EA ändert Rules of Conduct: Knife & Pistol Server jetzt erlaubt
Irgendwann zwischen August und September feiern Knife & Pistol only Server ihren achten Geburtstag. Eigentlich wäre dieses Ereignis nur eine Randnotiz in der Geschichte der Battlefield-Serie, gäbe es da nicht die jahrelange Diskussion um die Beschränkung von Klassen und Waffen. DICE und EA schließen solche Konfigurationen auf Ranked Servern bisher durch ihre Geschäftsbedingungen (BF3 Rules of Conduct) kategorisch aus und gehen im Falle von Verstößen sogar kategorisch dagegen vor und nullten im schlimmsten Fall die Stats der Spieler. Bisher jedenfalls, denn vergangene Woche erfolgte still und leise eine Aktualisierung des Regelwerks, in dessen Rahmen ein wichtiger Passus gestrichen wurde – und zwar der zu sogenannten "Only"-Servern. Wie den deutschsprachigen Battlelog-Foren zu entnehmen ist, soll in Kürze sogar ein offizielles Statement veröffentlicht werden. Grund genug für uns zurückzublicken und die wichtigsten Ereignisse zusammenzufassen.
Rückblende: alles begann mit Battlefield 2
Angefangen hat alles mit Battlefield 2 und der festen Implementierung des bis dato durch Spieler betriebenen Rankings in die Battlefield-Serie. Im neuen System von DICE enthalten waren nicht nur ein persistentes Punktesystem, Leaderboards und freischaltbare Waffen, sondern auch Badges, Ribbons und Medaillen. Rückblickend haben sich dabei vor allem die Badges als problematisch erwiesen, die in den drei Stufen Basic, Veteran und Expert freigespielt werden können. Und hier vor allem das Level Expert. Für das Expert Knife Combat Badge sind 100 Kills mit dem Messer fällig, für das Expert Pistol Badge 18 Kills mit der Pistole in einer einzigen Runde. Für Gelegenheitsspieler ist das Erreichen solcher Ziele eher utopisch und selbst erfahrene Spieler müssen und mussten sich für das Pistolero-Abzeichen eher auf sich als aufs Spielgeschehen konzentrieren. Dazu gab es noch den Teil der Spieler, der nach einfacheren Alternativen suchte und sie fand – und zwar in Form von Knife & Pistol Only, Time Ranked und anderen Serverkonfigurationen.
EAs Antwort: die Rules of Engagement
So schnell die neuen Server aufpoppten, so schnell führten sie auch zu einem Aufschrei unter den Hardcore-Fans. Ein nicht unwesentlicher Teil der Spieler fühlte sich um die im regulären Spielbetrieb erworbenen Auszeichnungen betrogen und stufte Knife & Pistol als Stats Padding ein – ein zu dieser Zeit ganz heißes Eisen. Um dem Problem Herr zu werden, veröffentlichten DICE und EA in Folge zum ersten Mal in der Geschichte der Serie ein offizielles Regelwerk zur Nutzung ihrer Produkte: die Rules of Engagement (Originalfassung), kurz RoE. Darin enthalten waren klare Vorgaben für die Konfiguration von Ranked Servern und deren Nutzung, mit denen Knife & Pistol Only Server explizit verboten wurden. Und nicht nur das, denn für uns heute kaum noch vorstellbar war es Admins zudem untersagt Inf-Only Server zu betreiben oder Commander und Squads zu verbieten. Randnotiz der Battlefield-Geschichte: im Falle von Inf-Only hatte DICE übrigens später ein Einsehen und führte die beliebte Konfiguration mit dem Patch 1.4 ein Jahr nach Verkaufsstart offiziell als Spielmodus ein.
BF2RS: die Server-Polizei nimmt ihren Dienst auf
Parallel zur Veröffentlichung des Regelwerks setzten die Entwickler bei DICE eine zweite Idee um, durch die dem Regelwerk auch wirklich Nachdruck verliehen werden sollte: das BF2 Ranked Server Admin Program, kurz BF2FRS. Ziel des Programms waren die Schaffung einer zentralen Meldestelle für Verstöße gegen die RoE und die Schulung von Admins für die Public Server für das Spiel, die bislang häufig für Stats Padding genutzt wurden. Für seine Zeit außergewöhnlich war die Gestaltung des Programms, denn als Admins wurden nicht etwa Mitarbeiter von DICE oder EA ausgebildet, sondern Spieler aus aller Welt, die fortan als stille Beobachter am Spielgeschehen teilnahmen und Verstöße ahnden konnten. Auf der Website des Programms wurde zudem eine Möglichkeit geschaffen Spieler und Server zu melden. Konsequenzen einer solchen Meldung waren das Zurücksetzen der Stats oder die Entfernung von Ranked Servern aus dem Serverbrowser. Anfangs funktionierte dieses neue Prinzip recht gut, doch wo Licht ist, gibt es bekanntlich auch immer Schatten.
Battlefield im Wandel: RoE werden zu RoC
Eine Zeit lang funktionierte das Community-Konzept recht gut und wurde sogar auf Battlefield 2142 erweitert, doch dann gab es Streit. Ein Teil des inzwischen in BFRS umbenannten Teams spaltete sich ab und gründete einen eigenen Dienst mit dem Namen BFRoE, der ebenfalls zum Einreichen von Meldungen aufrief und öffentlich auftrat. Unter Spielern führte dies zu Verwirrung und sinkender Akzeptanz, was letztlich das Ende beider Programme bedeutete. Im Jahr 2007 wurden die Rules of Engagement in Rules of Conduct (RoC) umbenannt und die Hoheit über Meldungen ging zurück an EA. Seitdem müssen Verstöße gegen das Regelwerk über Formulare beim Support gemeldet werden. Mit der Umbenennung einher ging eine Ausdünnung der Regeln, waren viele Punkte doch durch Patches überflüssig geworden. Über die Jahre hinweg schrumpfte der Text immer weiter zusammen, hat jedoch unter dem Titel "BF3 Rules of Conduct" bis heute Bestand. Und eben jene gekürzte Version wurde nun um einen weiteren Paragraphen befreit: Knife & Pistol Only.
Narrenfreiheit: Es darf wieder gemessert werden
Schaut man sich die Entwicklung der Spielserie an, ist der Wegfall fast schon eine logische Konsequenz, denn das neue System für Punkte und Unlocks hat mit dem ersten Versuch aus dem Jahr 2005 kaum noch etwas zu tun. Auszeichnungen und Medaillen gibt es in Battlefield 3 zwar immer noch, aber eben nicht mehr nur für Kills mit dem Messer oder der Pistole, sondern auch für Nemesis-Kills, Supression und Reparaturen. Es ist nicht mehr kriegsentscheidend – oder sollte ich besser statsentscheidend sagen –, wie sich im Ranked-Modus bekämpft wird. Es kann also endlich wieder in Ruhe gemessert werden. Die paar Spieler, die vielleicht heute noch in Battlefield 2 ihre Stats pushen, interessieren dabei niemanden. Ärgern dürften sich höchsten Spieler, die aufgrund von Meldungen eine Nullung ihrer Stats erdulden mussten. Offen bleibt dabei, ob und wenn ja wie weit sich DICE und EA in dieser Frage weiter bewegen werden, denn mit der Aufhebung des Verbots sind noch nicht alle Fragen geklärt.
Schlusswort: Wookie go home!
Seit dem Verkaufsstart von Bad Company 2 mindestens so unbeliebt wie Knife & Pistol Server sind bei vielen Spielern eine übermäßige Anzahl von Snipern oder die Benutzung von Granatwerfern. Und genau wie 2005 gibt es auch für diese Probleme einfache Lösungen. Über Plugins in den bekannten RCON-Tools wie ProCON oder RCONNet lassen sich Klassen limitieren und Waffen verbieten. Allerdings sind solche tiefen Eingriffe ins System bis heute umstritten. In den Rules of Conduct werden sie anders als früher zwar nicht offiziell verboten, aber eben auch nicht explizit erlaubt. Regelkonform sind offiziell nur kleine Eingriffe ins Spiel, die keinen Einfluss auf das Punkte- und Auszeichnungssystem haben. Aufgeführt werden hier das Verbot von Base Raping und die Limitierung von Mörsern in bestimmten Bereichen der Map. Und genau hier scheiden sich wieder einmal die Geister. Ein Teil der Spieler vertritt die Meinung, dass ein Verbot von Tubes oder die Beschränkung von Klassen kein wesentlicher Faktor für Ranking und Unlocks sind. Demgegenüber steht der Teil, der sich im Spiel nicht durch selbst gesetzte Regeln beschränken lassen will. Um einen Schlussstrich unter das Thema zu ziehen, sollte das offizielle Statement auch die Klärung dieser Frage beinhalten. Und falls nicht, bleibt wenigstens genug Diskussionsstoff für die nächsten Jahre ;)
War das einzige Abzeichen das mir in Gold fehlte.
Knife und Pistol- Server damals in Bf2 waren genial. Habe auf solchen Servern die gut administriert waren ne unmenge Spass gehabt. Das es nun "legalisiert wurde" interessiert eh keinen mehr.Diese Server gab es und wird es immer geben.Man wird nun nicht mehr bestraft, ok. Wurde man in Bf3 wahrscheinlich eh dafür noch nie.
DICEA interessiert nur dass gezahlt wird, für Server, DLC's, etc.
Warum sich also die Kunden vergtlaulen mit dem Versuch für Ordnung zu sorgen?
Das Statssystem ist in BF3 eh fürn Arsch mit DLC's wie CQ und Clusterfuck Maps wie Metro. Sagt nix aus. Da haben viele Spieler Stats wie sonst nur Padder in BF2.
Ach was, typisch deutsch. Neid auf virtuelle Stats.
das hat nichts mit neid zu tuen.
sobald etwas only is, werden damit die stats verfälscht.
da man ja nur diese eine waffe nutzen kann. heisst im klartext die stats sagen nichts mehr über die person aus und wie sie sich im spiel verhält.
also im grunde hat EA sein eigenes rankingsystem damit ausgesetzt.
stell dir mal vor es gäbe eine bundesliga mit stürmern only. da würde sich auch kein schwein mehr für die liga interessieren und jedem wäre es scheiss egal ob ein robben 5 tore in einem spiel schiesst.
Ist doch eigentlich auch ein Pistol-Modus, bis man sich entscheidet, eine Knarre zu nehmen und die Statistiken werden "künstlich" gepusht.
Ist für mich flüssiger als Wasser !
Das ist eine einzelne Sichtweise. Ich zum Beispiel interessiere mich nicht dafür wie gut oder schlecht ein Spieler ist. Und noch weniger würde ich irgendwas in Stats hinein interpretieren. Überhaupt in wie weit verfälscht das die Stats? Wirklich intressant sind doch eh nur die einzelnen Waffenstats. Ich finde das gut, ich hab auch Spass auf Pistol/Only Servern zu spielen. Wenn einer meien 1/20 KD sieht und meint ich bin ein Nooob. Pff mir doch egal. Ich spiele ja nicht immer mit 100%.
Hach, good ol' times
@tcommand
na klar von der sichtweise hängt eben vieles ab.
gut bei bf3 sind die ganzen ausszeichnungen viel einfacher zu erhalten.
da wird man wohl insgesammt nur verhönt wenn man mit seinen stats angibt. allerdings naja ich kann nur schwer von abrücken,auch wenn das verfälschen eben durch das einfachere erhalten der ausszeichnungen bei bf3 leichter ist.
ich sehe es so, dadurch das nicht alle eben kife'n pistols gerne spielen, verfälscht diese tatsache eben die stats. zumindest wenn es bei nur knife'n pistols als erlaubte server bleibt. kann man sich beim eventuellen penis vergleich nicht auf die stats verweisen, insofern der andere nie auf solchen servern spielt. also die aussage kraft das einer irgendwie erstaunlich gut mit ner pistole oder messer umgehen kann, ist mit dem beitritt eines solchen servers für hinfällig, also hat keine aussage kraft mehr.
so seh ich das.
letztlich is ein game und wie tunrbeutel schon anmerkte, spass soll es machen.
@ Time Server
Von 5 SF Servern auf denen sich aktuell Spieler befinden sind 2 Time Server. Die sind also immer noch nicht ausgestorben.
Die ganzen Spieler die geflennt haben das man ihnen die Spass nimmt, hätten niemals auf unranked P&K-Server gespielt obwohl das auch mit den RoC möglich wäre. Weils ja da die tollen Abzeichen nicht gibt.
Ich für meinen Teil war froh wenn die ganzen Statspadder auf ihre eigenen Stats-Padding Server gespielt haben. Dann waren diese Honks wenigstens nicht so häufig auf den normalen Servern anzutreffen. Ich erinner mich noch mit grauen an die ganzen Idioten die in Special Forces nichts anderes zu tuen hatten als die ganze Runde lang mit der Zipline auf eine Wand vor ihnen zu schiessen. Nur damit sie diesen dummen Pin bekommen. Wenn das 10 Leute aus deinem Team machen, na dann gute Nacht.
Von diesen Time Ranking Servern hab ich aber soeben zum ersten Mal erfahren 0.o Sinnfrei.....! haha
Mit BF3 kamen dann diese Server wieder und ich habe mich oft gefragt wie dies zu den ROE konform geht - aber statspadden konnte man ja nicht mehr - somit ist die Entscheidung jetzt wiederum nur logisch.
Schöner Artikel und danke für die Info, die wohl so an mir vorbeigegangen wäre...
Hab den bis heute nicht. Bis zum Expert fehlen noch 499