Master AP 637 Melden Teilen Geschrieben 17. Dezember 2018 (bearbeitet) So da dieses Thema anscheinend recht groß ist mach ich mal nen thread dazu auf: Was denkt ihr davon? habt ihr euch damit auseinander gesetzt? Von den Informationen(also die hintergründe) die ich bisher habe, was nicht gerade viel ist, würde ich jetzt schon im Vorhinein sagen dass diese Proteste dämlich sind. Nicht weil die leute Wütend sind auf das System, was ja irgendwie gerechtfertigt ist. Vielmehr dass diese proteste genau das bewirken, was Putin in die hand fällt/evtl sogar von ihm angezettelt wurde. Es ist schon ein ziemlicher zufall dass die bevölkerung gerade jetzt, wo die russen eine auf Udssr 2.0 machen, auf der straße ist. Und dieser gelbwesten quatsch könnte genauso gut ein hakenkreuz sein, ein symbol für das die leute "kämpfen" und ihren Zorn auslassen. Diese leute greifen die demokratie an, anstatt eine neue Partei zu gründen und diese zu wählen... Die Gelbwesten sind einfach nur noch ein symbol des Zorns, ein teilweise gerechtfertigter zorn... jedoch klingt das eben doch irgendwie sehr nach dem Deutschland das verarmt nach dem 1. Weltkrieg war und auch gründe hatte warum die leute für die NSDAP auf der straße waren. Ich sehe diese Entwicklungen jetzt mit großer sorge... Man muss sich nur Russland ansehen... Putin der offen zugibt das der Zerfall der UDSSR ein geopolitisches versagen russlands ist und sich diese zurückwünscht, ein Erdogan der seine Medien bilder veröffentlichen lässt die ein von der Türkei erobertes Deutschland und Österreich zeigt. Ich denke wir sind jetzt eine Minute vor mitternacht. Ich bin jetzt mal verrückt genug vom schlimmsten auszugehen, aber ein destabilisiertes Europa würde eine Nicht atomare auseinandersetzung zwischen Nato und Russland sogar ermöglichen. Ich bin mir natürlich bewusst dass das ganze nicht eintreffen muss und vermutlich auch nicht 100% so passiert, es könnten auch proteste sein die verstummen aber trotzdem über die nächsten Jahrzehnte immer wieder entfachen. Was ich mit sicherheit sagen kann ist dass wir auf schwierigere Zeiten zusteuern. Ist jetzt mal ein extremes Szenario meinerseits basierend auf halbwissen(hab da ja sowieso ne tendenz dazu postings mit halbwissen zu machen um dann von underdog korrigiert zu werden oder selber im nachhinein zu recherchieren ) darum werd ich in den kommenden tagen noch etwas mehr darüber recherchieren, aber wenn wer ideen, argumente hat, immer her damit^^ Bearbeitet 17. Dezember 2018 von Master AP Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
der.enforcer 332 Melden Teilen Geschrieben 17. Dezember 2018 Naja, die Franzosen sind seit jeher ein Volk, das zu Protest auf den Straßen neigt. Man muss nicht bis zur französischen Revolution zurück gehen, auch in den letzten Jahrzehnten wurde Paris bei einigen Streiks tagelang quasi gelähmt. So weit so gut. Durch die starke Zentralisierung (Paris, dann lange nichts und dann vielleicht noch Industriestädte wie Toulouse) sind die Auswirkungen dann auch entsprechend stark. Was dort aber gerade passiert, zeigt doch nur wie sich "das Volk" zunehmend radikalisiert und die Gründe für Gewaltausbrüche sind meiner Meinung nach zweierlei: 1. Ausdruck der Unzufriedenheit vieler Bürger. Da muss man nicht nur nach Frankreich schauen. G7/G8, Pegida, Chemnitz, #blacklivesmatter, 1. Mai, Startbahn West usw. usf. Die Leute gehen auf die Straße weil Sie ein Anliegen haben. In einigen Fällen sogar durchaus berechtigte Anliegen. Damit meine ich jetzt nicht "Alle Ausländer sind kacke und wir wollen Sachsen wieder für uns haben!" sondern durchaus begründete Ängste vor Globalisierung, Ungleichheit, Umweltzerstörung oder was auch immer. Hier sind es nun die soziale Ungleichheit im Land gepaart mit Terror und Ungewissheit über die eigene Zukunft. Nach Ohnmacht kommt dann als nächstes Gewalt - wenn mir keiner hilft, helfe ich mir selbst. 2. Auch das ist überall zu sehen: die Entkoppelung der Polit-Elite vom Bürger. Auch hier in Deutschland bin ich mir oft nicht sicher ob die Leute in Berlin eigentlich kapieren, was die Menschen wirklich bedrückt. Damit möchte ich ausdrücklich nicht den Fokus auf die Migrationsdebatte legen sondern greife viel weiter: die zunehmende Bürokratisierung innerhalb der Institutionen, damit einhergehend zwar der "gute Wille", bessere Lebensbedingungen für alle zu schaffen. Faktisch aber gibt man als Nation stückweise immer mehr Verfügungsgewalt an eine Gruppe von Politikern, Behörden, Institutionen ab. Diese mögen zwar erstrebenswerte Ziele verfolgen, die handelnden Personen aber schweben in ihrer Politik-Blase und merken gar nicht dass ihr Wille nicht zwangsweise der des Volkes sein muss. Gleichzeitig werden Industrie und Unternehmen weiterhin durch Lobbyismus protegiert, der "normale Bürger" hat immer weniger Einfluss auf die Politik und der Geldbeutel wird auch nicht praller. Dazu dann Diskussionen um Mietpreisexplosion, Hartz4, Umweltprobleme, Dieselverbote, steigende Energiepreise durch ideologisch motivierte Energiekrisen, Brexit usw. Letztlich alles Themen, die die Leute Geld kosten und von denen "die anderen" profitieren ohne dass die Probleme auf mittlere Sicht zu lösen wären. Jetzt bin ich nicht wirklich bekannt dafür, eine besonders sozialistische Weltsicht zu teilen. Im Gegenteil, ich genieße die Vorzüge des Kapitalismus, arbeite bei einem großen Tech-Konzern, fahre ein großes Auto und fliege gern weit weg in den Urlaub. Trotzdem aber sehe ich, dass den Leuten unterhalb der GKV-Einkommensgrenze langsam die Luft ausgeht. Die Politik diskutiert und diskutiert, Einigung ist nicht in Sicht da zu viele unterschiedliche Interessen aufeinander stoßen. Insofern sind die Entwicklungen wie z.B. in USA durchaus nachvollziehbar. Es kommt also einer, der sagt dass er es anders macht als die vor ihm. Der das "Establishment" aufmischen will und das Land wieder groß machen will. Dass es dann gerade dieser gelbhaarige Trottel ist, steht auf einem anderen Blatt. Der Dackelkrawattenträger hier bei uns ist auch so einer... Kurzum - die Suppe kocht, der Deckel tanz schon auf dem Topf und irgendwer kommt jetzt noch auf die Idee, eine ordentliche Ladung Salz rein zu schütten... Ergebnis: das Ding kocht über. Lange Rede, gar kein Sinn: Gewalt ist meist ein Ausdruck von Ängsten und Ohnmacht / Verzweiflung. Unzufriedenheit und das Gefühl, nicht mehr richtig vertreten zu werden von "denen da oben". Und wenn du mit dem Rücken zur Wand stehst, hast du nicht mehr viele Optionen. Ich fürchte, das werden wir noch in vielen weiteren Ländern sehen. Da muss nicht mal ein Putin dahinter stecken -das machen unsere Politiker hier schon selbst. 2 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Master AP 637 Autor Melden Teilen Geschrieben 17. Dezember 2018 der.enforcer, vor 4 Stunden: Naja, die Franzosen sind seit jeher ein Volk, das zu Protest auf den Straßen neigt. Man muss nicht bis zur französischen Revolution zurück gehen, auch in den letzten Jahrzehnten wurde Paris bei einigen Streiks tagelang quasi gelähmt. So weit so gut. Durch die starke Zentralisierung (Paris, dann lange nichts und dann vielleicht noch Industriestädte wie Toulouse) sind die Auswirkungen dann auch entsprechend stark. Was dort aber gerade passiert, zeigt doch nur wie sich "das Volk" zunehmend radikalisiert und die Gründe für Gewaltausbrüche sind meiner Meinung nach zweierlei: 1. Ausdruck der Unzufriedenheit vieler Bürger. Da muss man nicht nur nach Frankreich schauen. G7/G8, Pegida, Chemnitz, #blacklivesmatter, 1. Mai, Startbahn West usw. usf. Die Leute gehen auf die Straße weil Sie ein Anliegen haben. In einigen Fällen sogar durchaus berechtigte Anliegen. Damit meine ich jetzt nicht "Alle Ausländer sind kacke und wir wollen Sachsen wieder für uns haben!" sondern durchaus begründete Ängste vor Globalisierung, Ungleichheit, Umweltzerstörung oder was auch immer. Hier sind es nun die soziale Ungleichheit im Land gepaart mit Terror und Ungewissheit über die eigene Zukunft. Nach Ohnmacht kommt dann als nächstes Gewalt - wenn mir keiner hilft, helfe ich mir selbst. 2. Auch das ist überall zu sehen: die Entkoppelung der Polit-Elite vom Bürger. Auch hier in Deutschland bin ich mir oft nicht sicher ob die Leute in Berlin eigentlich kapieren, was die Menschen wirklich bedrückt. Damit möchte ich ausdrücklich nicht den Fokus auf die Migrationsdebatte legen sondern greife viel weiter: die zunehmende Bürokratisierung innerhalb der Institutionen, damit einhergehend zwar der "gute Wille", bessere Lebensbedingungen für alle zu schaffen. Faktisch aber gibt man als Nation stückweise immer mehr Verfügungsgewalt an eine Gruppe von Politikern, Behörden, Institutionen ab. Diese mögen zwar erstrebenswerte Ziele verfolgen, die handelnden Personen aber schweben in ihrer Politik-Blase und merken gar nicht dass ihr Wille nicht zwangsweise der des Volkes sein muss. Gleichzeitig werden Industrie und Unternehmen weiterhin durch Lobbyismus protegiert, der "normale Bürger" hat immer weniger Einfluss auf die Politik und der Geldbeutel wird auch nicht praller. Dazu dann Diskussionen um Mietpreisexplosion, Hartz4, Umweltprobleme, Dieselverbote, steigende Energiepreise durch ideologisch motivierte Energiekrisen, Brexit usw. Letztlich alles Themen, die die Leute Geld kosten und von denen "die anderen" profitieren ohne dass die Probleme auf mittlere Sicht zu lösen wären. Jetzt bin ich nicht wirklich bekannt dafür, eine besonders sozialistische Weltsicht zu teilen. Im Gegenteil, ich genieße die Vorzüge des Kapitalismus, arbeite bei einem großen Tech-Konzern, fahre ein großes Auto und fliege gern weit weg in den Urlaub. Trotzdem aber sehe ich, dass den Leuten unterhalb der GKV-Einkommensgrenze langsam die Luft ausgeht. Die Politik diskutiert und diskutiert, Einigung ist nicht in Sicht da zu viele unterschiedliche Interessen aufeinander stoßen. Insofern sind die Entwicklungen wie z.B. in USA durchaus nachvollziehbar. Es kommt also einer, der sagt dass er es anders macht als die vor ihm. Der das "Establishment" aufmischen will und das Land wieder groß machen will. Dass es dann gerade dieser gelbhaarige Trottel ist, steht auf einem anderen Blatt. Der Dackelkrawattenträger hier bei uns ist auch so einer... Kurzum - die Suppe kocht, der Deckel tanz schon auf dem Topf und irgendwer kommt jetzt noch auf die Idee, eine ordentliche Ladung Salz rein zu schütten... Ergebnis: das Ding kocht über. Lange Rede, gar kein Sinn: Gewalt ist meist ein Ausdruck von Ängsten und Ohnmacht / Verzweiflung. Unzufriedenheit und das Gefühl, nicht mehr richtig vertreten zu werden von "denen da oben". Und wenn du mit dem Rücken zur Wand stehst, hast du nicht mehr viele Optionen. Ich fürchte, das werden wir noch in vielen weiteren Ländern sehen. Da muss nicht mal ein Putin dahinter stecken -das machen unsere Politiker hier schon selbst. "mit dem rücken zur wand stehen" wer steht denn wirklich mit dem rücken zur wand in frankreich, also am existenzminimum? Ich mein ja ich kann nachvollziehen dass das system ungerecht ist, ich hab schon mit einigen darüber diskutiert dass ein unternehmens chef genausoviel (oder fast genausoviel) verdienen sollte wie seine mitarbeiter, selbst wenn er mehr arbeitet als die anderen, im endeffekt ist jeder wichtig fürs unternehmen. Ich rede hier nicht von kommunismus, gewisse berufe sollten schon mehr erhalten als andere. Und dadurch würden nur noch menschen mit wirklichen ambitionen, diese unternehmen führen. Menschen denen das resultat des projekts wichtiger ist als das geld. Und ein ausgleich dafür wäre dann einfach der beruf selber als eine art prestige. Um aufs thema zurückzukommen, ich denke dieser zorn hat durchaus gerechtfertigte punkte, aber eben teilweise auch nicht. 1.was bringt es uns europa durch demos ins chaos zu stürzen weil wir nicht zufrieden sind mit der globalen umweltpolitik?, wir europäer sind eigentlich noch die umweltfreundlichsten auf dem planeten. Solange, china, russland, afrika, usa, südamerika nicht mitmachen wird sich nichts ändern, und denen ist es egal wie sehr sich europa querlegt. Heißt natürlich nicht wir sollen es ignorieren, wir sind eine vorreiterrolle in diesem thema aber demos deshalb helfen niemandem. 2. wir sind in unserer gesellschaft mit unserem übermäßigen konsumverhalten in einer sackgasse gelandet. Wir sind alle so sehr einen gewissen lebensstandard gewohnt dass jeder versucht sich immer zu profilieren indem man noch bessere/neuere sachen hat etc. Viele haben so sehr die übersicht verloren wie die sachen gemacht werden, woher sie stammen, wie viel aufwand darin steckt ob sie überhaupt notwendig sind. Wichtig ist nur, dass es so günstig wie möglich ist und alles kann. Uns geht es hier in europa gut, jeder der sich ein bisschen mit ernährung auseinandersetzt kann bis zu 75% an kosten sparen wenn man gewillt ist auch mal selber zu kochen und nicht jeden tag mal was mit fleisch z. B. Schaut man sich das leben von vor 100 jahren an gabs fleisch vllt 1-2x die woche in der normalen bevölkerung. Es wäre gesünder und umweltfreubdlicher (das ist soll nicht heißen dass ich mir jetzt von jedem erwarte noch mehr zu sparen) ich mein es gibt flüchtlinge die kommen mit noch weniger aus. ich denk einfach nur das problem kann sicher nicht mit ner demo und zerstörungswut gelöst werden. Das problem hier liegt in der art wie wir, jeder einzelne als gesellschaft miteinander umgehen und dieser ständige wettbewerb uns abhängig von eben diesem system machen. Wenn man wirklich was ändern möchte müssten die leute einfach nur streiken und nicht arbeiten gehen um dann evtl sowas wie ein bedingungsloses grundeinkommen einzufordern so dass wir unsere wirtschaft wieder darauf ausrichten ressourcen und die zeit der arbeitskräfte für sinnvolle dinge zu nutzen. Und nicht der regierung die schuld zuschieben. Man stellt hier die regierungen als sündenbock dar, sie haben sicher auch fehler, aber das ist ein problem dass nicht die regierung, noch ein regierungssturz lösen kann. Das ist ein problem dass nur durch die einsicht und eine umstellung der bisherigen lebensstile der bevölkerung gelöst werden kann. Darum sehe ich diese demos eher kritisch. Es ist einfach nur n wütender mob der anstatt "sie klauen unsere jobs" "sie klauen alles" ruft. Ich kanns nachvollziehen aber es wird nicht besser wenn man paar autos anzündet. Man kann nur hoffen dass sich diese demobewegung noch auf feste werte beschränkt und nicht einfach n ventil für frustrierte bürger wird. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
der.enforcer 332 Melden Teilen Geschrieben 17. Dezember 2018 Allerdings hinken Vergleiche mit Deutschland und dem Rest der Welt an der Stelle, wo die persönliche Erfahrung ins Spiel kommt. Wer sich hier zuhause abgehängt vorkommt und sich nichts von dem viel zitierten Reichtum Deutschlands leisten kann, den interessiert es auch nicht ob es in anderen Teilen der Welt noch schlimmer ist. Natürlich halte ich nichts von sinnloser Gewalt, ich bin nur den Ursachen dafür auf den Grund gegangen. Natürlich ist es dumm, aus Frust oder Enttäuschung alles platt zu hauen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Master AP 637 Autor Melden Teilen Geschrieben 17. Dezember 2018 (bearbeitet) der.enforcer, vor 22 Minuten: Allerdings hinken Vergleiche mit Deutschland und dem Rest der Welt an der Stelle, wo die persönliche Erfahrung ins Spiel kommt. Wer sich hier zuhause abgehängt vorkommt und sich nichts von dem viel zitierten Reichtum Deutschlands leisten kann, den interessiert es auch nicht ob es in anderen Teilen der Welt noch schlimmer ist. Natürlich halte ich nichts von sinnloser Gewalt, ich bin nur den Ursachen dafür auf den Grund gegangen. Natürlich ist es dumm, aus Frust oder Enttäuschung alles platt zu hauen. Ja stimm dir da zu, sicher sind die leute die jetzt da demonstrieren angepisst weil sie eben auf ner gewissen art die verlierer dieses pyramidenartigen systems sind und auch ein großes stück vom kuchen haben wollen. Arbeiten tun die meisten ja 40 std die woche für vllt 1000-1500 euro Der sinn von den meisten jobs sei mal dahinngestellt. Ich fände es wesentlich fairer wenn man jedem die wahl lassen würde ober er arbeitet oder nicht, derjenige dafür halt nicht ganz so viel wie im job erhält, aber dafür viel mehr zeit hat, eben eine sinngebende tätigkeit zu finden, oder eben studiert etc. Kann mir vorstellen dass es genug geben wird die auch mal vorrübergehend unangenehme jobs machen um sich einen urlaub zu finanzieren usw... Bearbeitet 17. Dezember 2018 von Master AP Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Underdog 4369 Melden Teilen Geschrieben 17. Dezember 2018 (bearbeitet) Master AP, vor 20 Stunden: Von den Informationen(also die hintergründe) die ich bisher habe, was nicht gerade viel ist, würde ich jetzt schon im Vorhinein sagen dass diese Proteste dämlich sind. Nicht weil die leute Wütend sind auf das System, was ja irgendwie gerechtfertigt ist. Vielmehr dass diese proteste genau das bewirken, was Putin in die hand fällt/evtl sogar von ihm angezettelt wurde. Es ist schon ein ziemlicher zufall dass die bevölkerung gerade jetzt, wo die russen eine auf Udssr 2.0 machen, auf der straße ist. Die Proteste sind keinesfalls dämlich, wobei Gewalt natürlich grundsätzlich zu verurteilen ist. Aber die Schere zwischen Arm und Reich ist in Frankreich weitaus größer und markanter als bspw. in Deutschland und die aktuelle Protestbewegung der Gelbwesten in erster Linie ein verzweifelter Aufschrei. Der Fakt das die Regierung teils die Kontrolle über die Situation verliert, ist dann nur noch bezeichnend. Dass die ganze Geschichte von Russland initiiert sein soll, halte ich btw. für ein Gerücht, denn die sozialen Probleme in Frankreich kochen schon seit Jahren auf hoher Flamme und ein Ausbruch in Form einer weitreichenden Protestbewegung war da nur eine Frage der Zeit. Putin hat zwar grundsätzlich ein Interesse an einem destabilisierten Europa und er wird das ganze nun ohne Frage unter der Hand protegieren, der Auslöser und/oder die einzige Antriebsfeder ist er aber keinesfalls. Ich würde Russland höchstens als "Trittbrettfahrer" bezeichnen, ganz ähnlich wie die rechten und linken Strömungen, welche die aktuelle Situation jetzt ebenfalls für sich ausnutzen wollen. Quote Und dieser gelbwesten quatsch könnte genauso gut ein hakenkreuz sein, ein symbol für das die leute "kämpfen" und ihren Zorn auslassen. Diese leute greifen die demokratie an, anstatt eine neue Partei zu gründen und diese zu wählen... Die Gelbwesten sind einfach nur noch ein symbol des Zorns, ein teilweise gerechtfertigter zorn... jedoch klingt das eben doch irgendwie sehr nach dem Deutschland das verarmt nach dem 1. Weltkrieg war und auch gründe hatte warum die leute für die NSDAP auf der straße waren. Das Nachkriegsdeutschland und das heutige Frankreich sind zwei ganz verschiedene Paar Schuhe, um nicht zu sagen das es im Grunde keine einzige wirklich Parallele gibt. Die Gelbwestenproteste sind wie gesagt in erster Linie Ausdruck einer sozialen Ungerechtigkeit der Unterschicht bis oberen Mittelschicht. Der allgemeine Zuspruch in der Bevölkerung ist dementsprechend auch generell hoch. Weder ist die Nationale Identität gefährdet, noch wird das System als solches in Frage gestellt. In erster Linie ist das verkrustetet Steuersystem, das Verhalten der Regierung und natürlich die besagte soziale Ungerechtigkeit der eigentliche Antrieb und Auslöser. Quote Ich bin mir natürlich bewusst dass das ganze nicht eintreffen muss und vermutlich auch nicht 100% so passiert, es könnten auch proteste sein die verstummen aber trotzdem über die nächsten Jahrzehnte immer wieder entfachen. Was ich mit sicherheit sagen kann ist dass wir auf schwierigere Zeiten zusteuern. Wann waren die Zeiten den jemals einfach? Quote Ist jetzt mal ein extremes Szenario meinerseits basierend auf halbwissen(hab da ja sowieso ne tendenz dazu postings mit halbwissen zu machen um dann von underdog korrigiert zu werden oder selber im nachhinein zu recherchieren ) Bearbeitet 17. Dezember 2018 von Underdog Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Master AP 637 Autor Melden Teilen Geschrieben 17. Dezember 2018 (bearbeitet) Underdog, um 17.12.2018 at 21:00: Die Proteste sind keinesfalls dämlich, wobei Gewalt natürlich grundsätzlich zu verurteilen ist. Aber die Schere zwischen Arm und Reich ist in Frankreich weitaus größer und markanter als bspw. in Deutschland und die aktuelle Protestbewegung der Gelbwesten in erster Linie ein verzweifelter Aufschrei. Der Fakt das die Regierung teils die Kontrolle über die Situation verliert, ist dann nur noch bezeichnend. Dass die ganze Geschichte von Russland initiiert sein soll, halte ich btw. für ein Gerücht, denn die sozialen Probleme in Frankreich kochen schon seit Jahren auf hoher Flamme und ein Ausbruch in Form einer weitreichenden Protestbewegung war da nur eine Frage der Zeit. Putin hat zwar grundsätzlich ein Interesse an einem destabilisierten Europa und er wird das ganze nun ohne Frage unter der Hand protegieren, der Auslöser und/oder die einzige Antriebsfeder ist er aber keinesfalls. Ich würde Russland höchstens als "Trittbrettfahrer" bezeichnen, ganz ähnlich wie die rechten und linken Strömungen, welche die aktuelle Situation jetzt ebenfalls für sich ausnutzen wollen. Hmm also dass die Schere zwischen arm und Reich größer als in Deutschland ist, ist mir nicht bekannt, Das einzige was mir aufgefallen ist dass Lebensmittelkosten ganz leicht höher sind als in Deutschland (als ich selber in F war). Hab jetzt mal schnell recherchiert, ist leider eine Statistik von 2010/2011, also schon ne weile her, laut der lebten ca 404.000 Millionäre in F während es in D 951.000 sind, gleichzeitig beträgt der Mindestlohn ca genausoviel wie es in Deutschland ist(aber erst seit nem erlass in 2016, ka wie es davor war). Man kann da jetzt natürlich nicht komplett einen Rückschluss ziehen wie es jetzt ist und es ist natürlich nicht der einzige faktor bzgl der arm und reich schere. Für mich deutet das gerade aber trotzdem auf die andere richtung hin das die Arm und Reich schere in D sogar größer ist als in F. . Und genau das ist der Grund warum ich hier eben in meinem 2. Posting über die Sozialen aspekte Geschrieben habe und Enforcer hat auch ganz gut drauf hingewiesen dass es auch viel mit der Demonstrantenmentalität frankreichs zu tun hat. Natürlich wird russland nicht zu 100% verantwortlich sein. Es könnten auch andere gruppen interesse an sowas haben, zum beispiel sind da ja die rechtsgerichteten amerikanischen Thinktanks die sich in Europa niederlassen wollen. Eben wie auch von enforcer gesagt in vorherigen postings, Es gibt gute gründe für die Demos, keine frage. Aus der Subjektiven Ansicht dieser Bevölkerungsschicht sind diese leute total im recht sich darüber aufzuregen, aber autos niederbrennen ist in diesem fall keine lösung, weil das problem nicht in der Regierung Steckt. Es ist meiner meinung nach ein gesellschaftliches problem. Die leute fordern weniger steuern während sich die Staatsverschuldung frankreichs schon fast der 100% marke(im vergleich zu 65% in Deutschland) des gdp annähert um sich ihren derzeitigen Lebensstil, der schon zur normalität geworden ist, weiterhin leisten zu können. (ist jetzt nur ne grobe beschreibung) Bezgl dem nazivergleich: es ist mir schon klar dass es kein hitler werden wird. Was mir sorgen macht ist, dass die Demobewegungen bisher immer ein klares Ziel hatten, sei es eben Gehaltserhöhung oder sonst was. Und das gefährliche an dieser Demo ist eben dass es keine Konkrete Idee innehält, sondern das ungeschriebene motto ist: (anfangs wars ja wegen den spritpreisen, was ja jetzt nicht mehr der einzige grund ist) bist du angepisst von allem? dann mach mit! Wir lösen das problem gemeinsam zieh dir ne Gelbweste über damit du dich mit uns solidarisieren kannst. Solche hohlen Protestbewegungen haben viel potential zum selbstläufer zu werden.... und der Vergleich mit dem nachkriegs Dland(vor dem 2wk) war so gemeint dass eben die leute angepisst sind, teilweise auch nicht das wesentliche problem erkennen und stattdessen krawall machen. Es ist keinesfalls lösungsorientiert was da jetzt abläuft. Klar das Nachkriegsdeutschland hatte eine etwas prekärere Situation, da haben die leute ja wirklich um ihre existenz gekämpft. Aber da laufen dann eben mehrere Faktoren zusammen die so eine demobewegung hier im jetzt eben ermöglichen, die sich hier jetzt aufregen sind die verlierer eines Pyramidensystems und wollen mehr für ihre 40 stunden lebenszeit die sie in der Woche quasi für einen spottpreis verschenken und das mit jobs die teilweise komplett irrelevant für die gesellschaftliche produktivität sind oder unterbezahlt sind, dann kommen da noch die ganzen internettrolle die missinformationen verbreiten, und leider ist ein großteil der bevölkerung immernoch nicht zu kritischem denken fähig, was soll denn sonst passieren. Jeder weiß/merkt dass was falsch läuft aber keiner kommt auf die Idee dass es vllt unser eigener Westlicher lebensstil sein könnte. Selbst wenn diese Demos wieder abschwächen, ich denke das wird in Zukunft noch häufiger passieren. Da fallen mir ja letztens die 2 neuen Southparkfolgen ein: die 4 protagonisten(und alle kinder der stadt) wollen für ne fahrradparade fahrradsachen über amazon bestellen(um diese zu gewinnen), bei amazon fangen die mitarbeiter an zu streiken, alle kinder wundern sich wieso keiner mehr pakete bekommt. Die frage an dem ganzen die jetzt da aufgeworfen wird ist wer ist schuld? die die Amazon am leben durch konsum erhalten, der nur durch günstige arbeitskräfte ermöglicht wird? die die für amazon für wenig geld trotz der streiks arbeiten und gleichzeitig diese artikel konsumieren? oder diejenigen die Streiken weil sie zu wenig Geld haben um sich Sachen auf Amazon zu bestellen? Die richtige antwort wäre, dass man evtl die Fahrradshow entweder mit selbstgebauten Sachen macht, oder garnicht. Die fahrradshow symbolisiert die Kaufsucht in unserer gesellschaft, wir kaufen viele dinge, vieles davon für uns aufbereitet, oder unnötige dinge nur um sich nach seinem 40 stunden tag eben genau mit diesen sachen zu belohnen, wir kaufen uns falsches glück. Die Verlierer interessieren einen selber nicht, bis es kracht. (das ist aus einer Makrosoziologischen sicht, eine bildliche beschreibung der Gesellschaftlichen strömungen über einen gewissen zeitraum hinweg, also bitte nicht allzuwörtlich nehmen ) Edit: Falls sich wer mehr damit auseinandersetzten möchte bzgl gesellschaftlicher Entwicklungen: Bearbeitet 21. Dezember 2018 von Master AP Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Underdog 4369 Melden Teilen Geschrieben 17. Dezember 2018 (bearbeitet) Ich hab momentan leider nicht die Zeit tiefer in das Thema einzusteigen, aber einiges (-vieles) geht über das hinaus was man in Statistiken liest und die gesellschaftlich politischen Strukturen in Frankreich sind generell so ein Thema für sich, dass man nicht so auf die schnelle abhandeln kann. Persönlich noch soviel dazu, es wird interessant sein zu sehen wie Macron letztendlich mit diesem Prüfstein zurechtkommt. Wichtig vor allem auch deshalb, damit die Bürger nicht zurück in den Rechtspopulismus fallen, den Macron zu Beginn seiner Amtszeit durch seine Wahl eingedämmt hat. Bearbeitet 17. Dezember 2018 von Underdog Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...