Battlefield 4 Trailer-Analyse: Einzelspieler und Kampagne

Der hochoffizielle Beginn der Battlefield 4 Berichterstattung liegt nun hinter uns. Am Mittwoch veröffentlichte EA DICE einen TV Spot und ein 17-minütiges Gameplayvideo. Doch die eigentliche Arbeit für uns als Fanseite beginnt damit jetzt erst richtig. Wir haben seit der Veröffentlichung für euch die Videos mehrmals durchgeschaut, Bilder gemacht und Informationen zusammengetragen. Daraus entstanden ist eine Traileranalyse zum Singleplayermodus. Wir werfen einen Blick auf die Hintergründe des Videos und verbinden die bisherigen Ereignisse miteinander.

Das Tombstone Squad und Du

Werfen wir zu Beginn erneut einen Blick zurück auf die Geschehnisse im Trailer. In einem sinkenden SUV findet sich das Tombstone Squad wieder. Vier Soldaten der US Streitkräfte stehen vor einer ausweglosen Lage: Irish, Sgt. Dunn, Pac und Recker. Letzterer soll im Großteil von Battlefield 4 vom Spieler gesteuert werden. Bevor die Aufklärung erfolgt, wie sich das Squad aus dem Auto befreit, blickt der Zuschauer im Video auf die bisherigen Geschehnisse zurück. Genauer gesagt auf die Mission "Fishing in Baku", die in Aserbaidschan am Kaspischen Meer spielt. Die Truppe ist nach einer fehlgeschlagenen Informationsübergabe in der Stadt verstreut und muss sich wiederfinden. Verfolgt werden sie dabei offensichtlich von russischen Speznas-Einheiten, welche die Übergabe bereits störten. Aus diesem Grund musste sich das Squad offenbar trennen. Nach einer erfolgreichen und actionreichen Wiedervereinigung bewegen sie sich zum Abholpunkt. Dort gelangen sie allerdings in ein Feuergefecht mit russischen Truppen, in dem später das Fabrikgebäude einstürzt auf dem sich das Squad zu diesem Zeitpunkt befindet. Wie in so vielen Spielen geht dabei auch ein Helikopter zu Bruch. Unter Trümmern verschüttet finden Recker, Irish und Pac ihren Sergeant und damit die Gruppe vor nachrückenden Einheiten flüchten kann, muss der Spieler dem Squadleader das Bein amputieren. Mit einem einfachen Schnitt durchtrennt Recker dem Truppenführer das Bein. Auch ohne perfekte chirugische Kenntnisse fragen wir uns: kann man ein Bein trotz zertrümmerten Knochen so einfach abschneiden? Und warum müssen wir so etwas überhaupt tun? Im Fernsehen gehen einem solche Szenen an die Nieren, vor dem Bildschirm verursacht es eher Kopfschütteln.

Bedrückende Atmosphäre

Weiter geht es mit einer wilden Verfolgungsjagd zwischen dem Squad in einem Jeep und einem russischen MI-28 Helikopter. Die Reise der Soldaten endet, indem Recker das Fahrzeug ins Kaspische Meer manövriert. Wir befinden uns nun wieder am Anfang des Trailers. Der schwerverletzte Sgt. Dunn liegt auf der Rückbank eingeklemmt zwischen den Sitzen. Während der Spieler langsam wieder zu sich kommt, dröhnt Bonnie Tylers "Total Eclipse of the Heart" aus dem Radio. Die Scheiben des Wagens ächzen unter dem Druck der Tiefe des Meeres. Die Gesichter und Animationen der Squadkollegen sind so perfekt, dass wir uns für einen Moment so mittendrin im Spielerlebnis fühlen, wie lange nicht mehr in einem Gameplay-Video. Zum Schluss sehen wir den Spieler aus dem Autowrack schwimmen, wie er versucht an die Meeresoberfläche zu gelangen. Das wirklich Spannende daran ist aber der Ton. Wir hören ein Telefonat zwischen zwei Personen, einer davon wird Captain genannt. In diesem Gespräch geht es wohl um die eingangs genannten Informationen, die Tombstone erhalten hat. Laut dem Spielemagazin Gamestar, welches auf dem Event in Stockholm vor Ort war, handelt es sich bei den Infos um Beweise, welche einen Angriffskrieg der USA gegen China rechtfertigen. Im Telefonat ist weiter die Rede davon, dass das Material besagt, dass die Russen zu Admiral Chang (China) halten. Der Gesprächspartner des Captains erwidert diese Aussage mit "Bestätigt den Bericht unserer Leute aus China". Kritisch bemerkt der Captain, dass Sgt. Dunn für Informationen starb, die die USA bereits besaß. Kurz darauf befolgt er die Anweisungen des Gesprächspartners: "Auf zur chinesischen Ostküste". Wie schon zuvor von uns berichtet, bestätigt sich damit das Gerücht, dass die Kampagne u. a. in China spielt. Wir vermuten, dass die Mission in Baku als Einstieg in den Einzelspielermodus dienen wird. Drei Fraktionen werden demnach eine Rolle spielen: USA, Russland und China.

Wer ist Hanna?

Die letzten Sekunden des Gameplaytrailers zeigen anschließend einen wilden Zusammenschnitt verschiedener Szenen. Zuerst sehen wir ein Panoramabild einer Stadt, bei genauerer Betrachtung stürzt im Vordergrund ein Hochhaus in sich zusammen und zerstört diese Idlyle. Unserer Meinung nach ist dort Shanghai zu sehen, ähnlich wie wir zuvor die Stadt schon auf dem ersten Artwork entdeckten. Anschließend sehen wir den Spieler durch ein überflutetes Gebäude schwimmen. Später fährt das Squad in einem Schlauchboot auf einen Flugzeugträger zu. Interessant dabei: In dem Schlauchboot können wir drei Personen entdecken. Recker steuert das Boot und logischerweise nehmen wir an, dass Pac und Irish im vorderen Teil zu sehen sind. Die dritte Person hat einen Schlapphut auf. Wir vermuten, dass es Hanna ist, die mit dem Tombstone Squad im Schlauchboot sitzt. Im Gameplayvideo ist der Charakter ganz zum Schluss zu sehen und trägt den besagten Schlapphut. Nur Sekunden zuvor entdecken wir den Hut in einer Szenerie auf einer Straße wieder. Es scheint so, als ob Hanna die Informantin der USA in China ist und den vierten Platz innerhalb des Squads einnimmt, nachdem Sgt. Dunn im Autowrack ertrunken ist.

Social Singleplayer

Das Szenario in Asien mit den drei Fraktionen USA, Russland und China klingt erstmal spannend. Was wir bisher im Trailer gesehen haben, überzeugt vor allem von technischer Seite. Die Frostbite Engine 3 sieht überragend aus: Partikeleffekte, Animationen und Gesichter müssen sich nicht sonderlich hinter dem Grafikschwergewicht Cryengine verstecken. Einzig das Wasser scheint erneut nicht sonderlich schön. Aber das kühle Nass war in der Battlefield Serie noch nie wirklich hübsch. Das Ziel von DICE ist es, die Battlefield Momente in die Einzelspielerkampagne zu transportieren. Wir können unserem Squad befehlen Deckungsfeuer zu geben, damit wir den Gegner flankieren können. Das typische Battlefield-Gefühl kommt aber nicht auf, wenn der Spieler durch Schlauchlevel läuft. Genau dies passiert allerdings im Großteil des Videos. Was absolut nicht schlimm ist, denn die Kampagne muss anders aufgebaut sein als der Mehrspielerpart. Was also gezeigt wurde, ist schlichtweg gegensätzlich zu dem Ziel, welches DICE erreichen möchte. Zudem sollen Social Features auch in der Kampagne verfügbar sein. In dem Gameplayvideo sahen wir das bereits: Freunde laden den Spieler zur Dogtag Jagd ein oder protzen mit ihren Statistiken im jeweiligen Level. Das passt unserer Meinung nach nicht ganz zur Ernsthaftigkeit der Kampagne, die mit der Hintergrundgeschichte angestrebt werden soll. Außerdem werfen wir den Begriff "Always-On" mal in den Raum. Ohne stetige Onlineverbindung ist dies wohl nicht zu realisieren. Wir wären bereits zufrieden, wenn wir dieses Feature in den Optionen einfach deaktivieren könnten. Ansonsten werden die nächsten Wochen sehr interessant. Mit dem nächsten Material rechnen wir spätestens zur E3 im Juni.

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