BF2 und der Realismus: Squad-Hopping-Petition

Innerhalb unseres Forums wird das Thema seit Wochen heiß diskutiert: wie realistisch ist Battlefield 2 zum jetzigen Zeitpunkt und wie realistisch sollte es eigentlich sein? Diese Frage mögen sich auch die Entwickler bei DICE und EA gestellt haben, als sie über die Frage des Squad-Hopping nachgedacht haben. Unter dem Begriff versteht man die Rotation innerhalb von Squads, bei dem der Anführer (Squad-Leader) nach seinem Tod den Verband verlässt, um direkt danach beim neuen Anführer wieder auf dem Schlachtfeld zu erscheinen. In einem vorab veröffentlichten Readme zum neuen Patch 1.3, das unerlaubt aus dem Forum des BF2 Ranked Server Admin Programs (BF2RS) kopiert wurde, steht nun genau diese weit verbreitete Taktik auf der Abschussliste.

Alles, nichts, oder?

Bereits kurz nach der Veröffentlichung des Logs entbrannte innerhalb der Community eine heftige Diskussion um das Thema, die wir vor einem Bericht erst eine Weile mitverfolgen wollten. Denn Argumente für und wider eines solch gravierenden Eingriffs gibt es in beiden Lagern zur Genüge. Beginnen wir mit den Verfechtern der Änderung, die den Schritt mit dem fehlenden Realismus verteidigen. Laut ihrer Argumentation würde ein Squad im Einsatz beim Tod des Anführers durch den Soldaten mit dem nächst höheren Rang weiter angeführt. Deshalb müsse die Rotation zukünftig auch unterbunden werden. In einigen Online-Turnieren ist Squad-Hopping deshalb bereits jetzt schon durch das Reglement untersagt. Die Gegner der Abschaffung verweisen auf die Einseitigkeit solcher Entscheidungen. Battlefield 2 ist in ihren Augen ein Aracade-Spiel, das insgesamt unrealistisch ist. Und dieser Argumentation lässt sich viel eher folgen, wenn man beispielsweise an die Tanks und Helikopter im Spiel denkt. Realistisch wäre es, wenn ein APC nach einem Eryx-Treffer kampfunfähig ist, egal wo man ihn gerade getroffen hat. Realistisch wäre es in dem Fall auch, wenn ein schwere MG einen Helikopter so zersiebt, dass dieser nach einigen wenigen Treffern ins Heck zu Boden geht. Das Problem ist in all diesen aufgezählten Beispielen jedoch sicherlich der daraus resultierende Verlust an Spielspaß.

Widerstand aus dem hohen Norden

Als weiterer Umstand für den Unmut kommt noch hinzu, dass sich die Taktik aus dem Gameplay heraus entwickelt hat und inzwischen von etlichen Spielern genutzt wird. Und so ist es kein Wunder, wenn Spieler sich gegen die Änderung im Patch zur Wehr setzen. Die Macher der schwedischen Website BF2.se haben eine Petition gestartet, um die Änderung in dieser Form aufzuhalten. Und obwohl es Petitionen bereits zu den mannigfaltigsten BF2-Themen gab, fällt dieser Aufruf durch seine große und breite Zustimmung auf. Mehr als 7000 Unterschriften von Spielern sind - wenn auch nur digital - kein Pappenstil und so sollten sich Publisher EA und die Entwickler bei DICE unter Umständen noch überlegen, die Änderung als serverseitige Einstellung dem Gusto von Clans, Communities und Serveradmins zu überlassen. So wurde es bereits beim Teambeschuss für Minen getan, obwohl diese Einstellungsmöglichkeit offenbar an den meisten Admins vorbei gegangen ist. In dieser Frage standen sich übrigens auch lange Zeit zwei Fraktionen von Spielern gegenüber. Diejenigen, die nach dem Augen-Auf-Prinzip mehr Achtsamkeit der Mitspieler forderten und immer noch fordern, sowie der große Rest der Spieler, der die unweigerlich folgenden Bestrafungen anderer für die eigene Dummheit einfach leid war. Die Petition von BF2.se tritt deshalb für eine serverseitige Option ein. Wer den Vorschlag ebenfalls unterstützen möchte, findet die Petition hier.