PC Games: Heroes-Macher im Interview

Bis Mitte dieses Jahres soll das neue Battlefield Heroes (BF:H) unter dem zockenden Volk verteilt werden und die Gemeinde ist verunsichert. Was machen DICE und EA da mit unserem Spiel und wo soll das alles hinführen? Die Frage haben sich auch die Redakteure der PC Games gestellt und sind nach Stockholm aufgebrochen, wo sie Senior Producer Ben Cousins und Lead Designer James Salt einige Fragen gestellt haben. Dabei herausgekommen ist ein dreiteiliges Videointerview, das Einblick in die Details gibt. Der wichtigste vorab: eine offene Beta soll im Sommer starten.

Alles für die Fans?

Einer der wichtigsten Punkte ist der Comic-Stil des Spiels, der laut Cousins gewählt wurde um die noch immer große Spielerbasis von Battlefield 2 und Battlefield 2142 nicht zur selben zeit mit einem dritten Spiel samt fotorealistischem Settings zu verwirren. Dazu bietet die Comic-Umgebung laut den Entwicklern mehr Freiraum im Bezug auf neue Ideen. Als Beispiel werden hier der historische Bezug und die Genauigkeit, die Waffen und Funktionen wie die Heilung genannt. Interessant ist dabei die Frage nach der Reaktion der Fans, die in den Augen der Entwickler positiv ausfallen wird. Wenn schon nicht im Bereich der Grafik, dann durch den Fakt, dass Heroes kostenlos sein wird.

PC Games interviewt Heroes-Entwickler Teil 1

Awards über neues Missionssystem

Das Spiel soll auch auf älteren Rechnern laufen und bringt als weiteren Unterschied – oder besser vielleicht sogar eine Rückkehr – den Third-Person-View mit sich. Der ist bei Spielen wie BF1942 vorhanden, bei BF2 und BF2142 nicht mehr. In Heroes wird er die Standardansicht. Und auch sonst tut sich einiges: Am Anfang des Spiels soll wie bisher die Erstellung eines Charakters stehen, der seine Awards zukünftig jedoch ganz anders einsammelt. In einem so genannten Missionssystem können bereits bekannte Herausforderungen wie zum Beispiel eine bestimmte Zahl von Kills mit einer Waffe in einer festgelegten Zeit oder Rundenzahl nun direkt als Mission ausgewählt werden. Das so genannte "Leveln" des Charakters durch das Erspielen von Punkten erfolgt laut dem Interview weiter wie bisher.

Neue Formen der Werbung

Eine weitere wichtige Frage ist die nach der Werbung. Von sich selbst behaupten die Spiele-Macher mit dem Titel neue Wege zu gehen und damit EA und das eigene Studio voran zu bringen. Denkt man an die Worte von EA-Chef John Riccitiello aus dem vergangenen Jahr, entspricht das genau der neuen Linie. Keine endlosen Wiederholungen, keine zehnte Neuauflage. Doch wie verdient man mit so einem Konzept Geld? Zum Beispiel mit Werbung, die nicht mehr im Spiel, sondern auf der dazugehörigen Website geschaltet wird. Skeptiker werden nun zu Recht Fragen, wie sich das bezahlt machen soll, und es gibt eine Antwort: Heroes wird nur über einen speziellen Button auf der Website startbar sein, was bei einem kostenlosen Shooter durchaus ein Konzept ist. Weitere Werbemittel sollen in den Spielmenüs gezeigt werden.

PC Games interviewt Heroes-Entwickler Teil 2

Pimp up your Battlefield

Als zweite Einnahmequelle werden Bezahlinhalte zur Verfügung stehen. Waffen, Maps und andere Kernelemente werden jedoch davon ausgenommen, sondern vielmehr das bereits bekannte Prinzip vieler Casual Games aufgegriffen. Spieler werden sich gegen Geld neue Ausrüstungsgegenständewie Handschuhe, Taschen, Uniformhosen besorgen können. Finanziell gut ausgestattete Spieler wird man zukünftig also auf den ersten Blick unter den Kameraden ausmachen können. Die Entwickler selbst gehen wie schon bereits in dem ersten Statement deutlich gemacht nicht davon aus, dass die große Mehrheit diese Zusatzfunktionen nutzen wird. Lukrativer hört sich da schon die Idee bestimmter Bonusoptionen an, die ebenfalls angeboten werden. Spieler, die wenig Zeit haben, sollen über kostenpflichtige Zusatzoptionen die Möglichkeit erhalten beim Spielen mehr Punkte zu machen und so schneller aufzusteigen. Böse Zungen würden hier das Wort Kauf-Cheats in den Mund nehmen, der beim Publisher bereits benutzte Begriff "Booster" trifft es wohl eher.

Noob-Schutz wird ausgebaut

Einige Details gibt es auch zum Match-Making-System, mit dem man den bei Battlefield 2142 bereits in Grundzügen gearbeitet hat. Dort gab es anfangs eine große Zahl von Servern für Anfänger, auf denen man nur bis zu einem bestimmten Rang spielen konnte. Heute finden sich nur noch sehr wenige dieser Server und zudem kann der Schutz mit der Erstellung eines neuen Soldaten zumindest Skill-technisch umgehen. Bei Battlefield Heroes soll das mit dem neuen System in beide Richtungen ausgeschlossen werden. Anfänger sollen zukünftig gegen Anfänger spielen und Profis gegen Profis. Offen bleibt die Frage wie viel Spielraum bei der Wahl der Partie bleibt. Abschließend werden noch einige Fragen für echte Fans gestellt. Wie viele Mitglieder des Teams haben an den anderen Teilen Serie gearbeitet und was bringen sie in die Entwicklung von Heroes ein? Mehr Details zu diesem Aspekt und den Möglichkeiten der Spielerklassen gibt es im dritten von drei Teilen des Interviews.

PC Games interviewt Heroes-Entwickler Teil 3