AMR und GMR Ranking fusionieren

Wie gestern auf den Websites der beiden Betreiber bekannt gegeben wurde, fusionieren die beiden alternativen Rankingsysteme AMR (Alternative Mod Ranking) und GMR (Global Mod Ranking). zu einem neuen, gemeinsamen System, in das auch Vanilla-Server aufgenommen werden. Die beiden Anbieter versprechen sich mit diesem Schritt mehr Spieler zu erreichen und eine Verbesserung des Systems.

Wie funktionieren alternative Rankings?

Die Idee solcher alternativen Rankingsysteme ist nicht neu und wurde bereits kurz nach dem Verkaufsstart von Battlefield 2 durch das Alternative Battlefield Ranking (ABR) umgesetzt, das inzwischen praktisch zum erliegen gekommen ist. Danach gab es eigene Rankingkonzepte von Mods wie DCON und PoE, die sich ebenfalls nicht durchsetzen konnten. In den letzten Monaten folgten dann Projekte wie AMR, MRS und GMR, von denen sich nun zwei der bekanntesten zusammengeschlossen haben. Für Spieler ändert sich durch diesen Schritt erst einmal nichts. Um bei dem Ranking erfasst zu werden, muss lediglich einer der angeschlossenen Server besucht werden, die in der Regel am Servernamen [AMR] / [MRS] / [GMR] - Servername zu erkennen sind. Allerdings gibt es einen Unterschied zum regulären Punktesystem: die Statistiken sind nur auf den Websites der Anbieter abrufbar:

www.amr.net-gate.at www.gmr-ranking.net

Einfachere Teilnahme für Clans und Communities

Zum dem Start des gemeinsamen Angebots haben die Macher neben Battlefield 2 und dem Add-On Special Forces mit Allied Intent Xtended, Australian Forces, Desert Conflict (DCON), Eve of Destruction, Fallen Times, Forgotten Hope 2, Operation Peacekeeper, Pirates 2, Point of Existence 2. Die Aufnahme weiterer Mods wird zurzeit geprüft. Wie dem Eintrag in unserem Forum zu entnehmen ist, soll es für Clans und Communities zukünftig einfacher sein, am Ranking teilzunehmen. Ein Root-Server mit vollem Zugriff ist nicht mehr zwingend notwendig. Laut einem Statement von Osis soll der einfache FTP-Zugriff genügen, der bei vielen gemieteten Game-Servern zum aufspielen von Mods besteht. Wie uns Entwickler Taesschen zudem auf Anfrage mitteilte, soll die bisher unterschiedliche Abruffunktion auf den AMR- und GMR-Seiten zusammengefasst werden.

ABR: Fast vergessener Vorreiter

Ob das neue Angebot stärker von Spielern genutzt wird bleibt abzuwarten, der allgemeine Trend in Richtung der abrufbaren Statistiken ist jedoch ungebrochen. Das Hauptproblem ist dabei jedoch die Zersplitterung in viele Einzelprojekte. Damit sich ein alternatives Ranking durchsetzen kann muss es möglichst viele Mods umfassen und – im Idealfall – als zusätzliche Optionen auf den großen Statsseiten abrufbar sein, wie es beim Alternativen Battelfield Ranking (ABR) im Jahr 2006 für eine kurze Zeit über das Angebot von bf2tracker.com möglich war. Zu diesem Zeitpunkt waren Project Reality (PRM) und Desert Conflict (DCON) an das System angeschlossen, Operation Peacekeeper (OPK) und das inzwischen eingestellte Battlefield 1918 (BF191 spielten mit dem Gedanken daran. Die Entwicklung schien auf dem besten Weg, als ABR mit der Veröffentlichung des Patches auf Version 1.3 plötzlich blockiert und in Folge zwischenzeitlich ganz abgeschaltet wurde. Das Produktupdate von DICE und EA wurde – zusammen mit den deutlichen technischen Mängeln – so zu einem doppelten Fiasko, das erst Monate später mit dem 1.4 Patch behoben wurde. Zu spät für ABR, das seit diesem Zeitpunkt nie wieder richtig Fuß fassen konnte.

Konsolidierung dringend notwendig

Das Beispiel macht deutlich, dass eine Alternative zum Angebot von EA nur auf einem gemeinsamen Großprojekt bestehen kann, das der bisher Kleinstaaterei an Systemen ein Ende setzt. Wenn weiterhin jeder Clan und jede Mod auf Eigenentwicklungen setzt, wird sich derselbe Effekt fortsetzen, der schon bei den Spielern zu beobachten ist: Das Angebot übersteigt die Nachfrage. Dabei besteht jedoch ein wesentlicher Unterschied: 20 verschiedene Rankingsysteme bieten im Unterschied zu 20 verschiedenen Mods nur wenig Abwechslung. Eine Statistik bleibt eine Statistik und solange niemand ein Mastertool schreibt, das die zig verschiedenen Ausgaben auf einmal abruft, wird wohl kaum ein Nutzer zig verschiedenen Websites ansurfen. Soll sich ein Ranking dauerhaft etablieren, kann der gestrige Zusammenschluss also nur der Anfang eines großen Prozesses sein, der neben Europa auch die Vereinigten Staaten, Asien und Down Under umfasst.