NordicViking 0 Melden Teilen Geschrieben 16. Oktober 2010 (bearbeitet) Liebe Mitbürger! Ich habe gerade begonnen das neue Werk von Richard David Precht zu lesen und es macht auf mich bisher einen sehr guten Eindruck und das Thema ist höchst aktuell. Deswegen möchte ich gerne das Thema Moral sowie die Natur des Menschen noch mal neu anschneiden, da man mit Hilfe von seinem Buch evtl. noch mal auf neue Erkenntnisse stoßen wird. Man könnte den Threat auch gleichzeitig als Buchbesprechung nutzen, aber so wie ich uns kenne, wird das sowieso sehr bunt ausarten. Als Einstieg sollen mal ein paar Videos von Precht dienen für alle diejenigen, die seine Thesen bisher nicht besonders kennen: http://www.amazon.de/Die-Kunst-kein-Egoist...4301&sr=1-1 http://www.wdr.de/tv/westart/dienstag/send...1005/precht.jsp http://www.wdr.de/tv/westart/dienstag/send...323/kolumne.jsp „Der Mensch ist guat, nur die Leut san a Gsindl“ Nestroy Bearbeitet 3. November 2010 von NordicViking Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
=kettcar= 259 Melden Teilen Geschrieben 16. Oktober 2010 Ich schätze Precht, seitdem ich sein erstes Buch gelesen habe. (Wer bin ich und wenn ja, wieviele). Sagen wir so, ich werde mir die nächste Woche dieses Buch zulegen, weil ich eh vorgehabt habe, es zu lesen. Der Grenzgang zwischen Philosophie und Naturwissenschaft, wird von Precht echt gut bewältigt, und er schreibt so gut das es Spass macht zu lesen. Vorab: Ich glaube das es sowas wie eine innere Moral gibt. Sozusagen die 10 Gebote des Bewusstseins. Diese Regeln zB. der Bibel sind gar nicht nötig weil jeder Mensch von natur aus weiss was gut und schlecht ist. Moral & Ethik. Die Faktoren die das beeiinflussen, zum guten oder schlechten, sind immer Spiegelbild der Gesellschaft in der wir leben. btw: Ich komm it deinem Threadtitel nicht ganz klar. Das Wort "Gutmensch" ist und bleibt für mich eine sinnlose Verunglimpfung aus der rechtsextremen, konservativen und revisionistischen Ecke. Allein schon es zu benutzen halte ich für fragwürdig, weil es in sich eine Diffamierung ist, und auch gar nichts mit dem Buch und seinen Thesen zu tun hat. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
NordicViking 0 Autor Melden Teilen Geschrieben 16. Oktober 2010 btw: Ich komm it deinem Threadtitel nicht ganz klar. Das Wort "Gutmensch" ist und bleibt für mich eine sinnlose Verunglimpfung aus der rechtsextremen, konservativen und revisionistischen Ecke. Allein schon es zu benutzen halte ich für fragwürdig, weil es in sich eine Diffamierung ist, und auch gar nichts mit dem Buch und seinen Thesen zu tun hat. Das ist schon richtig und bin dir sehr dankbar für, dass du es ansprichst. Das war natürlich von mir bewußt gewählt, weil es auch provozieren soll. Aber deshalb habe ich es ja auch in den DUALISMUS "GUTmensch" vs. "Weltverbesserer" gestellt, damit wir auch mal mit gewissen Vorurteilen aufräumen können, denn in letzter Zeit hört man wieder häufiger diesen Begriff und versucht damit unterschwellig die "guten" Absichten von Weltverbesserern zu unterminieren. Von daher finde ich die Provokation in dem Titel schon angemessen. Wenn aber jetzt sämtliche Aufschreie von einer Mehrheit der User gegen diese Betitelung kommt, dann ändere ich es natürlich gerne wieder. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
eL^KeCks 0 Melden Teilen Geschrieben 16. Oktober 2010 Precht Der sagt auch nix neues was nicht schon sehr alt und bekannt ist. "Homo homini lupus homo homini deus" Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
KwanzaBot 10 Melden Teilen Geschrieben 16. Oktober 2010 (bearbeitet) Aha. Übrigens ist Weltverbesserer nicht minder diffamierend. Ich seh das wie Kettcar: Der Titel is murks. E. und da sich keiner regt: Was ist eigentlich nochmal mit der Willensfreiheit passiert? Gibts die jetzt dann doch, oder wie? E.2 Nichts? Na gut. Noch vier Fragen: - Was ist Egoismus? / Was ist Altruismus? - Was ist gut / böse (bzw. ist schlecht die korrekte Analogie)? - Was ist die "Natur" des Menschen? - Seit wann lässt Salomon eigentlich die Kategorisierung in gut und schlecht zu? E. Noch zwei Sachen: Homo homini lupus: http://de.wikipedia.org/wiki/Homo_homini_lupus Homo homini deus: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_lateini..._Phrasen/H#Homo Und die Frage: Was ist der Naturzustand, welche Konsequenzen hat er und wie und warum kann der Mensch sich daraus befreien? Bearbeitet 16. Oktober 2010 von KwanzaBot Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
NordicViking 0 Autor Melden Teilen Geschrieben 16. Oktober 2010 (bearbeitet) Übrigens ist Weltverbesserer nicht minder diffamierend. Ich seh das wie Kettcar: Der Titel is murks. Vorschläge für einen besseren Threattitel nehme ich gerne entgegen. E. und da sich keiner regt: Was ist eigentlich nochmal mit der Willensfreiheit passiert? Gibts die jetzt dann doch, oder wie? Precht äußert sich am Anfang des Buches kurz zur Willensfreiheit. Ich glaube er verneint sie auch. Weiß aber jetzt nicht mehr genau wo das stand und wie er argumentierte. Ich forsche das nochmal nach. Ich weiß natürlich aber auch noch nicht, ob er da später noch mal drauf ein geht, aber ich hoffe doch mal schwer. Aber hab mir schon gedacht, dass dich das interessiert. Homo homini lupus Precht geht ausführlich auf Thomas Hobbes ein. Und die Frage: Was ist der Naturzustand, welche Konsequenzen hat er und wie und warum kann der Mensch sich daraus befreien? oder einer weiterführende Frage: MUSS der Mensch sich überhaupt daraus befreien? Sollte er nicht lieber seine Natur akzeptieren? Bearbeitet 16. Oktober 2010 von NordicViking Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
NordicViking 0 Autor Melden Teilen Geschrieben 16. Oktober 2010 (bearbeitet) E. und da sich keiner regt: Was ist eigentlich nochmal mit der Willensfreiheit passiert? Gibts die jetzt dann doch, oder wie? Precht äußert sich am Anfang des Buches kurz zur Willensfreiheit. Ich glaube er verneint sie auch. Weiß aber jetzt nicht mehr genau wo das stand und wie er argumentierte. Ich forsche das nochmal nach. Ich weiß natürlich aber auch noch nicht, ob er da später noch mal drauf ein geht, aber ich hoffe doch mal schwer. Aber hab mir schon gedacht, dass dich das interessiert. Vorab ein kleiner Ausschnitt aus einem Interview: Precht: Wer würde denn heute noch sagen, das Ich habe den Steuerknüppel allein in der Hand? Wir sagen zwar zu uns "ich", delegieren aber dennoch die Verantwortung für etliche Teile unseres Seins. Wenn wir blitzartig sexuell erregt oder verärgert werden, dann geschieht das nicht aus Absicht oder freiem Willen, dann erregt sich oder ärgert sich etwas in uns. Ein Ich zu besitzen und eine vollwertige Autorenschaft dafür zu übernehmen oder gar die vollwertige Verantwortung, das sind noch zwei verschiedene Dinge. http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelwissen/d-65115053.html Ich glaube Precht argumentiert die Willensunfreiheit damit, dass wir zu stark von unseren Emotionen und unseren Affekten, Trieben etc. beeinflusst werden und von daher KEINEN freien Willen haben können. In dem Punkt haben Precht und Schmidt-Salomon wohl die naturalistische Sicht gemeinsam. Bearbeitet 16. Oktober 2010 von NordicViking Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
=kettcar= 259 Melden Teilen Geschrieben 16. Oktober 2010 Änder den Topic doch in : Buchkritik: Die Kunst kein Egoist zu sein Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
eL^KeCks 0 Melden Teilen Geschrieben 16. Oktober 2010 Kawa, Leviathan nicht gelesen? Man darf den Satz nicht auseinanderreißen mit zwei Wikipedia Links Es beheutet nichts anderes als: Der Mensch ist dem Mensch ein Wolf, kann ihm aber auch ein Gott sein. Mal ganz platt gesagt: Wenn der Mensch sich einem Herrschaftssystem (Staat) unterordnen will muss er zwangsläuftig wie ein "Gott" agieren und seinen tierische Triebe unterdrücken, sonst führt es zum Chaos. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
NordicViking 0 Autor Melden Teilen Geschrieben 16. Oktober 2010 Precht Der sagt auch nix neues was nicht schon sehr alt und bekannt ist. "Homo homini lupus homo homini deus" Das Buch bemüht sich nun mal populärwissenschaftlich einen zusammenfassenden Überblick zu liefern, was in den einzelnen Wissenschaftsdisziplinen bisher schon in Bezug auf die menschliche Moral erforscht wurde, Precht behauptet jetzt aber, er würde in der abschließenden Konsequenz etwas VÖLLIG NEUES versuchen, indem er erstmalig einen Überblick gibt, welche Mechanismen wir unbewußt dazu einsetzen uns selber zu belügen oder zu verdrängen. Was können wir also mit Hilfe dieser Erkenntnisse tun, damit wir alles das Gute in der Welt stärker fördern und das Schlechte auf einen Minimum zurückdrängen? Ich glaube, dass das Buch schon das Potential hat diese Fragen noch mal in einem neuen aktuellen Kontext zu beleuchten. Zumindest verspricht das der Autor. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
NordicViking 0 Autor Melden Teilen Geschrieben 16. Oktober 2010 (bearbeitet) Änder den Topic doch in : Buchkritik: Die Kunst kein Egoist zu sein Hatte ich auch schon überlegt. Würde das aber das Thema nicht zu eng halten? Außerdem spiegelt der Titel des Buches mMn nicht unbedingt das alles wieder worum es sich bei Thema "Weltverbesserung" drehen könnte. Wollte das Buch auch nur als Aufhänger nehmen, um mal darüber neu nachdenken zu können. Schwierige Frage... Bearbeitet 16. Oktober 2010 von NordicViking Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
KwanzaBot 10 Melden Teilen Geschrieben 16. Oktober 2010 (bearbeitet) Kawa, Leviathan nicht gelesen? ... Ich? Ne, nie. http://de.wikipedia.org/wiki/Homo_homini_lupus Ich hab die Fragen oben deshalb gestellt, weil ich wichtig finde aus dem Versuch einer (also groben) einer Beantwortung , ergäben sich ein ordentliches Netz mit dem man alles weitere bezüglich Moral und das Für und Wieder einer solchen bequatschen. Bearbeitet 16. Oktober 2010 von KwanzaBot Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Osis 0 Melden Teilen Geschrieben 16. Oktober 2010 Eines der zahlreichen Bücher aus der Reihe: "Wenn wir echt so intellgent wären wie wir behaupten, dann sähe der Planet anders aus". Die Menschheit ist aber nicht intelligent, der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten ist somit eine prima Möglichkeit zum Geld verdienen. Zurecht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
=kettcar= 259 Melden Teilen Geschrieben 19. Oktober 2010 Änder den Topic doch in : Buchkritik: Die Kunst kein Egoist zu sein !!! hab mir jetzt das Buch auf der Zugfahrt zur Schule zugelegt, und werde die nächsten Wochen Zeit haben, mir es in aller Ruhe durchzulesen. Precht schreibt wie immer wunderbar locker und witzig. Das einzige was mir bis jetzt negativ aufgefallen ist, ist das er Mord und Totschlag als "fürchterliche Anarchie" bezeichnet, aber 5 Seiten weiter Kropotkin abhandelt. Das passt nicht ganz zusammen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gekko434 1478 Melden Teilen Geschrieben 23. Oktober 2010 „Der Mensch ist guat, nur die Leut san a Gsindl“ Nestroy Hab ich während meiner Schulzeit mal aufgeführt und auch diesen Satz gesagt... Erinnerungen! Sry für OT! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...