Battlefield 3: Warum das Battlelog auch Chancen bietet
Wenn es um Battlefield 3 geht, wird neben der Geschwindigkeit der Jets vor allem ein Thema diskutiert: das Battlelog und der darin enthaltene Serverbrowser. Einige Spieler betrachten diese Neuerung skeptisch, andere sind nach der Alpha bereits hellauf begeistert. Grund genug für uns das Thema noch einmal unter die Lupe zu nehmen und einige Gedanken niederzuschreiben. Denn ein Serverbrowser als Web-Applikation ist nichts grundlegend Schlechtes, wenn auch das eine oder andere Restrisiko bestehen bleibt. Dafür eröffnen sich jedoch auch Chancen für die Community. In einer persönlichen Betrachtung habe ich deshalb aufgeschrieben, was ich als Web-Entwickler vom neuesten Schachzug der Spielentwickler aus Schweden halte.
Kein Ingame-Browser kann eine Lösung sein
Der in meinen Augen wichtigste Punkt - und das sehen offensichtlich noch ein paar mehr Spieler so - ist die Frage nach der Notwendigkeit eines Ingame-Browsers. Und die würde ich grundsätzlich erst einmal verneinen. Ob nach dem Verlassen oder Beenden einer Map ein Ingame-Menü oder eine Website lädt, macht erst einmal keinen Unterschied. Wichtig ist hier vor allem die Performance, auf die ich später noch zu sprechen komme. Es geht erst einmal um Grundsatzfragen und die beantwortet das Battlelog durch die Liste der angekündigten Funktionen. Serverbrowser, Freundes-Liste, Chat, Voice-Over-IP, Squad-Menü, Stats, Newsfeed und vieles mehr. In der Browserversion des Menüs wird – so denn auch alles umgesetzt wird – deutlich mehr geboten als in den Menüs vieler älterer Titel und das stimmt mich - abgesehen vom Online-Zwang erst einmal positiv.
Getrennte Welten: Patches pro Plattform
Einen weiteren Pluspunkt erntet das Konzept in meiner Bewertung im Bereich der Logik. Muss das Battlelog gepatcht werden, bedeutet das nicht automatisch einen Patch für das Spiel. Umgedreht kann das Spiel aktualisiert werden, ohne dass dazu ein Update der Webplattform notwendig ist. Das gilt natürlich nicht, wenn neue Inhalte wie Maps, Fahrzeuge oder Waffen ins Spiel kommen, denn die landen in der Statistik, die ja bekanntlich einen großen Teil der Plattform ausmachen wird. Wie auch immer: das Herauslösen der Menükomponenten aus dem Client eröffnet viele Chancen. Auf die Umsetzung des Konzepts bin ich deshalb mehr als gespannt. Vielleicht hat die Trennung ja sogar eine erhöhte Patch-Frequenz zur Folge.
Greasemonkey & Co. lässt grüßen
Chancen gibt es jedoch nicht nur für die Entwickler, sondern auch für die Spieler selbst. Web-Applikationen haben in Zeiten von Greasemonkey und Co. den großen Charm der Modifizierbarkeit. Ein Beispiel: über ein Userscript können Clans und Communities ihren Mitgliedern die Möglichkeit geben, das Battlelog in einem eigenen Design zu öffnen. Damit nicht genug, sollten sich – zumindest in der Theorie – sogar News- oder Foren-Feeds integrieren lassen. Oder anders gesagt: kreative Köpfe aus der Community haben im Idealfall eine neue Spielwiese. Wer sich selbst ein Bild verschaffen möchte, dem seien mit der Better Watch Page für YouTube und dem Unfriendfinder für Facebook zwei prominente Beispiele für solche Umbauten empfohlen (Firefox und Greasemonkey vorausgesetzt.)
Performance bleibt ein Restrisiko
Bei allem Enthusiasmus über Angebot und Möglichkeiten möchte ich jedoch auch meine Sorgen über mögliche Risiken nicht verschweigen. Aus der Erfahrung mit Webprojekten, deren Startseiten täglich von mehreren Millionen Besuchern aufgerufen werden, kenne ich genügend Faktoren, die zu Lastproblemen führen können. Gerade in den ersten Tagen wird der Ansturm gewaltig sein und angesichts der Marketing- und Werbeschlacht, dürfte die Zahl der Spieler mehrere Millionen betragen. Vielleicht wird hier ja sogar ein zweistelliger Wert erreicht. Diese Masse wird ab der ersten Minute des Verkaufsstarts synchron und mit aller Wucht auf die neue Plattform drängen, die – anders als viele klassischen Webprojekte in dieses Umfangs – nicht nur aus statischen Daten besteht. Angekündigt sind Newsfeeds, ständige Aktualisierungen und Interaktion, für die weit mehr Rechenknechte erforderlich sein dürften als für Websites vergleichbarer Größe. Auf Architektur und Stabilität des Portals bin ich deshalb fast genauso so gespannt, wie auf das Spiel selbst.
RAM, RAM, RAM, oder die Sache mit dem Browser
Auf der Liste der offenen Punkte steht auf meinem Zettel neben der Stabilität noch die Frage nach dem Speicher. Viele Spieler sind in Sorge, dass die Browser-Session im Hintergrund zu viel Arbeitsspeicher belegt und damit Leistung kostet. Denn schließlich belegt ein voll gepluggter Feuerfuchs selbst mit einem Tab leicht 150 bis 200 MB. Wenn im Hintergrund dazu noch fleißig Daten aktualisiert werden, dürfte dieser Wert sogar noch steigen. Eine mögliche Option wäre das Schließen des Browsers beim Start des Spiels, die nach unseren Infos sogar als Option vorhanden sein wird. Wenn ich ehrlich bin ist das jedoch keine Alternative. Wenn ich mit Alt-Tab direkt zu Serverbrowser und Battlefield wechseln kann, will ich diese neue Funktion auch nutzen. Ich werde mich überraschen lassen, setze jedoch auch hier auf die Community. Wie schon beim FOV-Vergleich für BFBC2 wird die Community sicherlich auch hier Messen und Vergleichen.
Die Spannung steigt
Um nicht gleich den nächsten Mimimi-Award verliehen zu bekommen, möchte ich abschließend eine Sache klarstellen: über das Backend und vor allem die Programmierung der Plattform weiß ich so gut wie nichts. Sollte
Wenn es reibungslos funktioniert, dann wirds glaube ich ne gute Sache.
Schöner Artikel übrigens
Und Elxx ist definitv ne gute Adresse
Das ganze Konzept -und BF ist da ja sicher nur ein Teil von- hat zur Folge, dass Spiele absolute Wegwerfware werden. Wenn EA nur einen Teil der Gesamtplattform einstellt, dann hat man als Kunde nur noch einen Haufen Datenmüll auf seiner Platte. Da ich gute Spiele auch nach sehr vielen Jahren immer wieder gerne spiele, ist das für mich fast ein no go.
Das geht bei der aktuellen Entwicklung alles nicht mehr und wenn man jetzt mal 1 und 1 zusammenrechnet, dann muss man wohl kein Prophet sein um zu erkennen, dass man ein BF3 sicherlich nicht noch in 10 Jahren wird spielen können, so wie das z.B. mit BF42 noch möglich ist.
Das mag vielen, die immer nur neuen Content haben wollen, egal sein, aber ich betrachte ein gutes Spiel eigentlich eher zeitlos. Wenn es mir dauerhaft Spass macht, das Konzept also stimmt, dann möchte ich nicht nach ein paar Jahren vom Publisher abgeklemmt werden, nur weil der ggf. den Nachfolger pushen will... oder evtl. auch einfach nur Pleite ist.
Zum einen wird Battlelog wenn es so läuft, wie DICE es sich wünscht, in Zukunft sicherlich für jedes Battlefield benutzt.
Und zu Origin fällt mir spontan From Dust ein, bei dem Ubisoft ja erst vor kurzen den Online DRM mittels Patch entfernt hat
Auf viele der angekündigten Funktionen kann auch ich gerne verzichten. Welchen Award wer wie wo jetzt zuletzt gemacht hat interessiert mich nicht. Viele andere Spieler scheint es aber zu interessieren, denn dahin bewegt sich der Gamesmarkt. Und sind wir mal ehrlich: Manche der "modernen" FUnktionen wollen wir alle nicht missen. Ich bin ganz froh wenn ich nicht aus einer Liste von 1337 trillionen servern den servern finden muss, wo meine kumpels spielen...
@HerrRossi: Die Entwicklung die du hier ansprichst ist aber eine globale Entwicklung die die ganze Szene betrifft. Inwieweit die von den Publishern allein gewollt ist bin ich mir nicht sicher. Schließlich wissen auch die Publisher, dass ihr Geld aus Tasche der Spieler kommt. Von daher scheint da schon Bedarf zu sein, solche dinge wie Battlelog einzuführen.
Inwieweit BF3 in 10 Jahren funktioniert? schwer zu sagen. Immerhin: Der Serverbrowser von 1942 funktioniert noch und die master server von bf2 auch. Auch die kosten geld. Warten wir also ab.
Aufgrund der Erfahrungen in der Vergangenheit glaube ich da allerdings nicht dran. Ich fuerchte sogar, dass man das Battlelog auch ganz schnell wieder fallen lassen wird, wenn man irgendwo meint was besseres gefunden zu haben... oder einfach nur das Management meint man muesse in irgend eine andere Richtung gehen. Dass der Zeitgeist so ist... ha, da koennen wir gerne ein Bier drauf trinken, nur machts das nicht schoener! :/
In diesem Sinne, komme was wolle
Ich freu wie ein kleines Kind aufs neue Bf3 (und das mit 29 )
Mfg Mad
Vergessen werden darf auch nicht, dass man wenn man ein Spiel kauf auch gewissen Ansprüche gegenüber dem Publisher hat. Einfach nach 3 Monaten abschalten wäre für EA vermutlich ein gefährliches Unterfangen.
Davon ab dürften die aber auch kaum Kosten verursachen. Bei den verbliebenen 300 Servern kann man das wohl auf eine Maschine beschränken, die man irgendwo virtualisiert bis in alle Ewigkeit vor sich hingammeln lässt. Auch der Traffic dürfte vernachlässigbar sein.
Dein Argument an sich habe ich aber natürlich verstanden und da kann ich halt nur entgegenhalten: Selbst wenn es halt mal keine Masterserver mehr geben sollte, dann kann man immer noch per LAN Modus Online spielen. Mittels z.B. hlsw dürfte das sogar fast ohne Einschränkungen machbar sein.
Edit: Ach so... und das Battleblog ist sicherlich schon etwas komplexer als die Masterserver für BF42.
Nein Danke , Battlefield hat sich für mich damit erledigt, dann Kaufe ich mir halt MW3 und warte bis BF3 für 20 ? bei Steam ist ....
Und BF3 wird es nie auf Steam geben...tztz...da kennt sich jemand aus ^^
Aber whatever...in 5 Jahren spielen wir alle schon lange BF4 oder BF5 ^^ Und ohne Modding-Tools etc. ist nach erscheinen eines neuen BF das alte sowieso zum Tode verurteilt...
Gerade bzgl. Multimonitoring hat ein Serverbrowser, der nicht ingame ist, deutliche Vorteile. Ob man das Rad nun mit einer separaten Komponente des Spiels neu erfinden sollte, bleibt offen. Schließlich kann die Spezialisierung direkt auf BF3 auch Vorteile mit sich bringen. Alles gut, solange es nicht zwangsweise genutzt werden muss und mir als Spieler die WAHL bleibt.
@HerrRossi: Sollte der Vertrag mit Gamespy irgendwann auslaufen, sodass dort der Betrieb für BF1942 eingestellt wird, ist die Community mit einem Ersatz sicher schnell zur Stelle.
Abgesehen davon besteht keine Abhängigkeit mehr von zentralen Servern. FREIHEIT!!!
Unser Glück ist dabei sicherlich, dass zu BF42 Zeiten der Multiplayer noch Beiwerk war und uns niemand gängeln wollte...
grad in Twitter entdeckt
Immerhin... das ist mal ehrlich.
Ich selber mochte das bei BFHeroes zwar nicht aber freue mich trotzdem auf BF3.
Naja die alten Zeiten sind vorbei
Mich nervt dann unter dem Strich, dass es keine wirklichen Neuerungen sind, sondern altbekanntes eben nochmal neu aufgesetzt wird und wir dies letztlich als Endkunden auch noch zahlen und akzeptieren müssen, da man nun nicht mehr die Wahl hat, sondern nur das Gesamtpaket nehmen kann.
Ich werde also künftig im schlimmsten Fall allein zur Kommunikation mit anderen schonmal Xfire, Steam, Origin und Skype anhaben und werde dann über TS, Mumble und Battlelog Voicechatten, oder wie? Hier wird ständig das Rad neu erfunden und man fragt sich, ob die Ressourcen dafür nicht besser ins eigentliche Spiel gesteckt worden wären.
Aber klar. Auf lange Frist, will man Steam Konkurrenz machen. Und wieso es den Drittanbietern kostenlos überlassen, wenn man die Leute dazu zwingen kann, zum socialisen auf die eigene Plattform zu gehen, wo man schön den eigenen Content bewerben kann. Ist eben die Konzerndenke, die mir hier aufstößt, weil es letztlich nichts mit dem Spiel zu tun hat, sondern einfach nur erzwungene Kundenbindung ist.
@-pt- KEIOS
Aber nicht jeder hat und will X-fire und TS nebenbei laufen haben so geht alles über ein clienten der nichtmal wirklich ein client ist xD
@ Punk.
Wirklich ein sehr guter und informativer Post.
Habt dank für Euern unermüdlichen Einsatz für die Community.
Mein firefox frisst zwischen 750 und ~1.3GB RAM. Ja das ist sehr viel. Allerdings kann ich nicht auf TabGroups und ~40 offene tabs verzichten/schließem, da ich diese auch beruflich brauche.
http://img21.imageshack.us/img21/9733/55698850.jpg
Allerdings frisst FireFox auch mit nur 4 offenen Tabs ganz schnell 250+MB. Daher werden viele Leute Probleme mit dem freien Arbeitsspeicher bekommen.
Entweder lege ich mir nun ein extra profil im FF an (werd dann aber immer nocht 250MB mit FF verbraten), oder ich muss zusätzlich einen anderen Browser nutzen um die RAM Auslastung zum BF3 zocken in den Griff zu bekommen.
Ich stell mir selbst garnicht die Frage ob die Webserver dem Anstrum standhalten werden, sondern wie lang die Downtime sein wird.
Partner von Ea werden sich über das Umsatzplus vorm Release
sicher freuen und "dankbar" erweisen.
Paranoia beim online sein , aus dem Alter bin ich raus und mann muss auch nicht immer alles so runterziehen und dramatisieren.
Die kriegen das schon hin , ausserdem hats mit dem ingamebrowser immer wieder Probleme in der BF-Reihe gegeben -und wer jetzt meint das wär nicht so hat wirklich nie BF gespielt !
http://www.battlefield-3.org/online-pass-fuer-konsolen-origin-mehr.t161214.html
Das einzige was mich reizt wärn Kauf einer neuen gpu !