Games & Gewalt: Winnenden Nachdreh

Mit ein bisschen Abstand auf die Ereignisse in Winnenden blicken wir heute auf die Geschehnisse nach dem Attentat und greifen nach langer Zeit wiedereinmal das Thema Games & Gewalt auf. Nur wenige Stunden nach dem Amoklauf berichteten einige Nachrichtenmagazine auf ihren Homepages (darunter sogar ein Twitterfeed von NTV) dass der Amokläufer Videospiele gespielt haben soll. Diese Frage ist bis heute nicht ganz geklärt. Vor allem auch weil die Medien dieses Thema nach über 3 Wochen nun wieder fallen gelassen haben. Die Rede war von Far Cry 2, doch dies ist genauso belanglos wie die Tatsache das Tim K. klassische Musik gehört hat.

Verbände fordern Entschuldigung

Die ganzen Ereignisse nochmal aufzurollen würde nicht nur den Rahmen der News sprengen, sondern auch oftmals "durch gekautes" wieder hervor holen. Deswegen möchten wir uns auf die Reaktionen der Medien konzentrieren, die nun mit etwas Abstand sogar kontrovers ihren Weg ins Internet finden. Die Brachenverbände der Spieleindustrie reagierten vor allem auf die Aussagen des Bayrischen Innenministers Joachim Herrmann. Dieser stellte (wie damals Günther Beckstein) Videospiele auf eine Stufe mit Kinderpornographie. Die Dachverbände der Industrie reagierten kurz darauf mit einigen Statements indem sie eine Entschuldigung des Politikers forderten. Diese blieb wie zu erwarten war, bis heute aus. Das Nachbarbundesland Baden- Württemberg sagte im letzten Monat ein ESL Intel Friday Night Game in Stuttgart ab. Das von der Electronic Sports League ausgetragene Event wurde aufgrund des Attentats verboten. Das die ESL neben den Wettkämpfen auch eine Eltern LAN organisiert hatte interessierte offentsichtlich niemanden. Dabei sollten Eltern den Umgang mit Videospielen erlernen, und auch selber einmal Hand anlegen dürfen.

3sat berichtet über Gewalt in Games

Vor kurzem strahlte 3sat in Rahmen der Sendung "neues" einen Bericht über die Wirkung von Computerspielen auf das Gehirn aus. In der 30 Minuten langen Sondersendung ging es aber nicht nur um den wissenschaftlichen Hintergrund sondern auch um das System der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK). Die Redaktion recherchierte gut, und erklärte umfassend den Prozess den ein Videospiel innerhalb der Prüfung durchlaufen muss. Gewohnte Hasstiraden auf Spiele blieben aus und jeder Interessierte Spieler kann sich entweder die komplette Sendung anschauen oder auf einzelne Beiträge zurückgreifen. Ein Blick in die Mediathek lohnt sich aufjedenfall.

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