Unter der Lupe: Operation Sunrise

Die spanische Mod Operation Sunrise  (OS) ist zurzeit auf Bewährung. Ob nun mit Absicht oder nicht fanden sich in den ersten Updates Inhalte anderer Teams, die keine Freigabe hatten. So gelobte man Besserung und half sich statt dessen an anderer Stelle aus. Operation Sunrise enthält ? wie einige andere Mods ? Fahrzeuge, Waffen und Sounds aus den Boosterpacks Euro Force und Armored Fury. Für einige Modder stellt dieser Faktor ein Problem dar, da die Inhalte offiziell nicht portiert werden dürfen. Allerdings ist diese Frage ein Streitthema, den außer einigen Forenbeiträgen von Mitarbeitern aus dem Hause DICE und EA existiert laut unseren Kenntnissen keine offizielle Guideline, die Modder und Mapper über die Websites der Spiele erreichen. Und an der Fragen, ob man von einem Fan erwarten kann die Tiefen der Battlefield-Foren abzusuchen, scheiden sich weiter die Geister.

Operation Sunrise - Client 0.2b (837MB)

Kunterbunter Kartenmix

Angesichts der schweren Vorwürfe im Vorfeld haben wir uns den 837MB schweren Client geladen, installiert und einen Blick auf die Maps geworfen. Dabei waren wir angenehm überrascht, dass es sich nicht bloß um die üblichen Vanilla-Maps handelte, sondern eine Mischung aus umgebauten Karten des Hauptspiels und Eigenkreationen. Enthalten sind insgesamt sechs eigene Karten, von denen wir uns Libano Beach, Gibraltar und Asedio in Nadjaf. In einer kurzen Rundfahrt wird deutlich, dass die Mapper hier wirklich ein eigenes Design geschaffen haben. Die Karte Libano Beach erinnert vom Aufbau an die vielen Omaha-Beach Maps für BF42, BFV und BF2. Vom Träger geht es an den Strand und von dort über eine Bunkerlinie hinauf in die Stadt. Ein ganz anderes Bild bietet Gibraltar. In einer Hafenumgebung kämpft man sich auf kurze Distanz an den Feind und beharkt sich über ein Flugfeld hinweg. Abwechslung bietet auch Asedio in Nadjaf, die mit weitläufigem Gelände aufwartet.

Obskure Settings überwiegen

So schön die Karten gestaltet sein mögen, fallen bei näherer Betrachtung doch einige Schwachstellen auf. In Gibraltar treten ? wie auf der umgebauten Vanilla-Map Dalian Plant ? spanische gegen englische Truppen an, was ohne weitere Erklärung mehr als befremdlich wirkt. Kritisch könnte man hier entgegenhalten, dass auch ein Kampf der Bundeswehr gegen die Ukraine oder Serbien ausgeschlossen ist. Das passende Szenario muss geschrieben und übersetzt werden. Ein weiterer Punkt ist die Verteilung der Fahrzeuge. An einigen Stellen sind die spanischen Truppen leicht im Vorteil. So finden sich für die aufständischen auf der Karte Asedio in Nadjaf zwar drei Vodniks zur Überlandfahrt in die City, auf der Gegenseite warten jedoch zwei WZ551. WZ551? Richtig gehört, die Truppe auf dem Feld düst mit allerhand Gerät durch das Spiel, das wahllos ausgewählt und umlackiert wurde. Vor allem bei den chinesischen Fahrzeugen macht sich das oft ungenehm bemerkbar. So steht in der britischen Mainbase auf Essex (Dalian Plant) ein Challenger neben einem Z8 geparkt.

BF-Games Mini-Fazit

Die Inhalte von Operation Sunrise basieren im Wesentlichen auf Bausteinen aus Boosterpacks und dem AddOn, allerdings ist das eine Frage die zwischen Operation Sunrise und Publisher EA geklärt werden muss. Richtig neue Inhalte erwarten Spieler also nur in Form von Custom Maps, die man aber auch als solche hätte packen können. Ohne den Status einer Mod, wie es Jones jüngst mit seiner Arbeit Stream getan hat. Angesichts des eher geringen Zuspruchs für Nationen-Mods selbst mit eigenem Fuhrpark und Waffen (Australian Foces) wird eine Mod in dieser Form wenig Spieler erreichen. Dazu ist schon mehr als das schwarze Torro-Modell in der Mainbase der Spanier nötig.

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