Zum Inhalt springen
Sven

Erdbeben und AKW-Unglück in Japan

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

sauber geparkt, aber das ist das erste Schiff welches ich sehe was, bis darauf das es trocken liegt, ganz aussieht.

Geschrieben
Zehntausende sind gestorben, viele weitere bekommen staatliche Renten da sie schwer erkrankt sind.
Negativ, die bekommen nichts, im Gegensatz zu den Soldaten, die in Afghanistan waren. Ich hab mir gerade die Doku, die weiter oben verlinkt ist, mal angesehen, die war vom Discovery Chanel von 2005 und gerade im letzten Teil könnte man denken, die haben direkt auf die Ereignisse in Japan Bezug genommen.
Geschrieben (bearbeitet)
Liegt das Boot auf dem Dach?

Ja, Liegt es.

7AD4563A4D5A8A10FD25F565A3ADF0.jpg

ironie on

Da bekommt das Wort "Hausboot" eine neue Bedeutung..

*ironie off*

sauber geparkt, aber das ist das erste Schiff welches ich sehe was, bis darauf das es trocken liegt, ganz aussieht.

Was hältst du davon :kritisch:

458c537f-1d81-4e4f-9258-dddeff7410ab_500.jpg

Bearbeitet von TBZ
Geschrieben

hm okey ... aber trozdem hat es die meißten Schiffe so getroffen das die Japaner, falls wieder teils normalität eintrifft, das Element Wasser erstmal vergessen können also fischen und so etwas.

Geschrieben
Und sind andere heutige AKW´s auch so krass und groß ?

Gross ja - Krass ? Krass im Sinne von Sicherheit ? Nein - unsere Meiler haben alle eine 4fach Absicherung und diversen anderen Sicherheitsmechanismen. Allerdings sollte man sich mal die meldepflichtigen Störfälle aller deutschen AKW`s anschaun... da gruselt es einem schon

Das wird oft so suggeriert, aber ich bin gestern in einem österreichischen Artikel der sich mit der Kernkraft-Situation in den Nachbarländern auseinandersetzte im Kommentarbereich auf folgendes gestossen. Ein Kommentator war da doch sehr sauer auf die Stümper aus Bayern insbesondere den Herrn Söder.

Im schwäbischen Kernkraftwerk Gundremmingen ist es zu einer Störung gekommen. Wie das Kraftwerk auf seiner Internetseite seit Freitagabend berichtet, waren am vergangenen Sonntag zwei der drei Kühlwasserpumpen kurzzeitig nicht verfügbar.

13.03.2010 Quelle

800px-Boiling_water_reactor_german.svg.png

Soweit ich das verstanden habe und anhand des Schaubildes hängen diese Pumpen bei diesem Bautyp im Primärkreislauf [gehören zum Kondensator im Bild die Nummer 12]. Was auch aus dem Wikiartikel zu Siedewasserreaktoren hervorgeht.

Der SWR hat nur einen Wasser-/Dampfkreislauf. Der radioaktive Kreislauf ist somit nicht auf den Sicherheitsbehälter beschränkt. Im Wiki-Artikel zu Grundremmingen [siedewasserreaktor der Baulinie 1972 ] steht das sie dort ebenfalls Mox-Brennelemente einsetzen, wie in Block 3 in Fukushima. Wir haben übrigens noch Reaktoren der älteren Baulinie 1969 bei uns im Einsatz. (dazu einige Anmerkungen weiter unten)

Gundremmingen B ist ein Siedewasserreaktor. Dieses Reaktorkonzept weist einige grundlegende sicherheitstechnische Probleme auf: Da der Primärkreislauf den Sicherheitsbehälter verlässt und der gesamte Dampfkreislauf radioaktiv ist, kann ein Rohrbruch z.B. im Maschinenhaus zu direkter Freisetzung radioaktiven Dampfes und zu großem Kühlmittelverlust führen, ohne dass ausgetretenes Kühlmittel über die Notkühlsysteme zurück geführt werden kann - in diesem Fall droht eine Kernschmelze. Bei Lecks im Kondensator ist auch eine Freisetzung direkt in das Flusswasser denkbar. Zur Reaktorabschaltung müssen die Absorberstäbe, anders als bei Druckwasserreaktoren, gegen die Schwerkraft mittels Hydraulik in den Reaktor eingefahren werden, das Abschaltsystem ist also nicht "ausfallsicher". Auch das alternative Abschaltsystem, die Borsäureeinspeisung, verlässt sich auf aktive Systeme (Hochdruckpumpen).

Der Sicherheitsbehälter von Gundremmingen B ist zudem wie bei allen deutschen Siedewasserreaktoren so klein und schwach ausgelegt, dass er dem auftretenden Druck bei einem größeren Dampfleck innerhalb des Behälters nicht standhalten kann (kein Volldruckcontainment), statt dessen verlässt man sich auf ein sog. Druckabbausystem aus Kondensationskammern.

Die Steuerstäbe werden bei Siedewasserreaktoren von unten in den Reaktor eingefahren.

Bei einem Druckwasserreaktor fallen die Steuerstäbe bei einer Schnellabschaltung durch die Schwerkraft in den Kern und unterbrechen so die nukleare Kettenreaktion.

Sie werden im Betrieb [bei SWR] durch elektrische Antriebe verfahren, für die Schnellabschaltung steht unabhängig davon ein hydraulisch wirkendes System zur Verfügung. Dieses folgt dem sogenannten fail-safe-Prinzip - beim Ausfall z. B. der Energieversorgung läuft die Schnellabschaltung durch in Drucktanks gespeicherte Energie selbsttätig ab.

Sollten die Drucktanks beschädigt werden durch bspw. eine Wasserstoffexplosion wie sie in Japan mittlerweile mehrfach aufgetreten ist wäre das System damit doch unkontrollierbar oder nicht, weil Stromausfall hatten/haben die in Fukushima ja auch ? :kritisch:

Im Gegensatz zum Druckwasserreaktor kann man im Siedewasserreaktor Borsäureeinspeisung (Vergiftung) nur im Notfall anwenden. Borsäure hat einen hohen Absorptionskoeffizient für thermische (also bereits moderierte) Neutronen, was eine fortlaufende Kettenreaktion unmöglich macht. Da es im SWR nur einen Kreislauf gibt (der Reaktorgebäude und Maschinenhaus umfasst), würden sich Borkristalle an den Dampfturbinen anlagern, was zu einer Beschädigung der Anlage führt. Beim DWR ist eine solche Einspeisung durch getrennten Reaktor- bzw. Turbinenkreislauf möglich.

Die Siedewasserreaktoren der Baulinie 69 sind in folgenden Punkten schlechter als jene der Baulinie 72:

· Eingeschränkte Prüffähigkeit des Kühlkreislaufes auf Risse oder sonstige Schädigungen.

· Keine nahtlosen Schmiederinge beim Reaktordruckbehälter. Schweißnähte sind besonders anfällig für Rissentstehung und Risswachstum.

· Bruchausschlusskonzept erst durch „Nachqualifizierung“ (z.T. mit Austausch von Rohrleitungen) umgesetzt.

· Weniger redundante Stränge im Hochdruckteil des Notkühlsystems, kein Mitteldruckeinspeisesystem.

· Sicherheitsbehälter anfällig für rasches Versagen durch Durchschmelzen nach unten.

· Insgesamt weniger redundante Stränge bei der Notstromversorgung.

· Notstromversorgung teilweise vermascht.

Quelle Seite7

Ich bin jetzt weit davon entfernt Experte auf dem Gebiet zu sein, aber was ich bis jetzt über Siedewasserreaktoren gelesen habe klingt für mich als Laie mehr als erschreckend und eigentlich unverantwortlich sowas zu betreiben.

Geschrieben

Hier noch einmal in Modellbauformat, wie man aus der Luft den Reaktor mit Wasser bewirft.

chdropswater.jpg

Geschrieben

was ist jetzt eigentlich mit Reaktor 1? Von dem hat man ja jetzt schon seid 2 Tagen nichts mehr gehört.

Geschrieben (bearbeitet)

Und sind andere heutige AKW´s auch so krass und groß ?

Gross ja - Krass ? Krass im Sinne von Sicherheit ? Nein - unsere Meiler haben alle eine 4fach Absicherung und diversen anderen Sicherheitsmechanismen. Allerdings sollte man sich mal die meldepflichtigen Störfälle aller deutschen AKW`s anschaun... da gruselt es einem schon

Das wird oft so suggeriert, aber ich bin gestern in einem österreichischen Artikel der sich mit der Kernkraft-Situation in den Nachbarländern auseinandersetzte im Kommentarbereich auf folgendes gestossen. Ein Kommentator war da doch sehr sauer auf die Stümper aus Bayern insbesondere den Herrn Söder.

Im schwäbischen Kernkraftwerk Gundremmingen ist es zu einer Störung gekommen. Wie das Kraftwerk auf seiner Internetseite seit Freitagabend berichtet, waren am vergangenen Sonntag zwei der drei Kühlwasserpumpen kurzzeitig nicht verfügbar.

13.03.2010 Quelle

800px-Boiling_water_reactor_german.svg.png

Soweit ich das verstanden habe und anhand des Schaubildes hängen diese Pumpen bei diesem Bautyp im Primärkreislauf [gehören zum Kondensator im Bild die Nummer 12]. Was auch aus dem Wikiartikel zu Siedewasserreaktoren hervorgeht.

Der SWR hat nur einen Wasser-/Dampfkreislauf. Der radioaktive Kreislauf ist somit nicht auf den Sicherheitsbehälter beschränkt. Im Wiki-Artikel zu Grundremmingen [siedewasserreaktor der Baulinie 1972 ] steht das sie dort ebenfalls Mox-Brennelemente einsetzen, wie in Block 3 in Fukushima. Wir haben übrigens noch Reaktoren der älteren Baulinie 1969 bei uns im Einsatz. (dazu einige Anmerkungen weiter unten)

Gundremmingen B ist ein Siedewasserreaktor. Dieses Reaktorkonzept weist einige grundlegende sicherheitstechnische Probleme auf: Da der Primärkreislauf den Sicherheitsbehälter verlässt und der gesamte Dampfkreislauf radioaktiv ist, kann ein Rohrbruch z.B. im Maschinenhaus zu direkter Freisetzung radioaktiven Dampfes und zu großem Kühlmittelverlust führen, ohne dass ausgetretenes Kühlmittel über die Notkühlsysteme zurück geführt werden kann - in diesem Fall droht eine Kernschmelze. Bei Lecks im Kondensator ist auch eine Freisetzung direkt in das Flusswasser denkbar. Zur Reaktorabschaltung müssen die Absorberstäbe, anders als bei Druckwasserreaktoren, gegen die Schwerkraft mittels Hydraulik in den Reaktor eingefahren werden, das Abschaltsystem ist also nicht "ausfallsicher". Auch das alternative Abschaltsystem, die Borsäureeinspeisung, verlässt sich auf aktive Systeme (Hochdruckpumpen).

Der Sicherheitsbehälter von Gundremmingen B ist zudem wie bei allen deutschen Siedewasserreaktoren so klein und schwach ausgelegt, dass er dem auftretenden Druck bei einem größeren Dampfleck innerhalb des Behälters nicht standhalten kann (kein Volldruckcontainment), statt dessen verlässt man sich auf ein sog. Druckabbausystem aus Kondensationskammern.

Die Steuerstäbe werden bei Siedewasserreaktoren von unten in den Reaktor eingefahren.

Bei einem Druckwasserreaktor fallen die Steuerstäbe bei einer Schnellabschaltung durch die Schwerkraft in den Kern und unterbrechen so die nukleare Kettenreaktion.

Sie werden im Betrieb [bei SWR] durch elektrische Antriebe verfahren, für die Schnellabschaltung steht unabhängig davon ein hydraulisch wirkendes System zur Verfügung. Dieses folgt dem sogenannten fail-safe-Prinzip - beim Ausfall z. B. der Energieversorgung läuft die Schnellabschaltung durch in Drucktanks gespeicherte Energie selbsttätig ab.

Sollten die Drucktanks beschädigt werden durch bspw. eine Wasserstoffexplosion wie sie in Japan mittlerweile mehrfach aufgetreten ist wäre das System damit doch unkontrollierbar oder nicht, weil Stromausfall hatten/haben die in Fukushima ja auch ? :kritisch:

Im Gegensatz zum Druckwasserreaktor kann man im Siedewasserreaktor Borsäureeinspeisung (Vergiftung) nur im Notfall anwenden. Borsäure hat einen hohen Absorptionskoeffizient für thermische (also bereits moderierte) Neutronen, was eine fortlaufende Kettenreaktion unmöglich macht. Da es im SWR nur einen Kreislauf gibt (der Reaktorgebäude und Maschinenhaus umfasst), würden sich Borkristalle an den Dampfturbinen anlagern, was zu einer Beschädigung der Anlage führt. Beim DWR ist eine solche Einspeisung durch getrennten Reaktor- bzw. Turbinenkreislauf möglich.

Die Siedewasserreaktoren der Baulinie 69 sind in folgenden Punkten schlechter als jene der Baulinie 72:

· Eingeschränkte Prüffähigkeit des Kühlkreislaufes auf Risse oder sonstige Schädigungen.

· Keine nahtlosen Schmiederinge beim Reaktordruckbehälter. Schweißnähte sind besonders anfällig für Rissentstehung und Risswachstum.

· Bruchausschlusskonzept erst durch „Nachqualifizierung“ (z.T. mit Austausch von Rohrleitungen) umgesetzt.

· Weniger redundante Stränge im Hochdruckteil des Notkühlsystems, kein Mitteldruckeinspeisesystem.

· Sicherheitsbehälter anfällig für rasches Versagen durch Durchschmelzen nach unten.

· Insgesamt weniger redundante Stränge bei der Notstromversorgung.

· Notstromversorgung teilweise vermascht.

Quelle Seite7

Ich bin jetzt weit davon entfernt Experte auf dem Gebiet zu sein, aber was ich bis jetzt über Siedewasserreaktoren gelesen habe klingt für mich als Laie mehr als erschreckend und eigentlich unverantwortlich sowas zu betreiben.

wie wärs denn mal damit: eigenen Thread zum Thema AKW's in Deutschland aufmachen und nicht den Japan-Thread zumüllen? das gehört einfach mal überhaupt nicht hier rein.

Bearbeitet von BUdDY2008
Geschrieben (bearbeitet)
wie wärs denn mal damit: eigenen Thread zum Thema AKW's in Deutschland aufmachen und nicht den Japan-Thread zumüllen? das gehört einfach mal überhaupt nicht hier rein.

Sagte die selbsternannte Forenpolizei die u.a. im Guttenberg-Thread über die Seehofer-Rede zur Einwanderung schrieb... :whistling:

Aber meinetwegen kann das ausgelagert werden, obwohl die Technik der in Fukushima stark ähnelt und für jedes artverwandte Thema ein neuer Thread ist irgendwie auch nicht gerade übersichtlich.

+artverwandte

Bearbeitet von Buggy McDermit
Geschrieben
13.53 Uhr: Weißer Rauch oder Dampf steigt aus dem Reaktor Nr. 2 in Fukushima auf, teilt Tepco mit.

oh man... jetzt brennt es im R.2 auch noch :ermm:

Geschrieben

Hat gestern jemand sternTV gesehen?

Steffen Hallaschka eröffnet die Sendung mit einer Einleitung zum Erdbeben in Japan:

"Die Küste in der Region wurde durch das Erdbeben um 4 Meter versetzt. 4 Meter, das muss man sich mal vorstellen... verrückt kann man da schon sagen."

Ich glaube einen schlechteren, unpassenden Wortwitz in der medialen Öffentlichkeit habe ich zu diesem Thema noch nicht gehört :facepalm:

Zusätzlich heute mittag im ZDF die Aussage eines Meteorologen zur Windsituation beim AKW Fukushima:

"Dieses Wochenende könnte sich allerdings die Windrichtung nach Süden hin ändern und die radioaktive Wolke Richtung Tokio bewegen. Deshalb wird der vermutliche Wechsel ab Freitag spannend zu beobachten sein."

Spannend? Ob spannend dabei die richtige Wortwahl ist wage ich stark zu bezweifeln.

Ein Spiel kann spannend sein oder ein Buch oder Film, aber wenn es darum geht, ob ein halbes Land und seine Bevölkerung radioaktivem Material ausgesetzt sein wird würde ich etwas vorsichtiger mit der Wortwahl sein. :gehtsnoch:

Äußerst peinlich was man sich manchmal in den Medien anhören kann...

PS: Gott sei Dank!

Geschrieben

Ich denke, Fisch kann, wenn er nicht in Japan aus dem Wasser geholt wird, nicht radioaktiv verstrahlt sein. Da Gammastrahlung von Materie behindert wird. Deswegen kann in Abklingbecken die Brennstäbe auch ohne Schutzkleidung betrachtet werden, oder irre ich mich da?

Geschrieben

Israel zieht mit Venezuela mit

17.03 Uhr: Die Atomkatastrophe in Japan hat in Israel zu einer überraschenden Kehrtwende gesorgt. Regierungschef Benjamin Netanjahu beschloss am Donnerstag, Pläne für einen neuen Meiler endgültig über Bord zu werfen. Das berichtete der israelische Rundfunk.

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden


  • Wer ist Online   0 Benutzer

    • Keine registrierten Benutzer online.
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen.