 @OT: NV Manchmal wird mir Angst und Bang, wenn ich daran denke, das so manche Überengagierten irgendwann in der Politik landen und dort Karriere machen. Und immer wenn Ideologie ins Spiel kommt, wird der gesunde Menschenverstand ausgeschaltet mit allen traurigen Konsequenzen.
maettle 246 Melden Geschrieben 2. Juli 2013 (bearbeitet) von eurem viking: > Wirtschaftsprofessor Straubhaar: Warum Grundeinkommen gut zu den Piraten passt... http://www.welt.de/wirtschaft/article116116985/Warum-Grundeinkommen-gut-zu-den-Piraten-passt.html Kommentar zum Piratenbeschluss im Wahlprogramm: https://www.grundeinkommen.de/14/05/2013/das-grundeinkommen-der-piraten-ein-angebot-an-die-grundeinkommensbewegung.html Grüne MdB und Piraten diskutieren BGE: http://gruenes-grundeinkommen.de/2012/livestream-grundeinkommensdialog/ Wahlprogramm 2013 Piraten: BGE und Sockeleinkommen: https://wiki.piratenpartei.de/Wahlen/Bund/2013/Wahlprogramm#Bedingungsloses_Grundeinkommen_und_Schritte_dorthin 25 wissenschaftliche Beiträge (inkl. Finanzierbarkeit) zum Grundeinkommen (PDF downloaden! CC-Lizenz!): http://digbib.ubka.uni-karlsruhe.de/volltexte/1000028770 weitere BGE News: http://blog.freiheitstattvollbeschaeftigung.de/ Bearbeitet 3. Juli 2013 von maettle
1337 0 Melden Geschrieben 14. Januar 2014 Warum gehören zu einem Grundeinkommen unbedingt auch ein Mindestlohn und weitere Rahmenbedingungen? Es gibt verschiedene Grundeinkommensmodelle. Einige beschränken sich auf ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE), andere sehen dieses als Teil eines umfassenderen Konzepts. Ein Streitpunkt dabei ist, ob der Mindestlohn zum Grundeinkommen gehört. Einige Kapitaleigner hoffen, dass sie Löhne um das BGE kürzen können, weil die Lohnabhängigen anschließend dasselbe Einkommen haben wie bisher (siehe Abschnitt Mindestlohn auch mit Grundeinkommen erforderlich von Herbert Wilkens) Sie wollen ihren Gewinn um diesen Betrag erhöhen. In diesem Fall trifft die Kritik (z. B. aus sozialen Parteien, Gewerkschaften, sozialen Bewegungen) am BGE als Kombilohn zu. Das ist ein wesentlicher Grund, warum das BGE von sehr vielen Menschen, auch von Gewerkschaften, abgelehnt wird und warum viele BGE-Befürwortende diese Variante eines Grundeinkommens ablehnen. Oft werden solche Vorstellungen fälschlicherweise auf die Grundeinkommensidee an sich übertragen. Beides behindert die Einführung des Grundeinkommens. Wer breite gesellschaftliche Zustimmung für das BGE will, muss für einen Mindestlohn zusätzlich zu einem existenzsichernden BGE eintreten. Hinzu kommt noch mindestens ein weiterer Grund: Wenn Menschen bereit sind, für geringes Einkommen zu arbeiten, schädigen sie andere, die ihre Bedürfnisse nicht mit dem BGE decken können. Damit schränken sie deren Freiheit ein, weil Kapitaleigner sich mit dem Hinweis auf die niedrigen Lohn weigern können, anderen mehr zu bezahlen. Umgekehrt erhöht ein ausreichender Lohn die Freiheit derjenigen, die aus den unterschiedlichsten Gründen weiterhin Lohnarbeit verrichten. Außerdem können sich diejenigen, die faire Löhne zahlen wollen, das nur erlauben, wenn die Konkurrenz sie nicht wegen ihrer niedrigen Löhne unterbieten kann. Mit einem Mindestlohn fällt der Verweis auf die Billigkonkurrenz weg. Das betrifft z. B. den Krankenhaus- und Pflegebereich, Zustelldienste usw. Außerdem würde mit einem gesetzlichen Mindestlohn die Verhandlungsmacht der Beschäftigten in Tarifauseinandersetzungen gestärkt. Diese ist für viele abhängig Beschäftigte und ihre Gewerkschaften bisher sehr gering. Es können jeweils nur kleine Verbesserungen durchgesetzt oder eine Verschlechterung abgewehrt werden. Oft wurde selbst das nicht erreicht (siehe Beispiele von Herbert Wilkens). Die ungleiche Machtverteilung zwischen Kapitaleignern und Lohnabhängigen (bzw. ihren Interessenvertretern) bewirkt, dass die Lohnverhandlungen nicht zu einem gerechten und sozialverträglichen Ergebnis führen. Somit gehören Mindestlohn und BGE zusammen. Auf dieser finanziellen Grundlage könnten Menschen umwelt- und sozialschädliche Arbeit ablehnen und würden das wohl auch tun, wenn sie die entsprechenden Informationen und die Möglichkeit für sinnvolle Tätigkeiten haben. Es gäbe dann nur noch sinnvolle Tätigkeiten. Dazu sind Ressourcen (z. B. Geräte, Rohstoffe, Gebäude) notwendig. Deshalb sind auch mit BGE weitere Auseinandersetzungen, z. B. über diese Ressourcen und über die Möglichkeit gesellschaftlicher Einflussmöglichkeiten (Demokratie), notwendig. Mindestlohn und BGE erleichtern sie, können sie aber nicht ersetzen. Durch die Diskussionen um- und über den Mindestlohn wieder sehr aktuell und gefragt. Was denkt ihr? Der Mindestlohn sollte doch mindestens 12€/Std. betragen um den Halsabschneidereien der Zeitarbeitsfirmen ein ENDE zu setzen!
=kettcar= 259 Melden Geschrieben 14. Januar 2014 12 € ist ok, alles andere ist menschenunwürdig. Hust* Staub wegblas
=kettcar= 259 Melden Geschrieben 25. Dezember 2015 Hey es tut sich was, sogar als Topartikel auf Spiegel: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/grundeinkommen-was-sich-2016-in-der-schweiz-und-finnland-entscheiden-wird-a-1069076.html
Underdog 4373 Melden Geschrieben 26. Februar 2016 (bearbeitet) Kommt aus dem Flüchtlings Thread, aber ich finde das es hier rein gehöt --- Master AP, vor 7 Stunden: Deshalb ist ein Sozialsystem und ein Staatlich regulierter Markt notwendig, welcher nunmal die Freiheit der anderen "normalen/reichen" einschränkt. ... Jedes System wo sich der Staat stärker in die Marktwirtschaft eingemischt hat versagte und/oder wurde im Laufe der Zeit pervertiert. Wobei in Deutschland ja schon seit eh und je die die soziale Marktwirtschaft praktiziert wird und nicht die "freie", wie in den USA. Es wird also schon durch den Staat ein Stück weit Einfluss genommen und mehr wäre nicht wünschenswert. Quote Es geht hier darum die Mitte zwischen Kapitalismus und Sozialismus zu finden, ein Staat der den leuten die Freiheit lässt sich selbst enfalten zu können (durch unternehmertum) auch via förderungen, aber diese auch reguliert mit ... Und genau dieser Widerspruch funktioniert schlicht und ergreifend nicht. Du forderst ein eckiges rundes Rad. Quote Deshalb ein gerechtes Sozialsystem, in das alle, auch die reichen einzahlen. Die „Reichen“ (-ich sage dazu lieber Unternehmer & Selbstständige) bezahlen in Deutschland schon fast 80% in die Staatskassen ein und gehören zu den größten Steuerzahlern überhaupt. Die „Reichen“ zahlen also schon kräftig ein, auch wenn das in der allgemeinen Wahrnehmung gerne übersehen wird (-da sieht man dann nur die dicke S-Klasse & Co.) und zudem stellen sie 90% der Arbeitsplätze. Diese Gruppe wird auch gerne mit den „Super Reichen“ in einen Topf geworfen, was auch komplett ungerecht ist. Aber selbst wenn man den „Super Reichen“ stärker in die Tasche greifen würde, würde das prozentual gesehen kaum nennenswerte Mehreinnahmen generieren, da diese Gruppe einfach zu klein ist (Nicht zu vergessen das sie bei einer zu starken Steuerlast einfach ins Ausland abhauen). Kurzum, so einfach ist das Ganze nicht.PS: Und in Zeiten der gläsernen EU und einkaufbaren „Steuer CDs“ ist der Anteil der Leute die Geld illegal beiseite schaffen auch stark geschrumpft. Bearbeitet 26. Februar 2016 von Underdog
Master AP 640 Melden Geschrieben 1. März 2016 (bearbeitet) Underdog, On 26.2.2016 at 11:20: Kommt aus dem Flüchtlings Thread, aber ich finde das es hier rein gehöt --- Jedes System wo sich der Staat stärker in die Marktwirtschaft eingemischt hat versagte und/oder wurde im Laufe der Zeit pervertiert. Wobei in Deutschland ja schon seit eh und je die die soziale Marktwirtschaft praktiziert wird und nicht die "freie", wie in den USA. Es wird also schon durch den Staat ein Stück weit Einfluss genommen und mehr wäre nicht wünschenswert. Und genau dieser Widerspruch funktioniert schlicht und ergreifend nicht. Du forderst ein eckiges rundes Rad. Die „Reichen“ (-ich sage dazu lieber Unternehmer & Selbstständige) bezahlen in Deutschland schon fast 80% in die Staatskassen ein und gehören zu den größten Steuerzahlern überhaupt. Die „Reichen“ zahlen also schon kräftig ein, auch wenn das in der allgemeinen Wahrnehmung gerne übersehen wird (-da sieht man dann nur die dicke S-Klasse & Co.) und zudem stellen sie 90% der Arbeitsplätze. Diese Gruppe wird auch gerne mit den „Super Reichen“ in einen Topf geworfen, was auch komplett ungerecht ist. Aber selbst wenn man den „Super Reichen“ stärker in die Tasche greifen würde, würde das prozentual gesehen kaum nennenswerte Mehreinnahmen generieren, da diese Gruppe einfach zu klein ist (Nicht zu vergessen das sie bei einer zu starken Steuerlast einfach ins Ausland abhauen). Kurzum, so einfach ist das Ganze nicht.PS: Und in Zeiten der gläsernen EU und einkaufbaren „Steuer CDs“ ist der Anteil der Leute die Geld illegal beiseite schaffen auch stark geschrumpft. Zum ersten stimm ich dir zu die Gefahr beim einmischen in die Marktwirtschaft kann immer pervertiert werden, hier kommt es jedoch darauf an wie sich der staat einmischt bzw. was du/ich darunter verstehen. Sorry wenn ich die Reichen verallgemeinert habe, ich geh meistens davon aus dass die anderen verstehen dass ich nicht alle Reichen meine ;), ich weiß nicht wie die Statistiken in Deutschland sind, kann mir aber durchaus vorstellen dass sie so hohe steuern zahlen. Das was ich an dem aber nicht ausstehen kann ist, dass wir längst eine Gesellschaft haben könnten in der nicht jeder Arbeiten muss. Es gibt schon Leute die es als eine art neue Industrielle Revolution beschreiben. Es werden verdammt viele Arbeitsplätze in den nächsten 40 Jahren wegfallen. Was dann? wenn es eindeutig zu wenig jobs für alle gibt, sollen die anderen sich dann mit Harz4 abfinden, oder noch schlimmer wie in den USA mit Essensmarken? Wir werden immer effizienter, nur ist die Frage ob wir eine Zukunft wollen wo jeder verzweifelt versucht seinen oder zumindest irgendeinen zweck zu erfüllen um nicht als Ausgestossener Obdachloser/klischeebehafteter Unterschichtler leben zu müssen und um sich sein Iphone 10 Leisten zu können oder eine Gesellschaft wo man die Menschen gleich behandelt, egal ob sie arbeiten oder nicht, ihnen die Zeit und Freiheit neue bereiche zu ergründen gibt und sich damit womöglich neue märkte eröffnen. Daraus würde nicht nur eine erhöhte Soziale Zufriedenheit enstehen, die Kriminalität würde auch sinken. Diese "Grundeinkommen Leute" könnten dann sogar Freiwillige Berufe annehmen oder für das Allgemeinwohl tätig werden. So wie es jetzt gerade in Deutschland und in Österreich ist, ist es ja nicht schlecht, ich liste hier nur die Gefahren auf, wie es sich (meiner Meinung nach) immer mehr entwickelt. Die Idee des Grundeinkommens ist ja eine gute solange es fair bemessen ist und die Leute sich ihr essen,trinken,Unterkunft und auch etwas für die Freizeit leisten können. Hierbei wäre es evtl auch wichtig den Kindern in der Schule zu unterrichten dass eben nicht jeder alles haben kann. Denn das hat man den Menschen geradezu indoktriniert(arbeite hart und du erhältst alles/mehr, wenn nicht musst du nur noch härter arbeiten, dieser Gedanke führt bloß dazu dass die Menschen sich selbst und gegenseitig immer mehr unter druck setzen und wie in einem hamsterrad immer schneller laufen bis sie einmal stürzen. Deshalb steigen die Fälle von Depressionen und Burnout etc. immer mehr an, die Gesellschaft bricht unter diesem Druck zusammen. Während die einen Extrem viel arbeiten und verzweifelt daran festhalten, finden die anderen keine Jobs mehr. ) Ich kenns selber von mir wie ich bei IBM als Lehrling gearbeitet habe, ich war sehr unzufrieden, vor allem deswegen weil die meisten arbeiten so verdammt einfach waren dass sie ein Affe erledigen hätte können, ausserdem waren viele Mitarbeiter überflüssig und haben oftmals nichts zu tun gehabt(wes gab auch abbau). Und ich hab selber nach mehr arbeit gefragt, aber es scheint so als ob alle Angst hatten arbeit abzugeben und somit evtl ihren Nutzen zu verlieren. Das ist pathologisches Misstrauen was dieser konkurrenzdruck in firmen säht. Die leute glauben so krampfhaft sich wichtig machen zu müssen um ihre position behalten zu können. Und dieses Misstrauen kommt nur daher dass die meisten so eine vehemente Angst vor Arbeitslosigkeit und Sozialen ausschluss haben, was ja im moment auch stattfindet. Obwohl diese Ängste und dieses Misstrauen längst nicht mehr notwendig wären wenn sich was am System ändern würde. Bearbeitet 1. März 2016 von Master AP 2
Chapi 257 Melden Geschrieben 6. Juni 2016 Damit es hier mal nicht untergeht. Schweizer lehnen bedingungsloses Grundeinkommen ab. 78% dagegen - 22% dafür.
Master AP 640 Melden Geschrieben 16. Juni 2016 (bearbeitet) http://motherboard.vice.com/read/you-cant-talk-about-robots-without-talking-about-basic-income Laut einigen Studien wird das Bedingungslose Grundeinkommen schon in 2033 eine Notwendigkeit werden, oder es wird zu Massenarbeitslosigkeit führen. Falls es nicht kommt bleibt die frage offen ob die Arbeitslosen ihre lebenssituation auf dauer akzeptieren können/wollen. Bearbeitet 16. Juni 2016 von Master AP
scratchy 557 Melden Geschrieben 18. August 2020 Dank Corona endlich mal wieder aus dem Hut gezaubert: Quote DIW Berlin kooperiert mit Verein Mein Grundeinkommen und begleitet drei Jahre lang experimentelle Studie mit 1500 ProbandInnen wissenschaftlich – 140.000 private SpenderInnen finanzieren Studie – Rekrutierungsphase der StudienteilnehmerInnen beginnt ab sofort https://www.diw.de/de/diw_01.c.797109.de/erste_langzeitstudie_deutschlands_zur_wirkung_des_bedingungslosen_grundeinkommens.html 1
Master AP 640 Melden Geschrieben 18. August 2020 scratchy, vor 2 Stunden: Dank Corona endlich mal wieder aus dem Hut gezaubert: https://www.diw.de/de/diw_01.c.797109.de/erste_langzeitstudie_deutschlands_zur_wirkung_des_bedingungslosen_grundeinkommens.html Problem an diesen kleinstudien ist, dass sie nicht aufschluss auf ein EU weites system geben können, sondern bloß ein indiz dafür sein können ob es funktioniert oder nicht. Da wird eben nicht das beliebte argument der BGE gegner wiederlegt das ein Länderübergreifendes BGE zu massenarbeitslosigkeit führt und "wer will dann noch arbeiten gehen" etc... Ich glaub schon dass es funktionieren könnte, aber es ist halt alles spekulation und glaube, es ist etwas was es so noch nie wirklich gegeben hat. Und soetwas einzuführen birgt eben auch die risiken die die BGE gegner gerne auflisten. Und Mal einfach die wirtschaft eines ganzen landes zu zerstören, was Menschenleben kosten kann, so etwas zu riskieren ist halt nicht ohne.