News BF-Games Inhouse Medienrauschen: Games & Gewalt

Medienrauschen: Games & Gewalt

Medienrauschen: Games & Gewalt
von -=Punkbuster=- 03.11.2006 25 Kommentare

Lange Zeit haben wir an dieser Stelle die Welt da draußen und ihre Sicht auf Games und Gamer vernachlässigt. Und auch wenn nach diesem Satz sicher schon viele weiter geklickt haben, möchten wir den Blick auf einige interessante, spannende und auch bedenkliche Artikel aus dieser Welt richten. Denn Journalismus über Spiele ist inzwischen salonfähig geworden und die Schlacht Gut gegen Böse wird weiter mit allen Waffen gefochten. Nur ist dabei nicht so ganz klar, wer eigentlich die Bösen sind. Zwei Lager überbieten sich gegenseitig mit Studien, in denen Spiele wahlweise als die Personifizierung des Bösen oder als Quell der Kreativität und Sozialkompetenz herhalten müssen.

Alles Interpretationssache

Gemeint sind natürlich Shooter und nicht näher definierte Gewaltspiele und Schlimm wird die Sache immer dann, wenn Medien sich die Studien der einen Seite unreflektiert zu Eigen machen. Bestes Beispiel ist Jörg Laus Artikel Spiele ohne Grenzen, bei dem ein erschreckendes Bild männlicher Gamer im jugendlichen Alter gezeigt wird. Reißerisch mit der Schilderung von besonders brutalen Spielszenen versehen, wird hier auch gleich die USK in die Mangel genommen und durch die Blume ihre Abschaffung gefordert. Alles auf Basis einer Studie des Kriminologen Christian Pfeiffer, der vielen Spielern als tapferer Mitstreiter des Lagers der Computerspielgegner bekannt ist. Der Artikel scheut sich sogar nicht die Counterstrike-These bezüglich des Amok-Laufs von Robert Steinhäuser aufzugreifen. Dass es auch anders geht, beweist die taz mit der Aufarbeitung desselben Themas im Artikel Beim vielen Ballern den Kopf verloren von Annegret Nill. Auch hier wird das Ergebnis der Studie kritisch beleuchtet, aber in den richtigen Kontext gerückt. Übermäßiges Spielen mag schädlich sein, aber der Einbezug von Faktoren wie Vernachlässigung im Elternhaus oder Perspektivlosigkeit der Jugend spielen hier eine wichtige Rolle. Vor allem kommen hier jedoch Kritiker zu Wort, die Ergebnisse relativieren und gesamtgesellschaftliche Fragen stellen.

Studien, Studien, Studien

Und auch sonst hat sich viel getan. Aus dem Lager der Spielverfechter wird gemeldet, dass Online-Games die Kreativität fördern. Eine Runde daddeln zwischendurch steigert demnach die Kreativität der Mitarbeiter. Interessant hier: der Autor befragt zu den Resultaten ausgerechnet einen Anbieter der Games für zwischen durch und verlinkt prompt dessen Website. Ein Schelm, wer hier Böses denkt. Ins selbe Horn bläst eine vom Spiele-Anbieter GamesLoad in Auftrag gegebene Studie, nach der maßvolles Spielen die Intelligenz fördert. Der Tenor auch hier: Spiele steigern die mentale Fitness und das logische Denkvermögen. Allerdings nur in Maßen. Wer zuviel daddelt, fördert nicht nur den Verstand, sondern auch die Vereinsamung. Das alles verblasst jedoch schnell, wenn man seinen Blick auf den Spielplatz Deutschland richtet. Dort haben Jung von Matt, Publisher Electronic Arts und das Spielemagazin GEE in einer empirischen Studie interessante Erkenntnisse über unsere Einstellungen, unser Freizeit- und unser Konsumverhalten herausgefunden, die (so das Ergebnis) "das bisher gängige Bild des Spielers deutlich in Frage stellen.? Besonders erheiternd ist der Blick in die Kühlschränke der Zocker.

Nur nicht die Ruhe verlieren

Der Kampf um die ultimative Weisheit über Games und Gamer tobt also weiter und produziert mitunter spannende Beiträge. Wichtig ist dabei das bewahren eines kühlen Kopfes, auch wenn Beiträge wie der in der Zeit dazu anregen, selbigen Homer Simpson like mit einem lauten "Doh" auf die Tischplatte vor sich zu befördern. Wichtig ist kritisches und fundiertes Feedback an die Autoren, das sich auch mit den nicht vom Tisch zu weisenden Punkten der Spielgegner auseinander setzt. Ja, es gibt ein Problem mit dem übermäßigen Spielen, das am Beispiel von World of Warcraft mehrfach und sicherlich auch oft genug diskutiert wurde. Auch stellt sich angesichts mancher Spiele durchaus die Frage, wie viel Gewalt wirklich sein muss und was noch erträglich ist. Oft wird hier argumentiert, dass bestimmte Handlungen nicht dem Spielziel dienen, aber warum sind sie dann überhaupt ausführbar Dennoch sollte man dabei den Kontext nicht aus den Augen verlieren. Es ist die Entwicklung der letzten 20 Jahre, in denen Gewalt in Film und Fernsehen allgemein ein erschreckend hohes Ausmaß angenommen hat und nicht umsonst wird Eltern inzwischen geraten, mit ihren Kindern über Nachrichten zu sprechen. Denn zu Computer und Konsole gesellt sich der ganz normale Wahnsinn auf der Mattscheibe, der Spiele der heutigen Generation mit Rambo & Co. Überhaupt erst ermöglicht hat. Die oft beschworene Wurzel des Übels sitzt also viel tiefer und mit einem wie auch immer gearteten Spielverbot wird die Situation auch nicht besser.

Kommentare
03.11.2006 21:12 L0$tpr0ph3t
man darf natürlich nich vergessen, dass Deutschland(mit der USK) schon das europaweit beste Kontrollmedium für derartiges Zeug hat! Mir persönlich isses egal, was andere Leute davon halten, ob sie gamen schädlich finden oder nich. Solange die Gegner nich überwiegen und irgendso ein dämliches Verbot durchboxen, gehn die mir am A**** vorbei
03.11.2006 21:23 koksn4se
zu iel is einfach scheisse,


irgendwann muss ma ja verblöden:)
03.11.2006 21:30 SupporteR
ach das übliche Thema ich sag nur

"Ich bin nicht verblödet,hab noch kein umgebracht und krank im Kopf bin ich auch nicht!"


ach ja beide haben 33 beiträge und eine Zahl in ihren Namen xD
03.11.2006 21:33 K-Jii
was diese hetzkampagne bewirkt sieht man ja aktuell an "Dark Messiah Might and Magic" das spiel ist extra für deutschland derart beschnitten worden und dennoch eine freigabe ab 18...


man sollte endlich eine lösung finden gewaltspiele erwachenen menschen frei zugänglich zu machen, ohne derartige verstümmelungen zu erdulden und gleichzeitig es minderjährigen unzugänglich zu machen...

03.11.2006 21:38 Vestalis
Basti - Mensch, der Artikel kommt n Tag zu spät, musste genau darüber ne Argumentation heut morgen schreiben .... wär ja sonst zu einfach - lol :D
03.11.2006 23:19 Gast
schuld an der misere sind eltern die ihren bälgern fsk18 spiele ohne nachdenken kaufen. irgendwer hie rim forum hat doch mal sogar erzählt das er mal so ne mama in nem elektronikdiscounter... darauf angesprochen hat ob sie überhaupt wüsste das doom3, das sie grade ihrem 12jährigem jüngling kaufte, nix in kinderhänden zu suchen hätte und wurde daraufhin scharf angefahren "kümmern sie sich um ihren scheiß". viele spiele sind halt numal erwachsenenunterhaltung... und ich möchte dark messiah NICHT geschnitten spielen - bleibt nur warten bis es einen passablen uncut patch gibt (bitte pm an mich mit link) oder ne teure importversion, oder.... wenn man mit allen mitteln verhindern will das kinder und jugendliche an solche games kommen, hilft nur noch totalzensur des internets inkl nur noch beschränktem zugang für alle bürger und völliges herstellungs und importverbot. naja, dann wird man wohl in den dunkleren ecken der städte bald nicht nur mit " ey? du heroin?" sondern auch noch mit "eh?du killerspiel?" angelabert.die kosten dann aber sicher nicht mehr 50?.......
03.11.2006 23:25 Gast
bei dem thema gibts halt wie überall zwei seiten.
03.11.2006 23:31 Gast
das thema geht mir auffen **** immer wieder die alte leiher
03.11.2006 23:44 pnshr
Zitat von Erich v. Stahlhelm: "schuld an der misere sind eltern die ihren bälgern fsk18 spiele ohne nachdenken kaufen." Na, P.K. und Cyborg? *zueuchrüberschau* :>
04.11.2006 00:08 Gast
höhöhöhöhö
04.11.2006 00:14 -=GeneralChaos=-
Schön das du meinen Unmut von heute morgen (über den wirklich ekelhaft populistischen Beitrag der Zeit) so kreativ verarbeitet hast Bruderherz. Guter Artikel! ;)
04.11.2006 01:02 AXe
pnshr: du hast mich vergessen :P nur komm ich ohne eltern klar :P


Bin für eine USK ab 14, mit spielen wie bf2 etc. und dafür die kontrollne bei spielen ab 18 verschärfen.


Guter artikel punk, merkt man wieder das du schreiben kannst, höhö



wegen dark messaia: müsst ihr doch ehh über steam spielen. da kann mans doch auf englisch umstellen -> bye bye geschnittenes zeug.. zumindest geht das bei kiddistrike
04.11.2006 01:20 fexbest
also ich find schon dass man net zuvile zoggen sollte und wenn dann besonders multiplayer und teamplay!

Spieleverbot bringt gar nix is ja wohl kein problem des in holland oder so als englische version zu kaufen (dadurch verbessert sich immerhin dein Englisch ;) ). Wenn ich en Spiel ab 18 will (bin 15) kenn genug leute die mir des kaufen würden des können sie nicht vehindern.
04.11.2006 01:26 pnshr
@AXe: Ich wär eher für eine USK 16.... Beim Gedanken an 14-jährige BF2 / CSS / usw. Zocker läufts mir kalt den Rücken runter. ;)
04.11.2006 02:28 Daywalker
Immer dieselbe Leier...
04.11.2006 07:07 saphir133
hre Welt: World of Warcraft


*kotz*
04.11.2006 09:31 AXe
pnshr.. ok hast recht


14 jährige halt ich selbst kaum aus xD


usk 16 is schon ok, nur sollten die mal "razzia" bei css machen, dann würden nur noch 1/4 der spieler spielen :P


noch 6 monate, dann is mir das ehh wayne :P
04.11.2006 10:18 Kiwi ( NZ )
Erinnert mich alles an die Brettspielära der 80ér Jahre wo Rollenspiele für dieses Thema herhalten mußten.


Mein Fazit Insgesammt:

Kinder sind das Spiegelbild der Gesellschaft !
04.11.2006 10:48 Spearhead
man kann es auch so devinieren:


Ich bin immer erstaunt das USK12 Spiele wie z.B. Empire Earth Bult enthalten. Spiele wie die C&C-Reihe enthalten kein Bult sind aber USK16. Auch die neue Abwurf Paraworld von Sunflowers enthält Bult und wenn ich bei meinem Dino eine bestimmte Atake ausführen lasse zerfleischt er den Gegner bildhaft. Aber USK12. Dafür werde ich mit netten Bildchen informiert, dass das Spiele wulgäre Sprache und Gewalt enthält. Es kommt halt darauf an wo man die Spiele ansiedelt.


Die meisten sogenannten Gewaltspiele repräsentiern die Gegenwart. Bei den Spielen von EA liegt eine Broschüre bei wo sie ihre Spiele vorstellen. Auf der ersten Seite die USK Altersklassen Erklärung. Sobald ich ein Spiel in eine Sagen oder Mythenwelt verbanne (War Craft, Gothic ect.) oder im Mittelalter spielen lassen = USK12. Werden aber Szenen aus der Gegenwart und zudem noch aus realistischen Szenarien verwendet und es ist dabei Gewalt im Spiel = USK16.


Die große Dabate um Gewaltspiele die uns z.B.C&C Generäle eingebracht hat.

Solange sich die Lager nicht mit den Worten des anderen beschäftigen wird es hier wahrscheinlich keine Lösung geben.

04.11.2006 10:48 Vogelbacke
Wir Killerspiel Spieler werden doch eh einen Weg finden an unseren "SToff" zu kommen.

Die Diskusion ist einfach unnötig. Außerdem geben wir dem Staat Milliarden von Euronen nur durch Pc Hardware Software etc. Die sollen sich lieber mal um die Arbeitslosen etc kümmern.
04.11.2006 11:28 Twist
Genau! ROLLENSPIELER! Wird mal wieder Zeit das man das Auge der Öffentlichkeit wieder auf die Satanisten am Spieltisch richtet! Die hören sicher auch noch Metal!


04.11.2006 12:23 sensemann86
@Twist

Metal war noch nie Satanistens Musik und wird es nie sein. Kläre dich bitte erst mal auf bevor du sowas schreibst. Und wenn du die handzeichen meinst die sie machen, das hat nix mit satanisten zu tun. Satanisten sind meistens Gothic (will jetzt aber keinen beschuldigen, steht mir nicht zu) und was hören die? genau. aber trotzdem kann man nicht davon aus gehen das alle satanisten sind. Ich sag ja auch ned, das alle die reaggy hören kiffer sind.
04.11.2006 20:17 spaetzle
@sense: endlich mal einer, der sich nicht von irgendwelchen verallgemeinerungen / fehlinterpretationen im bezug auf musik blenden lässt @ topic: diese debatte wird nie enden, sie wird sich immer im kreis drehen, ich möchte mich nicht auf die seite einer der 2 parteien stellen, denn die wahrheit befindet sich irgendwo in der mitte...... ;)
05.11.2006 13:01 Kampfwiesel
spätzle & sense: Ihr wisst aber schon, was Ironie ist, oder?
05.11.2006 13:18 spaetzle
jep, ist mir bekannt ;)