Trinità 0 Melden Geschrieben 16. März 2011 (bearbeitet) Von Prypjat bis Moskau sind es 700 Kilometer. Von Fukushima nach Tokyo sind es 300. Nehmen wir mal an alles was schief gehen kann geht schief, wie lange brauchen die Japaner um ausserhalb der verseuchten Gebiete das normale Leben anzufangen ? Wieviel Kilometer geht die Verstrahlung bis sie kein Krebs, Gendefekte und andere Mutationen verursachen kann ? Was bringt es für einen Vorteil für Japan, abgesehen von der Windrichtung, das es eine Insel ist und die Strahlung durchs Meeresströmung und Wetter von der Insel zerstreut wird ? Diese Fragen sind für mich nach 30 Threadseiten das wichtigste und die Antworten darauf liefern für mich die Antwort was die Katastrophe überhaupt am Ende anrichten wird. Mir gehen deswegen jetzt einige Kommentare hier voll auf die Nüsse aber noch schlimmer sind die Medien. Ich denke mal nach Tschernobyl kann man da mehr als nur wild spekulieren. Es sollte sich doch wirklich einigermaßen abschätzen lassen. Japan ist ja nicht völlig im Arsch. Es wird dort doch in ein paar Monaten wieder alles weiterlaufen und sie ihre Lehre aus dieser Katastrophe ziehen. Kann mir jemand halbwegs anständige Antworten auf meine Fragen geben ? Ich danke euch Bearbeitet 16. März 2011 von Trinità
Cpl.Basti 1488 Melden Geschrieben 16. März 2011 Nehmen wir mal an alles was schief gehen kann geht schief, wie lange brauchen die Japaner um ausserhalb der verseuchten Gebiete das normale Leben anzufangen ? Wieviel Kilometer geht die Verstrahlung bis sie kein Krebs, Gendefekte und andere Mutationen verursachen kann ? Was bringt es für einen Vorteil für Japan, abgesehen von der Windrichtung, das es eine Insel ist und die Strahlung durchs Meeresströmung und Wetter von der Insel zerstreut wird ? 1. Also nach der Japanischen Arbeitsmoral nicht lange. Evtl ein paar Jahre, das wars dann auch. (Meine Meinung) 2. Das kann dir keiner so genau sagen da das nicht wirklich erforscht ist, sowie alles was mit Radioaktivität zu tun hat. 3. Eigentlich ist es eher ein Nachteil, dadurch massiv Lebensraum zerstört wird. Aber was das mit den Winden und so zu tun hat, muss ich passen bzw. mir erst mal ein paar Wetterkarten anschauen....
R.est I.n H.ell 540 Melden Geschrieben 16. März 2011 (bearbeitet) Also um das jetzt mal grob zu beantworten. Es ist schon deswegen ein Unterschied zum Unfall bei Chernobyl, weil bei Chernobyl die Explosion immens war und große Mengen Material auf weite Teile des Kontinents verteilt wurden. In Japan blieben diese großen Explosionen bis jetzt aus und sind hoffentlich auch nicht zu erwarten. Das verseuchte Gebiet wäre im schlimmsten Fall also kleiner. Wie lange die Japaner bräuchten um ein neues Leben anzufangen? Frag nen Wirtschaftsexperten, ehrlich, keine Ahnung. Und Strahlung an sich geht verschieden weit. Ich such schnell nen Wikipedia Artikel. €: Ich find das jetzt nirgends geeignet, also kurz: Alphastrahlung: Sehr kurze Reichweite (max. einige Centimeterr in Luft) starke Schädigung von Gewebe möglich. Betastrahlung: Kurze Reichweite, so um nen Meter, in Luft. Kann ebenfalls durch Ionisation Gewebe schädigen. Also sind im Grunde Alpha- und Betastrahler nur ein Problem, wenn sie direkt aufgenommen werden oder direkter Kontakt besteht. Grundsätzlich ist die Gammastrahlung die gefährlichste, da unbegrenzte Reichweite, außer sie wird von einem Hindernis absorbiert. Außerdem ist die Frage wie weit radioaktive Materialien aus den Reaktorkernen herausgetragen werden. Wenn sie nicht weit kommen, dann wird die Strahlung auch nicht weit kommen. Das Meer bietet den "Vorteil", dass dort niemand lebt und sich (meiner physikalischen Vermutung nach) die Materialien relativ schnell verteilen und somit bereits nach einigen Wochen und Monaten die Belastung wesentlich geringer ist, als direkt nach dem Fallout. Langzeitschäden sind aber nicht abschätzbar zum momentanen Zeitpunkt. Bearbeitet 16. März 2011 von R.est I.n H.ell
Malarkey 1 Melden Geschrieben 17. März 2011 Ein weiterer Grund warum bisher kein Tschernobyl passiert ist, ist die Tatsache, dass die Wolke nicht wie bei Tschernobyl in die Stratosphäre gepustet wurde. Da Oben sollen ganz schön wilde Stömungen herrschen welche siich dann über eine große Fläche verteilen können.
meinereiner 156 Melden Geschrieben 17. März 2011 (bearbeitet) ich denke mal, man kann momentan einfach noch nicht abschätzen wie sich die lage mit dem akw entwickeln wird. Erst wenn der gau/super-gau verhindert ist bzw. eingetreten ist, kann man sagen im umkreis von x km ist man am arsch oder eben nicht. Jetzt schon zu sagen im umkreis von 100 km darf man sich nicht mehr aufhalten und das für die nächsten 100 jahre ist wohl einfach übertrieben. Laut meldungen im radio haben die amis ihren soldaten angewiesen nicht näher als 80 km an das akw ran zu gehen. Vielleicht kann man das jetzt mal als aktuelle hausnummer nehmen. Frankreich hingegen fordert ihre landsleute dazu auf japan zu verlassen oder zumindest in den süden zu gehen. Gehen wir davon aus, dass es bei diesem stand bleibt. Man bekommt das akw wieder gekühlt und es kommt nicht zum gau/super gau. Dann wird man wohl das ganze abbauen, abdämmen oder sonst was und ich denke im umkreis von 40 km ist man auch bald wieder sicher. Ob man nun nahrung essen sollte die im umkreis von 40 km wächst bleibt wohl fraglich. Ich weiß jedenfalls nicht welche art strahlung momentan die gefährlichste ist und wie schnell diese sich in im boden, tieren usw. dauerhaft festsetzt. Abwarten, mehr wird uns erstmal nicht überig bleiben, genaues kann man erst sagen wenn die situation gelaufen ist, ob gut oder schelcht ist für die antwort auf die frage im prinzip nicht wichtig Bearbeitet 17. März 2011 von meinereiner
TBZ 0 Melden Geschrieben 17. März 2011 A house (L) is seen near destroyed sea walls at the port of a village in Otsuchi, northeast Japan March 17, 2011. REUTERS The destruction is seen from an aerial view in Wakuya, Miyagi Prefecture, in this U.S. Navy handout photo dated March 15, 2011. REUTERS
Trinità 0 Melden Geschrieben 17. März 2011 (bearbeitet) Bin echt verunsichert. Laut dieser Doku : http://www.youtube.com/watch?v=-TgczLGbZSA Hätte es in Tschernobyl so krass abgehen können das ganz Europa verstrahlt gewesen wäre ? 100 mal mehr als die Atombombe von Hiroshima und Nagasaki und das nur bei den Graphitbrennstäben die oben auf der Oberfläche lagen ? Was wärn passiert wenn Tschernobyl richtig hochgegangen wäre ? Und sind andere heutige AKW´s auch so krass und groß ? Was bitteschön war das fürn Kraftwerk ? Und was haben die da noch verhindert ? Bearbeitet 17. März 2011 von Trinità
kahunasta 0 Melden Geschrieben 17. März 2011 Bin echt verunsichert. Laut dieser Doku : http://www.youtube.com/watch?v=-TgczLGbZSA Hätte es in Tschernobyl so krass abgehen können das ganz Europa verstrahlt gewesen wäre ? ja, definitiv 100 mal mehr als die Atombombe von Hiroshima und Nagasaki und das nur bei den Graphitbrennstäben die oben auf der Oberfläche lagen ? Das sind nur Spekulationen. Es kommt auf die Faktoren und Bedingungen an - fallen diese Unglücklich aus wäre dies Vorstellbar Was wärn passiert wenn Tschernobyl richtig hochgegangen wäre ? Siehe Punkt 2 Und sind andere heutige AKW´s auch so krass und groß ? Gross ja - Krass ? Krass im Sinne von Sicherheit ? Nein - unsere Meiler haben alle eine 4fach Absicherung und diversen anderen Sicherheitsmechanismen. Allerdings sollte man sich mal die meldepflichtigen Störfälle aller deutschen AKW`s anschaun... da gruselt es einem schon Was bitteschön war das fürn Kraftwerk ? Und was haben die da noch verhindert ? Verhindert viel - eine ganze Armee von Soldaten wurde aufgerieben um noch schlimmeres zu verhindern...
Sven 134 Autor Melden Geschrieben 17. März 2011 Was bitteschön war das fürn Kraftwerk ? Und was haben die da noch verhindert ?Na, daß die glühende Suppe in das Löschwasser, was unter den Reaktor gelaufen war, geflossen wäre. Wie das mit ein paar Kubikmetern Wasser ausgesehen hat, hat man ja in Japan jetzt sehen können, dort waren aber vermutlich einige hundert Kubikmeter Wasser drin.
Underdog 4373 Melden Geschrieben 17. März 2011 (bearbeitet) Was bitteschön war das fürn Kraftwerk ? Und was haben die da noch verhindert ?Na, daß die glühende Suppe in das Löschwasser, was unter den Reaktor gelaufen war, geflossen wäre. Wie das mit ein paar Kubikmetern Wasser ausgesehen hat, hat man ja in Japan jetzt sehen können, dort waren aber vermutlich einige hundert Kubikmeter Wasser drin. Einen wichtigen Aspekt darf man im Fall von Tschernobyl dabei nicht vergessen und das waren die Liquidatoren. Das waren hunderttausende zumeist junge und ahnungslose Soldaten, die als Katastrophenhelfer eingesetzt wurden und immer wieder zum Karftwerk gejagt worden sind um die Katastrophe zu begrenzen. Zehntausende sind gestorben, viele weitere bekommen staatliche Renten da sie schwer erkrankt sind. Im Gegensatz zur Sowjetunion kann eine moderne und demokratische Gesellschaft allerdings nicht einfach mal so zehntausende Menschen verheizen um einen GAU einzugrenzen (Dafür würde sich ja auch hierzulande niemand hergeben). Diese Denkweise entspricht noch der Kriegsführung der Sowjetunion, in der Menschen nur Material waren von dem genug vorhanden ist. Mit der Frage, WER den jetzt überhaupt hierzulande bei einem GAU in einer vertrahlten Zone arbeiten wird um die Schäden zu begrenzen, lassen sich Atomlobyisten & Co. immer wunderbar an die Wand nageln. Sie wissen es schlicht und einfach nicht. (Antwort auf diese Frage ist zumeist "Das wird man diskutieren müssen." ) Selbst in Japan ist es wohl nur dem brutalen Verantwortungsbewusstsein der Japaner dort zu verdanken das überhaupt noch jemand in Fukushima arbeitet. Aber wenn es noch schlimmer wird, wer wird weiter dort arbeiten und vor allem, WER räumt auf? Bearbeitet 17. März 2011 von Underdog
Buggy McDermit 165 Melden Geschrieben 17. März 2011 (bearbeitet) Als Liquidatoren werden die bei den Aufräumarbeiten nach der Katastrophe von Tschernobyl Beschäftigten bezeichnet. Nach Angaben der WHO gab es 600.000 bis 800.000 Liquidatoren. Die als Liquidatoren bezeichneten Katastrophenhelfer wurden von der damaligen Regierung der Sowjetunion aus Weißrussland, der Ukraine und Russland zusammengezogen http://de.wikipedia.org/wiki/Liquidator Noch im gleichen Jahr, kurz nach der Explosion [von Tschernobyl] , errichteten Hunderttausend Arbeiter unter Einsatz ihres Lebens eine provisorische Schutzhülle, Verzweifelt schütteten sie Sand und Blei auf den brennenden Reaktor, um den Einsturz des zerborstenen Reaktorblocks zu verhindern. Da mir nicht bekannt wäre das selbst in Japan die Robotik soweit ist denke ich mal läuft es irgendwann auf so eine Aktion hinaus fragt sich nur welche armen Schweine das Teil am Ende bauen dürfen klar ist aber irgendwer wird es müssen. Vor zwei Jahren [2008] konnten Ingenieure den brüchigen, einsturzgefährdeten Sarkophag stabilisieren. Die Westwand hatte sich bis dahin um etwa 50 Zentimeter geneigt und drohte zu kollabieren. Nun wird sie von riesigen Metalltürmen zusammengehalten. Auch das Dach wurde abgedichtet, damit weniger Regenwasser eintritt. "weniger" Regenwasser eintritt ? Das Teil ist also immer noch undicht ? Ich wußte ja das der Sarkophag eher mindere Qualität hat aber sowas war mir bis eben nicht bewußt. Ein Stahl-Sarkophag für Tschernobyl @Underdog Habe mal trotz deiner Verlinkung einen Abschnitt aus dem Liquidator Artikel bei Wiki gepostet dachte mir die Zahlen sollte man mal gesehen haben. +l Bearbeitet 17. März 2011 von Buggy McDermit
Corsair 217 Melden Geschrieben 17. März 2011 Wieder wird klar, wie fortschrittlich so ein AKW ist. Es muss umständlich Strom erzeugt werden, um einen Stromerzeuger zu versorgen. Aber wenigstens ist in Fukushima anscheinend noch nicht alles verloren. Ich versteh auch nicht warum für solche Notfälle kein Notstromaggregat vorhanden ist.Krankenhäuser sind für Notfälle mit sowas ausgerüstet,aber für Atomkraftwerke in einer seismisch äußerst aktiven Gegend,wo immer mal der Strom ausfallen kann,sind solche Dieselgeneratoren scheinbar zu teuer.
Matty 1198 Melden Geschrieben 17. März 2011 (bearbeitet) The destruction is seen from an aerial view in Wakuya, Miyagi Prefecture, in this U.S. Navy handout photo dated March 15, 2011. REUTERS Liegt das Boot auf dem Dach? Wieder wird klar, wie fortschrittlich so ein AKW ist. Es muss umständlich Strom erzeugt werden, um einen Stromerzeuger zu versorgen. Aber wenigstens ist in Fukushima anscheinend noch nicht alles verloren. Ich versteh auch nicht warum für solche Notfälle kein Notstromaggregat vorhanden ist.Krankenhäuser sind für Notfälle mit sowas ausgerüstet,aber für Atomkraftwerke in einer seismisch äußerst aktiven Gegend,wo immer mal der Strom ausfallen kann,sind solche Dieselgeneratoren scheinbar zu teuer. Es sind Notstromaggregate vorhanden, allerdings wurden sie durch den Tsunami zerstört. Die Notfallbatterien, welche es auch gibt haben für einige Stunden Strom geliefert allerdings konnten die Aggregate nicht schnell genug repariert werden. Bearbeitet 17. März 2011 von Matty
Chuck der Norris 1135 Melden Geschrieben 17. März 2011 (bearbeitet) Wieder wird klar, wie fortschrittlich so ein AKW ist. Es muss umständlich Strom erzeugt werden, um einen Stromerzeuger zu versorgen. Aber wenigstens ist in Fukushima anscheinend noch nicht alles verloren. Ich versteh auch nicht warum für solche Notfälle kein Notstromaggregat vorhanden ist.Krankenhäuser sind für Notfälle mit sowas ausgerüstet,aber für Atomkraftwerke in einer seismisch äußerst aktiven Gegend,wo immer mal der Strom ausfallen kann,sind solche Dieselgeneratoren scheinbar zu teuer. Notstromagregate sind vorhanden gewesen die sind auch kurz angesprungen während des Erdbebens und sind dann ausgefallen. €:ok Matty war schneller Bearbeitet 17. März 2011 von Chuck der Norris