Blick über den Tellerand: Rising Storm

Heute wagen wir uns auf der Suche nach Alternativen zur Battlefield-Serie einmal über den Tellerrand. Aber wir sind ehrlich: Als BF-Fans gibt und gab es für uns nie andere Spiele, die denselben Stellenwert und dieselbe Spielmechanik liefern wie das Original. Fehlende Abwechslung von Modern Warfare, keine Moddingtools und kürzere Releaseperioden zwingen uns aber immer öfters zum Fremdgehen. Zudem vermissen immer mehr Spieler den WWII als Schauplatz, der nach wie vor seinen Reiz hat. Red Orchestra 2 von Tripwire wurde von vielen wegen des taktischen und realistischen Spielgefühls gelobt. Dessen Stand-Alone Erweiterung Rising Storm , das den Spieler an an die Pazifikfront versetzt, nehmen wir heute unter die Lupe.

Rising Storm, eine Geschichte mit Moddern

Schon Red Orchestra setzte als Modifikation für Unreal Tournament 2004 Maßstäbe in Sachen realistisches Shootergameplay. Tripwire Interactive entwickelte daraus die Red Orchestra Titel, die mit Ostfront 41-45 und Heroes of Stalingrad viele gute Wertungen einfuhren. Rising Storm von Tripwire bildet den aktuellsten Titel und ist als Stand-Alone auch ohne RO2 Heroes of Stalingrad spielbar. Ab heute ist das Spiel über Steam und weitere Anbieter verfügbar. Die Entwicklung verlief immer mit einem offenen Ohr für die Community und so ist es wahrscheinlich gerade deshalb nicht verwunderlich, dass auch drei Teammitglieder der BF2-Modifikation Forgotten Hope 2 den Weg zu Tripwire Interactive fanden und maßgeblich an dem Spiel Hand anlegten. Zum Aufwärmen gibt es dazu jetzt den GDC-Trailer und knapp 10 Minuten Gameplay mit Producer Tony Gillham.

httpv://www.youtube.com/watch?v=DYoTyK5PaKo&hd=1

Taktik und Realismus, statt Run and Gun

Wer bei RS in die Rolle eines Japaners oder Amerikaners schlüpft sollte erst einmal tief durchatmen und das gewohnte BF3 Gameplay aus seinem Gedächtnis streichen. Neben fehlendem Hud, Gesundheits- und Munitionsanzeige bleibt uns einzig die kleine Minimap am Bildschirmrand und das 3D-Menü, das man zur kurzen Orientierung mit der Taste "T" aufrufen kann. Planloses Joggen und Stürmen auf dem Schlachtfeld sowie das Ignorieren jeglicher Deckung wird mit dem sofortigen Tode bestraft, der gerade am Anfang oft und hart angeflogen kommt. Hat man sich erst einmal eingespielt bietet Rising Storm einen grandiosen, langsamen Stellungskampf im Territorium-Mode (ähnlich dem Push-Modus, wo Fahnenpunkte der Reihe nach eingenommen werden müssen). Maximal 64 Spieler tummeln sich auf den Schlachtfeldern des Pazifik-Szenarios. Mit den Rollen des Commanders oder des Squadleaders, die verschiedene Tools wie Rauch, Wegzeichen, Artillerie und Luftaufklärung zur Verfügung haben, kommen auch die Taktiker auf ihre Kosten.

Detaillierte Karten und atemberaubende Effekte

Von den Maps die wir in der angespielten Betaversion von Rising Storm sehen durften sind wir durchweg begeistert. Die abwechslungsreichen Schauplätzen von der Strandlandung auf Iwo Jima, Stadtkämpfen in Saipan über Dschungelmaps wie Hanto oder klassische Fights auf Pazifikinseln wie Peleliu katapultieren den Spieler in die dichte Atmosphäre dieser Schlachten. Detailverliebte Statics, die zu 70% von Modeler Toddel erstellt wurden und gutes Leveldesign schaffen bei jeder Runde Abwechslung. Hinzu kommen die knackigen, realistischen Soundeffekte der Waffen und die Befehle und Schreie der Teamkameraden. Schlägt die Artillerie ein und die Erde bebt, hält man als Spieler besser die Luft an und geht in Deckung bis das Trommelfeuer vorbei ist. Um feindliche Stellungen zu stürmen kann der Squadleader eine Nebelwand mit Granaten zünden die lange genug Deckung zum Vorrücken gibt. Zu den Highlights zählt auch der Flammenwerfer um Bunker zu räumen, dessen Feuerstoss flößt schon aus der Entfernung gehörig Respekt ein.

Unser Fazit:

Auch wenn in Rising Storm Fahr- und Flugzeuge fehlen schafft das Spiel ein abwechlungsreiches Gameplay und grandiose Schlachten darzustellen. Bunnyhopper und Arcade-Gamer erwartet eine steile Lernkurve, die mit spannenden Feuergefechten aus Bunkern und Schützengräben belohnt wird. Ein halbes Dutzend Klassen mit originalgetreuen Waffen, dazu Squadleader- und Commanderfunktionen bieten alle Werkzeuge zum taktischen Spielen. Und auch der Preis von unter 20€ macht Rising Storm so symphatisch. Von uns eine klare Empfehlung für Alle, die wieder auf die Schlachtfelder des zweiten Weltkrieges zurückkehren wollen und ein langsameres, dichteres Gameplay suchen als z. B. BF3 es bietet. Und wer weiß, vielleicht trifft man sich ja am Strand von Iwo Jima oder im Dschungel von Hanto oder zwischen den Ruinen von Saipan.... In unserem Forum wird Rising Storm von den Mitgliedern seit Wochen ausführlich diskutiert, schaut doch einmal vorbei.

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