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Underdog

Die Türkei nach dem gescheiterten Putsch

Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)
Angstman, vor 55 Minuten:

Anscheinend aber noch nicht genug, sonst hätten die Idioten dem Kerl nicht noch mehr macht gegeben...

Viele Dinge wirken sich ja nicht unmittelbar aus, sondern sind eher ein schleichender Prozess.
Beispielsweise brechen ausländische Firmen nicht über Nacht die Zelte ab und auch Deals mit anderen Staaten fallen nicht von heute auf morgen weg. Aber auf lange Sicht wird die Türkei wirtschaftlich empfindlich getroffen und darunter wird dann auch die Bevölkerung zu leiden haben. Fängt ja schon jetzt an mit steigender Inflation und hohen Inlands Preisen.

Das ein großer Teil der Bevölkerung nach wie vor hinter dem Mann steht, hängt neben seinem aggressiven Propagandatalent auch damit zusammen das er das Volk schlicht und ergreifend von vorne bis hinten anlügt. Das erledigen in Deutschland dann seine Parteizeitungen, die einfach das komplette Gegenteil der Realität behaupten.:

http://www.trt.net.tr/deutsch/wirtschaft/2017/07/19/auslandische-investoren-sind-weiterhin-an-der-turkei-interessiert-773609

Und wenn die Wirtschaft später wirklich kritisch den Bach runter gehen sollte, wird halt einfach mit fadenscheinigen Erklärungen der Klassenfeind Westen dafür verantwortlich gemacht und nicht etwa die eigene Isolationspolitik, die eine wirtschaftsstarke Demokratie in eine lupenreine Diktatur verwandelt hat mit der kaum noch jemand Geschäfte machen will. 

Regime wie das was Erdogan da gerade aufbaut funktionieren im Grunde alle gleich und alle gehen sie den gleichen Weg.

Bearbeitet von Underdog
Geschrieben

Ich erwarte da aber nicht zu viel. Der "Westen" brauch die Türkei halt bzw. sieht die Türkei als Brücke in den Nahen Osten. Und in der NATO sind die ja auch noch.
Letzten Endes wird sich mal wieder der Verrat der eigenen Werte überordnen, weil die Türkei ja trotz allem noch "unser Freund" ist...

Geschrieben

Scheinbar sind auf der Schwarzen Liste die Deutschland von der Türkei übergeben wurde nicht 68 deutsche Unternehmen des Terrorhilfe beschuldigt, sondern mindestens 680!!!    --> Bericht im Handelsblatt

Ich frage mich was die türkische Regierung versucht damit zu bezwecken. Es muss doch selbst für einen Erdogantürken unrealistisch sein, dass Deutschland einen Manager von Daimler wegen Terrorverdacht an die Türkei ausliefert. Und das Wirtschaftsumfeld in der Türkei weiter zu verschlechtern, selbst wenn es in erster Linie darum ginge die deutschen Unternehmen anzuprangern und so ihre Geschäfstaussichten zu beschädigen, kann doch nicht in türkischen Interesse sein.

Überhaupt dieses ganze Übergeben von Listen angeblicher Terrorhelfer an die Bundesregierung, die die Türkei hinter vorgehaltener Hand dafür belächelt (Das BKA teilte mit, es werde sich nicht um Bearbeitung kümmern, „da die darin enthaltenen Angaben und Vorwürfe unkonkret sind“.) - was soll das aus türkischer Sicht bringen???

Geschrieben (bearbeitet)

Gestern kam ein Bericht, dabei wurde vermutet, dass Erdogan dies macht, um Deutschland und die EU dazu bewegen, das wir/EU die Verbindungen zur Türkei abbrechen, um dann vor der Bevölkerung den schwarzen Peter der EU zuzuschustern und zweitens von den kommenden wirtschaftlichen Problemen abzulenken.

Deswegen wolle auch nicht Deutschland und auch nicht die EU Erdogan in die Karten spielen und halten die Aktionen gegen Erdogan noch begrenzt.

Bearbeitet von renesweb74
Geschrieben

Ja, vieles von dem was Erdogan tut dürfte in Wahrheit zum Ziel haben alle Brücken abzubrechen und sobald das passiert, muss er sich vor niemandem mehr rechtfertigen und kann sein Regime ausbauen ohne dabei ständig von den lästigen Europäern kritisiert zu werden. Dass dabei die Türkei gesellschaftlich und vor allem wirtschaftlich über die Klinge springt, interessiert ihn dabei herzlich wenig, denn „Herrschern“ wie Erdogan geht es nie um das Wohl der Bürger, sondern nur darum die eigenen primitiven Machtphantasien umzusetzen, die Menschen sind dabei immer nur Mittel zum Zweck.

Sehr bedauerlich das viele Türken so dumm sind und sich von so jemandem in der Form verführen lassen und das nur weil ihnen sein aggressives Auftreten gefällt.

Geschrieben

Ich mein, wofür brauch er noch mehr Geld? Sein Palast steht und sein Sohn hat der Familie Millionen mit dem verkauf von irakischem Öl verdient...

Geschrieben (bearbeitet)

Um Geld geht’s solchen Leuten schon lange nicht mehr, dass ist eh immer nur die Basis und idR schon zu Beginn vorhanden.

*Reichtum > Macht > Ruhm*…in der Reihenfolge und auf dem Weg zum Ruhm verlieren die meisten Staatschefs mit autoritär/radikaler Persönlichkeit dann den Verstand, sofern sie nicht durch Gewaltenteilung oder eine begrenzte Amtsdauer an ihren Allmachts Phantasien gehindert werden. Ist wirklich immer dasselbe Schema.

 

Bearbeitet von Underdog
Geschrieben

Für „Hero“-Shirts kann man verhaftet werden.   :gehtsnoch:

file6vwx0fu16mxjqox9136.jpg?itok=vF8AQPa

 

Quote

Wegen eines T-Shirts kam es zu Menschenjagden auf offener Straße. Wie das?

Ein wegen Beteiligung am Putsch verhafteter Soldat ist zu seiner Verhandlung in einem T-Shirt mit dem Schriftzug „Hero“ erschienen. Die regierungsnahe Presse verstand das als Provokation und formulierte Schlagzeilen wie: „Steckt alle Putsch-Verdächtigen in orange Anzüge wie die Guantánamo-Häftlinge!“ Staatspräsident Erdogan ordnete sogleich an, Vorbereitungen dafür zu treffen.

Was genau die Absicht jenes Soldaten war, wissen wir nicht. Doch wir wissen, was dann geschah: In der ganzen Türkei wurden Leute festgenommen, die das gleiche T-Shirt wie der Soldat trugen. Ein in Antalya ergriffenes Paar wurde immerhin freigelassen, nachdem es glaubhaft gemacht hatte, seit Tagen keine Zeitung gelesen und deshalb von dem Fall gar nichts mitbekommen zu haben. In Samsun wurde ein Vater vor den Augen seines Sohnes wegen des Hero-T-Shirts verhaftet. Ihn ließ man erst nach zehnstündigem Verhör durch eine Anti-Terror-Einheit wieder laufen. Die Herstellerfirma, die einem Erdogan-Unterstützer gehört, nahm zehntausende der für umgerechnet fünf Euro verkauften T-Shirts vom Markt.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/brief-aus-istanbul/erdogan-mit-versoehnlichen-toenen-nach-gabriels-wirtschaftsdrohung-15123379.html

 

Geschrieben

Gaydoyan wird paranoid, tja passiert jedem diktator  :rolleyes:

Geschrieben

Beim wählen des Diktators noch wichtig und jetzt werden die nicht mehr gebraucht *lol*

Geschrieben (bearbeitet)
Arcaras, vor einer Stunde:

Deutschtürken sind scheinbar mittlerweile auch langsam unerwünscht: https://www.tagesschau.de/ausland/tuerkei-883.html

Ach, das ist schon ganz ok so.

In Deutschland gibt es nämlich genug Türken die zwar lautstark dem Diktator in ihrem eigenen Land zujubeln und sich an dessen Machtphantasien aufgeilen, aber gleichzeitig hier in einer offenen Demokratie ohne Einschränkungen leben und alle Vorteile genießen…ich nenne sowas einfach nur Scheinheilig.

Wenn dann einige in die Türkei zurück fahren und mal am eigenen Leib erfahren was ein solches Regime bedeutet, werden sie „eventuell“ zukünftig etwas differenzierter in ihren Ansichten und lernen zudem, dass man bei radikalen Populisten im Vorfeld lieber nicht nur die Eier, sondern vor allem den Verstand einschalten sollte bevor man sie unterstützt.

Bearbeitet von Underdog
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Geschrieben

erstmal schön die Eier einschalten :somuchwin:

Geschrieben (bearbeitet)

Diese eher "blumige" Sprache ist halt sehr einprägsam. :ugly:

Aber ich hab halt wirklich noch diese Bilder im Kopf, wo viele Deutschtürken mit Fahnen und lautem Geschrei bei Public Viewings dem Dikator zugejubelt haben, als dieser über seine Machtergrei…sein “Präsidialsystem“ hat abstimmen lassen.

Und auch wenn das natürlich nicht für alle in Deutschland lebenden Türken zutrifft, letztlich haben dennoch viele dafür gestimmt und wer sich so verhält ist imo einfach unten durch und sollte am besten in seine geliebte Diktatur abhauen, wenn sie ihm denn so sehr gefällt.

Quote

Deutschtürken für Präsidialsystem
Sie leben in einer Demokratie - und wollen mehr Macht für Erdogan: Eine deutliche Mehrheit der Türken, die in Deutschland am Referendum teilgenommen hat, stimmte für die Verfassungsreform. Versuch einer Erklärung.
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Die Aufregung in Deutschland nach dem türkischen Verfassungsreferendum ist groß. "Demokratie genießen, aber einen Despoten wählen", erregt sich die "Bild"-Zeitung. "Was, bitte, ist da los?", fragt die "Süddeutsche Zeitung". Und auch SPIEGEL ONLINE-Kommentator Hasnain Kazim wundert sich über "das merkwürdige Wahlverhalten der Deutschtürken".

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/warum-deutsch-tuerken-fuer-erdogans-praesidialsystem-stimmen-a-1143688.html

 

Bearbeitet von Underdog
Geschrieben
Underdog, vor 10 Minuten:

Diese eher "blumige" Sprache ist halt sehr einprägsam. :ugly:

Aber ich hab halt wirklich noch diese Bilder im Kopf, wo viele Deutschtürken mit Fahnen und lautem Geschrei bei Public Viewings dem Dikator zugejubelt haben, als dieser über seine Machtergrei…sein “Präsidialsystem“ hat abstimmen lassen.

Und auch wenn das natürlich nicht für alle in Deutschland lebenden Türken zutrifft, letztlich haben dennoch viele dafür gestimmt und wer sich so verhält ist imo einfach unten durch und sollte am besten in seine geliebte Diktatur abhauen, wenn sie ihm denn so sehr gefällt.

 

Da kommen die doch nicht mehr rein :ugly:

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